Kapitel 4 - Blaulicht und Sirenegeheul

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So Leute was denkt ihr? Gibt es ein Happy End mit Kyle und seiner Familie? Es gibt nur eine Möglichkeit dies herauszufinden!!! WEEEEIIIITERLEEEESEEEEEN!!!!!!

Kapitel 4 - Blaulicht und Sirenengeheul

Vor uns stand tatsächlich Mike! Mike aus dem Supermarkt! In Polizeiuniform! „Mist“, dachte ich insgeheim und ärgerte mich dass ich ihn nicht nach seinem Beruf gefragt hatte. Sichtlich irritiert starrte mich Mike an, anscheinend hatte es ihm die Sprache verschlagen. „Hey Mike“, murmelte ich. „Wie? Du kennst den Bull.. ähm den Polizisten?“ Das war Betty. Auch sie starrte mich jetzt äußerst verwundert an. „Ja, aber darum geht’s jetzt nicht“, antwortete ich und schnappte mir endlich den Brief. Ich las laut vor:

Mum,

Es tut mir leid aber ich halt das nichtmehr aus. In der Schule klappt nichts mehr! Ich hab die Abschlussprüfungen alle verhauen und Miley hat Schluss gemacht. Ich mach dir nur Probleme. Für uns drei reicht dein Gehalt nicht und ohne Abschluss krieg ich keinen Job. Bitte sei nicht traurig und mach für Stacie und dich weiter! Ich liebe euch!

Kyle

„Hier steht nichts was uns hilft, also fahren wir zum Steinbruch!“ Ich packte Betty am Arm und zog sie hinter mir her. Als ich gerade zurück ins Treppenhaus hechtete hörte ich Mike rufen, nein er hatte seine Stimme wiedergefunden, denn er brüllte: „Hey! Kelly!“ Ich blieb stehen, erstarrt von seiner lauten Stimme. Das war nicht der leibe Freundliche Supermarkt Mike, das war ein anderer aggressiverer Mike, an dessen Existenz ich vorher im Traum nicht erwartet hätte. Betty blickte mich unsicher an. Sie hatte ganz klar Angst vor ihm und würde anscheinend am liebsten weglaufen. Ich trat Mike entgegen, der mir hinterhergelaufen war. Er war einen ganzen Kopf größer als ich, dass war mir nicht aufgefallen. Ich blickte in seine blauen Augen und erkannte, dass wer ein schlechtes Gewissen hatte, mich so angeschrien zu haben. Es kribbelte in meiner Magengegend. Mike schluckte, dann sagte er mit sanfter Stimme aber noch etwas verärgert: „Was hast du mit dem Jungen zu tun?“ Ich erklärte möglichst schnell, dass ich ihn kannte weil er der Nachbar meiner Freundin war und deutete dabei auf Betty. Dann schilderte ich hastig von seinen Bemerkungen über Steinbruch und das „abhängen“. Mike nickte „Okay, ich fahre sofort hin, ich weiß wo das ist“ Dann lief er an uns vorbei ins Treppenhaus. Bevor er die Stufen herunter hastete, drehte er sich nochmal um und blickte mich an „Danke“, dann versschwand er um die Ecke.

Wieder kribbelte mein Bauch. Selbst in so einer Situation. Da packte mich Betty am Arm und zog mich die Treppe nach unten. Völlig perplex ließ ich mich brav hinter ihr her schleifen und löste mich erst wieder aus meiner Trance, als ich meine Freundin brüllen hörte: „Hey!“ Mike, der gerade in seinen Dienstwagen steigen wollte, blickte zu uns herüber. „Wir fahren mit!“, rief ich ihm zu, ohne wirklich zu wissen was ich da tat. Ich konnte es immer noch nicht fassen, Mike hier als Polizist anzutreffen. „Meinetwegen“, brummte Mike in einem Ton, den ich ebenfalls nicht erwartet hätte. Also stiegen wir zu dritt in das Polizeiauto, vor solch einem Szenario hatte ich mich mein Leben lang gefürchtet. Die Fahrt von bestimmt 8 Meilen über relativ leere Straßen dauerte höchstens 5 Minuten, da Mike mit Blaulicht und Sirenengeheul mit bestimmt 100 Sachen die Straßen entlangbretterte. Als wir an dem Steinbruch ankamen, wo ich Kyle vermutete, erkannte ich den Jungen schon vor weiten mit einem Strick in der Hand unter einem Baum stehen. Er blickte uns erschrocken entgegen und wich einige Schritte zurück und der Felsspalte hinter ihm gefährlich nah, als der Wagen lautstark einige Meter vor ihm zum Stehen kam.

Ich sprang sofort aus dem Auto und ging langsam auf den Teenager zu „Kyle“, rief ich ihm möglichst beruhigend entgegen „Hör auf mit dem Mist. Komm mit uns. Deine Mum ist im Krankenhaus, weil sie sich solche Sorgen gemacht hat“ Kyle riss die Augen auf: „Was ist mit ihr?“ Er ließ den Strick fallen und lief mir entgegen. Erleichtert atmete ich aus und legte ihm die Hand auf die Schulter, als er mich erreichte. Ich tätschelte seine Schulter und versprach ihm, dass wir ihn zu seiner Mutter bringen würden. Denn Schock immer noch tief in den Knochen sitzend, führen wir mit Kyle neben Betty auf der Rückbank zum Krankenhaus. Diesmal in mäßigem Tempo. Wärend der ganzen Fahrt beobachtete ich Mike, wie er den Wagen geschickt die Straßen entlang lenkte. Er erwiderte meinen Blick nicht, aber ich sah wie seine Augen glänzten als er kurz lächelte. Schließlich hielt Mike vor der Klinik und Betty, Kyle und ich stiegen aus. Ich wollte schon hinter den beiden her zum Eingang des Hospitals laufen, als ich mich nach Mike umsah und bemerkte, dass er im Auto sitzen geblieben war. Ich lächelte ihm kurz zu und eilte dann zum Eingang. Gerade als die Glastür siech wieder öffnete hörte ich seine Stimme hinter mir und lächelte „Kelly?“ „Ja“, rief ich über die Schulter und blieb stehen. Jetzt war es still, doch dann rief Mike: „Steht unsere Verabredung heute Abend noch?“ lachend drehte ich mich in seine Richtung und streckte ihm meinen gehobenen Daumen entgegen. Dann verschwand ich in der Lobby des Krankenhauses.

Lügen haben kleine Babys - Schwanger, Liebe, ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt