Viele unerwartete Begegnungen

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ATHELAS POV:

Ich schreckte hoch und prallte mit irgendetwas zusammen.

"Auuuu!", rief ich aber nicht nur ich hatte geschrien. Erschrocken schrie ich auf:"Wer ist da?"

"Ich bin es, Eure Hoheit!", antwortete eine fremde Stimme.

"Wer ist ich ?"

"Legolas, meine Dame, so werde ich genannt. Ich gehöre zu der Königlichen Wache und bin somit auch für euren Schutz zuständig. "

"Legolas das ist doch der Elb aus der Hobbit und Herr der Ringe. Oder?"

"Was ist denn Der Hobbit und Herr der Ringe ?"

"Das sind Bücher. Herr der Ringe hat drei Teile und alle drei Teile gibt es als Film zu kaufen. Der Hobbit ist ein Teil und wird in drei Teile gedreht. Zwei davon gibt es schon als Filme doch der dritte Teil wird noch gedreht. Legolas wird in der Hobbit und in Herr der Ringe von Orlando Bloom gespielt."

"Was ist denn ein Film ?"

"Ein Film ist... Ähm... Das weiß doch jeder was ein Film ist. Genauso wie jeder weiß was Gras ist."

"Okay, Gras kennt wirklich jeder. Aber ein Film, was das auch immer ist, ist mir nicht bekannt."

"Oh mein Gott! Selbst die Kindergarten Kinder unserer Nachbarn wissen was ein Film ist. Leider kann ich dir nicht erklären was genau ein Film ist."

"Tja dann müssen wir das auf später verschieben. Ich muss dich jetzt aber zu Frau Galadriel bringen. Wenn ihr so freundlich seid und mir folgen würdet."

"Ich würde euch ja gerne folgen aber in dieser Dunkelheit kann ich nichts sehen."

"Ach ja! (Legolas schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn) Natürlich werde ich euch etwas Licht besorgen."

Ich hörte wie eine Tür leise auf und dann wieder zu ging. Vorsichtig tastete ich nach meiner Bettdecke. Doch diese war nicht rau sondern so weich wie Seide. Und mir fiel noch etwas auf: Ich hatte kein Schlafanzug mehr an sondern ein weiches Kleid.  Kurz darauf kam Legolas mit einem Kerzenständer in der Hand. Dieser spendete genug Licht um den ganzen Raum zu erkennen. In dem Raum stand nur ein einfaches Bett und ein Tisch mit zwei Stühlen. Das Bett war mit weißen Bezügen bezogen. Langsam erhob ich mich aus dem Bett und ging genauso langsam auf den Elb zu.

"Geht voran Herr Legolas ", sagte ich selbstsicherer als ich mich fühlte.

Legolas sah mich belustigt an als wolle er sagen: Ach auf einmal so selbstsicher. Und er lachte wirklich leise. Woraufhin er ein wütenden Blich von mir erntete.

"Wenn ihr mir dann folgen wollt meine Dame", sagte er immer noch belustigt. Schnellen Schrittes ging die Wache voran sodass ich große Mühe hatte mit den langen Schritten Legolas' mit zuhalten. Als ich durch die Tür aus dem Raum gingen kamen wir in eine große weiß-grün-silberne Halle mit vielen anderen Türen. Überrascht betrachtete ich den Raum denn er war zwar schmucklos doch trotzdem war er von einer berauschenden Schönheit. Da bemerkte ich, dass Legolas verschwunden war. Ich betrachtete alle Türen doch sie sahen alle gleich aus. Ich hatte mich gerade für die mir gegenüber liegende Tür entschieden, als die Tür neben mir sich öffnete und Legolas den Kopf durch den Spalt steckte.

"Kommt ihr meine Dame?"

"Ich bin nicht eure Dame!", rief ich entrüstet. Doch mein Führer beachtete das Kommentar nicht und winkt nur, dass ich ihm folgen sollte. Ich gab mich geschlagen und folgte ihm durch viele weitere Türen, Räume und über Treppen. Je weiter wir gingen desto schöner waren die Verzierung und desto heller wurde es. Nach einer halben Ewigkeit, so kam es mir jedenfalls vor, standen wir vor einer reich verzierten Tür. In diese war ein riesiger Baum geschnitzt und mit Gold- und Silberfäden durchzogen. Ich wollte Legolas gerade fragen wie lange man gebraucht hatte um die Tür so schön zu verzieren als diese auch schon aufschwang. Vier Augenpaare starrten uns an. Legolas verbeugte sich tief doch ich stand  kerzengerade in der Tür und musterte alle von oben bis unten. Von links angefangen saßen an einem langen Tisch: Thranduil, Elrond, Celeborn und ganz rechts in einem strahlend weißem Kleid Galadriel. Erst als Legolas mich auch anstarrte bemerkte ich dass er sich verbeugt hatte und ich mich nicht. Doch ich hielt alles nur für ein Traum und so dachte ich gar nicht daran mich zu verbeugen. Alle am Tisch sahen mich belustigt an, nur Legolas sah mich böse aber auch gleichzeitig erschrocken an.

"Ihr müsst euch verbeugen meine Dame ", flüsterte Legolas.

"Ich muss gar nichts mein Herr ", sagte ich in normaler Lautstärke. Sofort wandten sich alle zu Legolas um. Dieser errötete leicht unter den Blicken der Hochelben.

"Tretet ein Legolas Grünblatt und seine Begleiterin ", sagte Galadriel mit weicher Stimme. Sofort ging Legolas zu seinem Vater Thranduil und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ich stand etwas verloren auf der Türschwelle und zog dadurch wieder alle Blicke auf mich.

"Tretet ein Athelas und setzt euch zu uns", ergriff Galadriel wieder das Wort als sie sah wie unsicher ich geworden war. Überrascht sah ich die Königin an und ging langsam auf einen der Stühle zu und setzte mich auf die Kante um sofort aufspringen zu können wenn Gefahr drohte. Gespannte stille breitete sich aus bis Legolas sich räusperte:"Ich werde dann mal wieder zu meinem Wachposten gehen."

Elrond und Thranduil verabschiedeten sich mit einem gemurmelten "Auf Wiedersehen".

Celeborn und Galadriel sahen mich eine kleine Weile an bis die Königin sagte:"Wo warst du die letzten Jahre, Tochter? "

"Tochter? Tochter ?", ich fing an hysterisch zu lachen,"das ist doch wohl ein Scherz!"

Die beiden Elben schauten mich ernst an woraufhin ich sie mit großen Augen ansah.

" Aber... Aber das kann doch gar nicht sein! Ich...ich träume das doch alles nur...?"

"Du träumst das nicht dies ist alles wahr. Du bist in Mittelerde, in Lothlórien. Du bist Celeborns und meine Tochter."

"Ich bin die Tochter von Lilly und George Wright, wohne in Berlin, Kladow auf einem Gestüt das über 30 Jahre alt ist. Ich habe ein Pferd mit dem Namen Aqua de Vida. Und ihr wollt mir weiß machen dass ihr meine Eltern seid obwohl es euch nur in Filmen gibt? "

"Was sind Filme ?", fragte Galadriel neugierig.

"Das kann ich nicht erklären", sagte ich leise.

"Okay aber trotzdem ist das kein Traum. Du kannst dich ja mal zur Überprüfung kneifen. "

Ich kniff mich in den Arm, doch ich wachte nicht auf erschrocken sprang ich auf und schrie. Galadriel erhob sich mit einer fließenden Bewegung, kam auf mich zu und nahm mich in den Arm und streichelte vorsichtig über mein Haar.

"Psst ist ja gut. Alles ist gut. Wir sind ja da."

Ich versuchte sich aus der Umarmung zu befreien, was ich auch schaffte, und taumelte nach hinten gegen die Wand und ließ mich an ihr heruntergleiten. Tränen liefen mir über die Wangen und ich flüsterte:"Sie haben mich die ganze Zeit angelogen."

Meine Erinnerungen waren zurück gekommen. Ich war mit zwei Jahren in die Welt der Menschen gekommen, weil ich mit Legolas fangen im Wald gespielt hatte und dort aus Versehen durch eins der letzten magischen Portale getreten war. Ich war in einem riesigen Wald wieder angekommen doch dort waren die Bäume viel zu klein als dass dies der Lóriën sein konnte. Danach verschwammen die Erinnerungen.

Durch einen Tränenschleier sah ich zu meiner Mutter hoch.

"Es tut mir so leid, Mutter."

Die angesprochene streckte mir eine Hand entgegen und ich ließ mich hochziehen. Ich ließ mich von meiner Mutter umarmen und weinte mich an ihrer Schulter aus. Langsam versiegte der Fluss der Tränen. Galadriel führte mich zu einem Stuhl und sagte dann als ich mich gesetzt hatte:"Erzähl doch mal was du in den letzten Jahren alles in der anderen Welt erlebt hast."

Und so erzählte ich alles, was alles in den letzten Jahren passiert war. Als ich fertig war sah ich, dass die Fackeln ausgegangen waren und durch vier Bodenlange Fenster strahlendes Licht fiel. Auf einmal merkte ich dass ich kaum noch meine Augen offen halten konnte. Auch meine Eltern schienen dass bemerkt zu haben denn sie standen beide auf und Celeborn sprach zum ersten mal in meiner Gegenwart:"Kind du musst schlafen. Ich hole Legolas damit er dich auf dein Zimmer bringen kann."

Mit diesen Worten verschwand er durch eine Geheimtür. Kurze Zeit später kam er mit Legolas an der Seite wieder. Schwankend stand ich auf und wäre fast umgekippt, hätte Legolas mich nicht gestützt. So liefen wir langsam einen Gang hinunter und kamen bald an einer reich verzierten Tür an, doch bevor ich mir das Muster genauer anschauen konnte hatte mein Führer auch schon die Tür aufgestoßen.

"Wir sind da."

Hörte ich noch Legolas sagen bevor ich in mein Bett fiel und sofort einschlief.

Abendstern (Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt