Kapitel 13 - Grüne Hemdchen und verhasste Stühle

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Hallöchen ihr Lieben,

so jetzt kommt es wohl zu dem Moment auf den ihr wahrscheinlich alle gewartet habt :DD

Viel Spaß :**

Kapitel 13 - Grüne Hemdchen und verhasste Stühle

Immer noch etwas perplex trat ich aus dem Wartezimmer, Betty dicht hinter mir. Die Sprechstundenhilfe lächelte mich freundlich an und wies mit der Hand in Richtung einer gelben Tür mit einer großen, verschnörkelten Zwei. "Nehmen Sie doch bitte schon einmal in Behandlungsraum zwei Platz, Dr. Simmons kommt gleich zu Ihnen", sagte sie, dann richtete Sie sich an Betty, die noch immer etwas zwiegespalten in der Tür zum Wartezimmer stand "Sie können gerne mitreingehen" Meine Freundin blickte mich fragend an. Ich nickte bittend. Betty kam auf mich zu, legte mir eine Hand auf den Rücken und gab mir einen leichten Schubs in Richtung Behandlungsraum zwei. Als wir eintraten erblickte ich als erstes den Stuhl, auf dem Mann die Beine weit auseinander auf zwei Stützen legen muss, damit die Ärztin möglichst tief da unten reingucken konnte. Ich hasste dieses Teil. Das letzte Mal als ich darauf lag war bestimmt schon drei Jahre her, da ich diese blöde Untersuchung stets vermeiden wollte. Obwohl ich mir eingestehen musste, dass es wohl an meiner ehemaligen Frauenärztin lag, sie war schon über 60 und in meinen Augen äußerst unsympathisch. Ich fragte mich warum ich eigentlich anstatt drei Jahre lang den routinemäßigen Check hatte sausen lassen, anstatt mir einfach eine neue Ärztin zu suchen. Ich wusste es in diesem Moment selbst nicht. Wenn meine ehemalige Ärztin, Dr. Mueller, nicht mittlerweile im Ruhestand wäre, hätte ich diesen Termin heute wohl nie war genommen. Ich würde heute von Ihrer Nachfolgerin behandelt werden. Am Telefon hatte ich extra noch darauf bestanden einen Termin bei einer weiblichen Ärztin zu bekommen, da ich mit dem Gedanken, dass ein Mann da unten rumpult, einfach nicht klarkam. Warum wurden Männer Frauenärzte? Bei denen muss doch was gründlich schief gegangen sein. Wenn ich einen Kerl an diese Zone ranlasse, dann ganz sicher nicht um mich zu untersuchen. 

Eine warme Frauenstimme riss mich aus meinen dämlichen Gedanken: "Hallo Miss... Wilson. Entschuldigen Sie dass sie warten mussten. Mein Name ist Dr. Sarah Simmons, ich werde Sie heute behandeln" Dr. Simmons lächelte mich freundlich an, wärend sie mir die Hand reichte. Für ihre sehr zierliche Statur, hatte sie einen kräftigen Händedrück. Ihr Gesicht war übersäht von Sommersrossen und ihre roten Haare wehten leicht im Zuge des Standventilators. Sie reichte auch Betty die Hand. "Ich bin die moralische Unterstützung", sagte diese beiläufig und ich verdrehte sie Augen. "Setzen Sie sich doch bitte", rief Dr. Simmons fröhlich und zeigte auf einen massiven dunklen Holzschreibtisch mit zwei Stühlen auf der einen und einem Bürostuhl auf der anderen Seite. Auf dem Tisch stand ein moderner Computer und es lagen ein paar Dokumente an der Kante. Der Tisch war mir gar nicht aufgefallen, weil ich so auf den Blöden Untersuchungsstuhl fixiert war. Erst jetzt viel mir die freundliche Einrichtung überhaupt auf. In hohen Holzregalen, die die gleiche Farbe wie der Tisch hatten standen viele bunte Bücher. An den Wänden hingen diverse Fotos von lachenden Schwangeren, schlafenden Babys und verschiedenen Familienfotos, sowie einige Ultraschallbilder. Der Raum war in einem sonnigen Gelbton gestrichen. Ich fühlte mich plötzlich viel wohler und ließ mich neben Betty, die schon Platz genommen hatte auf den zweiten Stuhl sinken. 

"So. Worum geht es denn bei Ihnen?" Und schon waren alle angenehmen Gefühle wieder weg. "Ich vermute dass ich schwanger bin" "Haben Sie den einen Schnelltest gemacht?" "Ja der war positiv" Dr. Simmons nickte. "Dann wollen wir das doch mal überprüfen. Sie stand auf und deutete auf eine weiße Tür, die sich gegenüber der Orangenen befand. "Dort ist der Umkleideraum. Würden Sie sich bitte frei machen? Im Regal finden Sie ein Hemdchen, dass Sie anziehen können.

Wenig begeistert betrat ich den Raum und schloss die Tür hinter mir. Der Raum war ebenfalls gelb und sehr klein. An der Wand standen eine Stuhl und ein Stuhl und ein kleines Holzregal in dem ich schon das grüne Hemdchen erblickte. Ich entledigte mich meiner Kleidung bis auf Socken und BH und zog das Ding über. Es ging mir zwei Finger Breit über die Knie. Meine Klamotten legte ich auf den Stuhl und verließ wieder den Raum. Die Ärztin gab mittlerweile irgendetwas ein Gerät neben dem "Stuhl" ein, das ich, durch das Ansehen von diversen Arztserien, als Ultraschall-Apperat identifizierte. Betty stand an der die Wand gelehnt auf linker Seite des Stuhls und die Ärztin auf der Gegenüberliegenden. "Legen Sie sich bitte hierauf und rücken Sie möglichst weit nach hinten. Dann legen Sie bitte die Beine auf die Stützen" Als ich meinen Hintern und meine Beine platziert hatte, blickte ich zu Betty die links hinter mir stand und meine Hand nahm. Sie lächelte mir zu. Ich war froh dass sie da war. Sie stand auch genau so, dass sie wegen dem Hemdchen, das mittlerweile nur noch meine Oberschenkel bedeckte, mir nicht zwischen die Beine gucken konnte. Das wäre dann doch zu viel des Guten gewesen.

"Sooo", ich erschrak ein wenig als Dr., Simmons stimme wieder erklang "Ich werde jetzt auf diesen Ulltaschallkopf ein wenig Gel draufmachen, genauso wie auf ihren Bauch. Das ist etwas kalt. Also nicht erschrecken" Es war wirklich kalt. Dr. Simmons fuhr mit dem Plastikteil, an dem Hinten ein graues Kabel zu dem Monitor neben mir führte. Ich folgte dem Kabel und blickte auf dem Bildschirm, wärend ich spürte wie meine Ärztin in kreisenden Bewegungen auf meinem Bauch herum fuhr.

Mein Herzschlag ging an die Decke. Ich hatte es genau gesehen. In selben Moment hörte ich Dr. Simmons sagen: "Ja, da haben wir einen kleinen Zwerg" 

Meine Welt blieb für einen Moment stehen.

Dr. Simmons redete weiter: "Sie sind jetzt etwa in der der zehnten Woche. Und da..." Ein paar Zickzackbewegungen auf meinem Bauch, "...da haben wir den Herzschlag. Sehen Sie?" Sie deutete in mitten des ovalen Wesens auf dem Bildschirm auf ein weißes Flackern.

Und plötzlich liefen mir die Tränen in Strömen die Wangen herunter und Betty neben mir fing ebenfalls an zu schluchzen. Aber ich weinte nicht aus Trauer oder Panik. Nein. Bis zu diesem Moment hatte ich große Panik vor dieser ganzen Sache. Doch im ersten Augenblick, als ich dieses Flimmern auf dem Bildschirm sah, war ich mit Glück erfüllt und jegliche Angst war wie weggeblasen. Eine Abtreibung oder Adoption würde nicht in Frage kommen. Auch wenn ich nicht wusste wer der Vater war, das da auf dem Bildschirm war mein Kind! Und ich würde es bekommen.

Lügen haben kleine Babys - Schwanger, Liebe, ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt