heuboden2

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>Die Prinzessin ist ausgeritten.< Die Satteltasche! Ich schlich mich zum hinterausgang und bemühte mich möglichst leise hinunterzuklettern was mir allerdings nicht so ganz gelang. Kaum war ich unten, raffte ich meine Röcke und lief auf dem Schnellsten Weg zur Küche. Dort stand im Hof schon meine Satteltasche bereit. Ich schnappte sie mir und rannte samt Satteltasche wieder zurück zum Stall. Dort legte ich meinen Sattel unter einen Haufen Heu und öffnete die Boxen Tür zu meinem Pferd.

>Komm schon Aurora! Beweg dich!< ich gab ihr einen Klaps auf den Hintern und sie galoppierte auf die Koppel. Ich schnappte mir die Satteltasche wieder und kletterte hinten wieder auf den Heuboden.

Ich hörte den Hofmarschall und sofort lief mir ein kalter Schauer über den Rücken.

>Ja Heute am Abend um acht Uhr wird es verkündet und um sieben beginnt der Ball.<

Was sollte das bedeuten?

Welcher Ball?

Was wird verkündet?

Daniel kam auf mich zu. Ich warf ihm ein betrübtes Danke zu und setzte mich ins Heu.

>Kate?<

>Hmm??<

>Was ist los? Es ist doch alles gut gegangen.<

>Ach das ist es doch gar nicht.< ich drehte mich zu ihm um und sah ihm in die Augen.

>Was ist das heute Abend für ein Ball und was will der Hofmarschall dort verkünden?<

Er sah mich an. In seinen Augen spiegelten sich seine Gefühle wieder. Er war zornig, traurig und…..und…..und verliebt?

>Du weißt es wirklich nicht. Sie haben es dir nicht gesagt diese verlogenen Schweine.< er sagte es ganz ruhig. Er stand auf und ging auf den Eingang zu. In der Mitte des Raumes blieb er stehen und ballte die Hände zu Fäusten.  Ich stand ebenfalls auf und ging auf ihn zu. Er drehte sich ruckartig um.

>Nicht einmal dein eigener Vater hat es dir gesagt!! Der Koch nicht, Jakob nicht, und auch sonst niemand! Nein sie haben Angst um ihren Kopf. Weiter denken sie nämlich nicht. Sie denken nicht daran das eine unglücklich verheiratete Prinzessin eine Traurige Königin bedeutet und eine traurige Königin Intrigen und Verrate und diese wiederum Armut aber nein sie denken nur an ihre eigene Haut!< Ich sah ihn an. Ich konnte es nicht glauben. Sollte ich wirklich den Hofmarschall heiraten? Hatte ich ihn gerade richtig verstanden? Verlangte mein Vater wirklich von mir diesen grauenhaft bösen, irrsinnig bleichen, übertrieben muskulösen Mann nein…… diese…….. Kreatur zu heiraten? Ich konnte es nicht glauben. War er wirklich zu so etwas im Stande? Nachdem es ihm erlaubt war die Frau die er liebte zu heiraten? Nachdem er sie und sein eigenes Kind verloren hatte? Er und meine Mutter hatten keine Geschwister. Ich war seine ganze Familie und er wagte es mich so zu verletzen und mich ins Unglück zu stürzen ohne sich den Folgen bewusst zu sein. Ich lies mich ins Selbstmittleid fallen und setzte mich neben die Satteltasche ins Heu. Ich zog die Nudeln heraus die mir der Koch eingepackt hatte und begann zu essen. Daniel ließ sich neben mich ins Heu fallen und ich gab ihm die Nudeln. Er stellte sie zur Seite ohne sie auch nur einmal anzusehen.  Ich wollte nicht, dass er merkte wie sehr es mich freute das er sich über alle die mich belogen hatten aufregte. Ich wollte nicht das er merkte wie sehr ich darunter litt, dass mich mein eigener Vater so belogen hatte ich wollte nicht……….warum eigentlich nicht? Ich wusste es nicht. Aber ich wusste eins: ich mochte ihn und es ging eindeutig über das normale mögen hinaus. Es ging weit darüber hinaus. Ich dachte wieder an meinen Vater und wie spät es wohl sein mochte. Mir entwischte eine Träne. Einzeln und verloren lief sie meine Wange hinab.

>Hey!<

Ich wandte mich zu Daniel um. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und wischte mit dem Daumen ganz vorsichtig die Träne von meiner Wange. Ich schloss die Augen und genoss das Prickeln auf der Haut das seine Berührung auslöste. Ich genoss seine Nähe, das Gefühl doch nicht ganz allein auf dieser Welt zu sein. Ich lies mich nach vorne fallen und umarmte ihn.

>Danke.< ich flüsterte es ihm ganz leise ins Ohr. Er lachte. Wieder hatte ich es nicht gesehen.

>Für was denn Kate?< ich löste mich aus der Umarmung und sah ihm in die Augen. Wahrscheinlich sah ich grauenhaft aus mit Heu im Haar und mit verheulten Augen.  Unsere Gesichter waren nur Millimeter voneinander entfernt.

>Na ……..für……….für…..<

Sein Blick huschte zu meinen Lippen und wieder zurück zu meinen Augen.

>Für…….alles< hauchte ich. Im nächsten Moment trafen sich unsere Lippen. In meinem Magen begann irgendetwas Achterbahn zu fahren und ich war plötzlich absolut glücklich. Ich vergas alle meine Sorgen. Den Verrat meines eigenen Vaters, das ich das größte Ekel am Hofe heiraten musste einfach alles. Ich löste mich wieder von ihm. Und da sah ich es. Ich sah zu ersten Mal sein Lächeln und ich hatte recht in meiner Annahme. Ich liebte es.

Ich sah ihm in die Augen und hatte plötzlich ein seltsames Gefühl. Mir wurde schlecht. Immer schlechter und schlechter und ich hatte das Gefühl zu fallen immer tiefer und tiefer bis ich plötzlich………..Ich schreckte hoch. Ich saß Aufrecht in meinem Bett und mir wurde schlagartig bewusst was passiert war. Ich war schlicht und ergreifend aufgewacht. Ich musste zur Schule. Aber es war doch Ball! Ich konnte nicht einfach Schlafend am Heuboden Liegen. Daniel könnte mich zwar verstecken aber er war doch auch ein Springer. Ich wusste zwar nicht aus welchem Land er im Gegenwartsleben kam aber er musste sicherlich auch zur Schule gehen. Ich konnte heute nicht zur Schule gehen. Ich sah auf die Uhr. Sechs Uhr früh. Ich weckte Sally und brachte sie zum Bus. Danach schreib ich Grany einen Zettel auf dem erklärt stand das sie mich bitte krankmelden sollte und warum. Um Sieben War ich wieder im Bett.

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hallo meine LIeben leider hat es sehr lange gedauert aber ich bin im internat wirklich nicht dazugekommen hab euch lieb voten un kommentieren nicht vergessen eure blue :*

Zwei Leben! Eine Liebe! Falsche Zeit?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt