Kapitel 14

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Ich war vollkommen leer. Zumindest fühlte es sich so an.

Und alles andere, was da stand, hatte auch gestimmt.

Fast alles.

Sie interessieren sich für nichts mehr. Familie und Freunde vernachlässigen sie.

Alles ist ihnen egal.

Nein. Mir war nicht alles egal.

Eigentlich war es mir sogar sehr wichtig. Freunde und Familie. Alles.

Es war mir wichtig, was andere von mir dachten, mir war wichtig, dass ich alles richtig machte, dass sie mich mochten. Ich liebte meine Familie und meine Freunde. Und daran würde sich nichts ändern.

Aber gleichzeitig war mir klar, dass nicht jeder Punkt zutreffen musste. Menschen waren verschieden, Depressionen waren verschieden. Vielleicht war ich ja noch ganz am Anfang. Oder zumindest noch nicht am schlimmsten Punkt. Vielleicht könnte ich da raus kommen, bevor ich jemals dahin kommen würde.

Ich musste.

Ich hatte Depressionen und keine Ahnung, wie ich das bewältigen sollte. Alles fühlte sich so schwer an.

Bei jedem meiner Gedanken schossen mir die Sätze dieser Internet-Seite durch den Kopf, und ich merkte, wie ähnlich sie sich waren.

Was ich wollte, war ganz oben, in den Wolken, und ich war hier unten. Also musste ich fliegen. Es gab keinen anderen Weg. Und Fliegen konnten wir Menschen eben nicht alleine, dazu brauchten wir ein Hilfsmittel. Irgendeine Maschine, die uns ihre Flügel lieh.

Meine Haut war aufgeweicht von den Tränen, die daran heruntergelaufen waren, und meine Augen fühlten sich müde an.

Natürlich hatte ich Angst, zu fallen. Weil, manchmal, wenn man fällt, ist unter einem ein Loch. Manchmal fällt man tiefer, als man vorher war. Und wenn ich noch tiefer sinken würde, war ich irgendwann unten durch.

Danke.

Wem hatte ich das zu verdanken?

Ich schüttelte den Kopf, verdrängte diese Frage. Weil ich 1. keine Antwort darauf wusste und 2. keine Lust hatte, auch noch darüber nachdenken zu müssen. Zumindest nicht jetzt.

Die Worte auf dem Bildschirm weiter ansehen zu müssen, machte mich nur noch verrückter. Ich klappte den Laptop zu. Ein paar Sekunden verstrichen, in denen ich die Wand weiter anschaute, doch als sich der Sturm in meinem Kopf einfach nicht legen wollte, machte ich einfach mit einem gewaltigen Wirbelsturm voller Gedanken weiter.

Ich zückte einen Stift und legte ein Papier vor mir hin. Dann wusste ich nicht, was ich schreiben sollte, und mein Gehirn wollte mir dabei irgendwie nicht weiterhelfen. Also schrieb ich einfach drauf los.

Glücklich sein.

Danach fiel mir nichts mehr ein. Zwei Worte. Das war nicht viel. Eigentlich. Weil, diese zwei Worte, waren alles andere als leicht für mich.

Ich musste irgendetwas tun. Irgendetwas versuchen.

Ich wollte nicht mehr weinen. Ich wollte nicht mehr vor mir hin starren und mich von meinen grausamen Gedanken auffressen lassen.

Ich wollte leben.

Und deswegen musste ich etwas gegen diese verdammten... Ich wollte das Wort nicht sagen, ich wollte es nicht einmal denken. Weil, ich wollte nicht, dass es auch nur irgendwas mit mir zu tun hatte.

Und deswegen musste ich etwas gegen dieses Dunkle in mir unternehmen.

Ich wollte nicht so sein. Also, wieso war ich überhaupt noch so?

The Adam-TheoryWhere stories live. Discover now