Ja

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Thranduil starrte mich das ganze Mittagessen lang komisch an. Als könnte er sich nicht entscheiden, ob er lieber sauer oder doch lieber erfreut sein sollte, über das Verhältnis zwischen mir und seinem Sohn. Ich sah überall hin, nur nicht in des Königs Augen. Erleichtert stand ich auf, als das Essen beendet war. "Ich bin froh über die Wahl meines Sohnes", sagte der König, als ich schon fast aus dem Raum war. Erstaunt blieb ich stehen und drehte mich wieder zu dem König um. Dieser dagegen ging mit langen Schritten an mir vorbei, raus auf den Gang. Unsicher blieb ich noch ein paar Minuten so stehen und sammelte mich. Da kam Legolas auch schon freudestrahlend auf mich zugelaufen. Er nahm mich an meiner Hand und führte mich raus in den Garten. Geschützt vor neugierigen Blicken standen wir hinter einen Baumgruppe. Bevor ich auch nur ein Ton von mir geben konnte kniete Legolas sich vor mich hin. Mit aufgerissenen Augen starrte ich den Ring auf seiner Handfläche an. "Theli gí, Athelas, nín gwen tîn? (Willst du, Athelas, meine Frau werden/sein?)", fragte Legolas und sah mich voller Hoffnung an. "Lá, im theli", antwortete ich mit Tränen der Freude in meinen Augen. Mit einem Lächeln im Gesicht sprang er auf und steckte mir den Ring über meinen Finger. Dann küsste er mich stürmisch. Glücksgefühle durchströmten mich und ich konnte nicht aufhören zu grinsen.

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Aufgeregt zappelte ich, als Kira, Monique und Tauriel mir mit meinem Hochzeitskleid halfen. Erst als Kira entnervt aufstöhnte versuchte ich mich zusammen zu reißen. Ich konnte genau zwei Minuten still stehen, bevor die Aufregung mich wieder übermannte. "Was ist, wenn ich etwas falsch mache? Stellt euch mal vor, ich stolper. Oh Gott, das wäre so peinlich. Oder was wäre, wenn ich etwas falsch ausspreche, oder, noch schlimmer, den Ring fallen lasse?", diese und noch einige andere Schreckensszenarien spukten seit ein paar Tagen in meinem Kopf herum und ließen mir keine Ruhe. Man sagte ja immer, dass die Verlobten eher mit Glücksgefühlen, als mit Angst erfüllt waren. "Sag mal, hast du zugenommen? Das Kleid sitzt irgendwie enger, als es eigentlich sollte", holte mich Tauriel aus meinen Gedanken. "Ich finde es sitzt gut", kaum hatte ich das ausgesprochen, merkte ich, dass es doch etwas eng am Oberkörper anlag. Stockend holte ich Luft: "Das kann doch jetzt nicht wahr sein. Warum muss sowas immer mir passieren. Kaum sehe ich mal nicht aus wie ein Streichholz, ist das Kleid zu eng." Insgeheim wusste ich den wahren Grund dafür, dass das Kleid zu Eng war. Ich hatte nicht zugenommen, ich war im vierten Monat schwanger. Bisher wusste nur Legolas Bescheid, wir wollten es erst nach der Hochzeit Öffentlich machen. "Verschweigst du uns vielleicht ein klitzekleines, aber bedeutendes Detail, Athelas?", Monique sah mir fest in die Augen. Ich presste die Lippen zusammen, das schien Moni Beweis genug zu sein. "Ich fass es nicht! Du bist schwanger, wahrscheinlich schon seit ein paar Monaten, und kannst uns das noch nicht einmal jetzt sagen!", ereiferte sich meine beste Freundin. "Wir wollten es heute nach der Zeremonie bekannt geben", sagte ich leise und starrte auf die ausladenden Röcke meines Kleides. Stille breitete sich im Raum aus. Vorsichtig sah ich hoch. Tauriel sah mich erstaunt an, Kira grinste breit und Moni's Gesichtsausdruck schwankte zwischen Entrüstung und Freude. Ein lautes Klopfen ertönte und wir zuckten unisono zusammen. Eine junge Dienerin trat mit einer Kiste in mein Schlafzimmer und verbeugte sich tief vor uns. Mit vor Staunen weit geöffneten Mund starrte sie mich an, sodass mir die Röte ins Gesicht schoss. Beschämt senkte ich den Blick. "Herrin... Ihr seht unbeschreiblich aus. Ich soll ich das von Herrn Thranduil bringen", auch sie hatte beschämt den Blick gesenkt und streckte mir das Kästchen entgegen. Kaum hatte ich es an mich genommen verbeugte sie sich noch schnell und hastete dann aus meinen Gemächern. "Danke", rief ich ihr noch hinterher, aber wahrscheinlich hörte sie mich nicht mehr. Mit einem leisen Seufzen öffnete ich das Kästchen. Auf weißem Samt gebettet lag ein Collier und ein zartes Diadem aus reinem Silber. Sie schienen von innen zu leuchten. Die Steine an dem Schmuck waren feine Sternensteine. Manchmal auch Silmarill genannt. Okay, ich nannte diese Steine Silmarill, weil sie den Echten sehr ähnlich sahen. In stiller Ehrfurcht starrte ich auf die Geschenke hinunter und konnte mein Glück immer noch nicht fassen. Aus meiner Starre wurde ich erst durch Tauriel gerissen, weil sie los quietschte. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah sie mit aufgerissenen Augen an. "Was is'n jetzt los", fragte Kira noch vollkommen in der Schönheit des Schmuckes gefangen. "Das sind die Königinnenjuwelen. Die durfte bis jetzt nur die jeweilige Königin bei wichtigen Ereignissen tragen. Es ist ein Wunder, dass Thranduil die rausgerückt hat. Es sind die einzigen Sachen, neben den Kleidern, die er von seiner verstorbenen Frau hat. Du scheinst ihm eine ganze Menge zu bedeuten, Athelas", Tauriel sprach schnell und aufgeregt. Ich nahm ihre Worte gar nicht mehr richtig wahr, sondern starrte einfach nur den Schmuck an. Ich konnte es nicht fassen. Thranduil machte mir ein Geschenk, und das noch vor der Hochzeit. "Ach du meine Güte. Stellt euch doch nur mal vor wie er reagiert, wenn er erfährt, dass ich schwanger bin. Stellt euch nur mal vor er verstößt uns. Oh Gott. Stellt euch doch nur mal vor wie er reagiert, wenn er erfährt, dass wir es schon eine ganze Weile wissen. Wahrscheinlich wird er wütend sein, weil er mir die Königinnenjuwelen anvertraut hat", ich wurde immer hysterischer. Panisch hielt ich mir den Bauch und überlegte fieberhaft, wie ich höflich das Geschenk ablehnen könnte, ohne dass es gleich als Beleidigung aufgefasst werden könnte. Panisch fing ich an immRaum auf und ab zu laufen, während mich die Drei mit einem Grinsen ansahen. "Was?!", meine Stimme klang ein paar Oktaven höher als sonst. "Er sollte sich glücklich schätzen, dass ihm schon jetzt ein Enkelkind geschenkt wird. Manche Elben warte Jahrtausende darauf, dass sich der Sohn oder die Tochter so verliebt, dass es dann auch wirklich wert ist den ewigen Bund einzugehen", Monique's Stimme war ruhig und sie lächelte mich beruhigend an. Das Lächeln beruhigte mich kein Bisschen, zu viele besorgte Gedanken versuchten sich Gehör zu verschaffen. So langsam aber Ernsthaft machte ich mich verrückt. "Ich glaube das mit der Hochzeit war doch keine gute Idee", murmelte ich leise, als ich mich etwas beruhigt hatte. Jetzt wurde ich entsetzt angestarrt. "Sag mal, ist das dein Ernst? Ich dachte, das war alles, was du wolltest?", doch bevor Tauriel weiter auf mich einreden konnte, klopfte es wieder an der Tür und Legolas steckte seinen Kopf in das Zimmer. Als er mein Gesicht sah trat er sofort ganz ins Zimmer und kam zu mir. "Alles in Ordnung, Melethril (Geliebte)?", fragte er uns legte sanft seine Hand an meine Wange. "Das Kleid ist wegen dem Kind zu eng und ich habe Angst", murmelte ich und schmiegte meine Wange an seine Wange. "Das Kleid steht dir ausgezeichnet und du brauchst keine Angst zu haben. Alles wird gut. Selbst wenn du einen Fehler machst, keiner wird es dir übel nehmen. Ich werde mich höchstwahrscheinlich mehr als nur einmal versprechen. Nur weil ich vielleicht äußerlich total ruhig bin heißt das nicht, dass ich nicht auch aufgeregt bin. Alles wird gut", er sprach sanft aber eindringlich. "Nichts wird gut", widersprach ich und fing wieder an auf und ab zu gehen. "Das geht schon eine ganze Weile so, aber erst seitdem das Geschenk von Thranduil abgegeben wurde dreht sie vollkommen durch", erklärte Tauriel mein Verhalten. "Sie glaubt Thranduil wird euch verstoßen, wenn er erfährt, wie lange Athelas schon schwanger ist. Typische Angstzustände, wenn man schwanger ist. Hab ich irgendwo jedenfalls mal gelesen", sprach Kira weiter. Jetzt sah ich beide einfach nur fassungslos an. Ich drehte weder durch noch hatte ich Angstzustände. Maximal machte ich mir zu viele Sorgen. "Dann wird also ein einfaches 'Alles wird Gut' nicht reichen? Sieh es doch mal positiv, wenn wir verstoßen werden, haben wir ganz viel Zeit für uns. Es hätte also auch etwas Gutes- Au!", ich hatte ihm gegen den Arm geboxt und musste gegen meinen Willen grinsen. "Na also. Geht doch. Lächeln ist doch gar nicht so schwer, oder?", Legolas küsste mich einmal kurz, bevor er sich an meine zwei Freundinnen und meine Tochter wandte. "Ich hoffe ich konnte den Damen behilflich sein, aber ich möchte euch nicht weiter aufhalten, denn die Zeremonie beginnt bald und ich muss mich auch noch fertig machen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet", mit einem leichten Kopfnicken in Richtung der Drei verschwand er wieder. Kaum war er aus dem Raum wuselten meine zwei Freundinnen schon um mich herum und verliehen meinem Aussehen den letzten Schliff. Erst ganz am Ende legte mir Tauriel das Collier um und setzte mir das Diadem auf die hochgesteckten Haare. Ehrfürchtig traten sie zurück, um ihr Werk zu betrachten. Als ich die Stille schlussendlich nicht mehr aushielt drehte ich mich kurzerhand zum Spiegel um. Ich sah nicht mehr aus, wie ich, sondern wie eine Königin. Wie eine überirdisch Schöne Königin. Mein Bauch fiel trotzdem auf. Besorgt betrachtete ich ihn aus allen Winkeln, aber man sah ihn immer. Bevor ich mich darüber beschweren konnte wurde die Tür geöffnet und ich hörte die Stimme von meinem Vater:" Nin bân iëll. (Meine schöne Tochter)" Mit einem leichten Lächeln drehte ich mich zu ihm um und bemerkte dann, dass meine Helferinnen nicht mehr da waren. "Ich wollte dich zur Zeremonie holen. Sie beginnt gleich", kaum hatte er das gesagt riss ich meine Augen auf und war drauf und dran panisch zu werden. Celeborn stoppte mich:" Wir werden nicht zuspät kommen, und du siehst auch wunderschön aus. Es gibt keinen Grund zur Sorge. Aber wir müssen jetzt los, sonst kommen wir doch zu spät." Nervös, wie ich war, ergriff eich den Arm von meinem Vater und ging mit wackligen Schritten hinaus auf den Gang.





A/N: Wir sind jetzt im Jahr 2358 des zweiten Zeitalters.



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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 14, 2018 ⏰

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Abendstern (Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt