Begegnung

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Sally kam wie immer quietschvergnügt und mit klatschnassen Haaren in die Küche gerannt und setzte sich. Sie sah wirklich süß aus mit den rosigen Wangen und dem knallgrünen Biene Maja Schlafanzug.

>Sally?<

>Ja Schwesterherz<

>Holst du bitte Grany? Und sag mal wo hast du Schwesterherz her? <

>Aus dem Fernseher.

>Daniel! In die zweite Box muss noch Stroh!<

>Jakob du brauchst nicht so zu schreien. Ich stehe hinter dir.<

Jakob, mein sogenannter Vorgesetzter, drehte sich mit ungläubigen Augen um. Er war ein einfacher Bauer der sehr stolz auf seine Stellung am Hofe war. Allerdings auch sehr genau und gutmütig. Im Gegensatz zu vielen anderen in seiner Position fehlte ihm aber eine Eigenschaft: Überheblichkeit

Er war überhaupt nicht überheblich und das war auch gut so. Ich grinste ihn an und versuchte mit den Händen voller Stroh an ihm vorbei zu kommen. Später würde ich wieder nach Kate Ausschau halten. Obwohl offen gesagt brauchte ich das nicht. Ich wusste, dass sie heute Nacht noch nicht springen würde. Meiner Meinung nach war es noch zu früh. Das sagte mir mein Bauch und der hat sich noch nie getäuscht. Also ging ich mal die Umgebung erkunden. Das hatte ich noch nicht gemacht. Denn genauso wie die Umgebung um mein neues Zuhause hatte sich auch die Umgebung um die Burg verändert. Das hatte wieder mit diesen seltsamen Regeln zu tun über die ich auch nur Bruchstücke wusste. Ich prägte mir die Wege und Straßen genau ein. Morgen würde ich das erste Mal in die neue Schule fahren. Ich musste mit dem Bus zur Schule. Waren die Wege dieselben war es ungefährlich einzuschlafen, waren sie es nicht konnte es tödlich sein. Beispielsweise wenn vor zweihundert Jahren dort eine Schlucht war und du dann dort hineinstürzt. Ich spazierte noch ein gutes Stück bevor ich umkehrte. Mittlerweile war es bestimmt Mittag. Es war ein schöner Tag, warm nicht zu heiß aber auch nicht zu kalt. Eigentlich perfekt um reiten zu gehen. Aber ich durfte ja nicht. Ich war ja nur ein einfacher Stallbursche.

>Daniel! Daniel! Da bist du ja. < Jakob war ganz außer Atem. Ich lachte.

>Wo brennt’s denn Jakob?<

>Steck dir deine Späße sonst wo hin. Der Graf lässt dich rufen. Beeil dich lieber du bist ja so schon viel zu spät.< mit diesen Worten schob er mich in die Küche wo ich mir schnell Hände und Gesicht wusch. Danach eilte ich in den Thronsaal.

>Ihr habt mich rufen lassen Herr? <

>Ja es geht um meine Tochter Kate. <

Kate war in ein wundervolles dunkelbraunes Kleid gehüllt das ihrer Figur schmeichelte. Es war sehr schlicht, aber es stand ihr ausgezeichnet. Als sie hinter ihrem Vater vortrat bewegte sie sich nicht wie sonst sondern irgendwie eleganter. Während dieser Bewegung fiel Licht auf den Stoff ihres Kleides und ließ es Rot und Orange erstrahlen. Mein Herz schlug bei jedem Schritt den sie tat ein wenig schneller. Ich traute mich gar nicht meinen Blick zu heben. Ich überwand meine Aufregung und sah ihr in die Augen. Ihr blick war Entschlossen und sie grinste. Schließlich entdeckte ich das vertraute Glänzen ihrer Augen das ich immer schon so sehr geliebt hatte. Als sie mich schließlich anstrahlte wie ein Honigkuchenpferd setzte mein Herz einen Schlag aus.

Zwei Leben! Eine Liebe! Falsche Zeit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt