Am Donnerstag nach der Schule konnte ich mich nicht auf mein Englisch-Essay konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder zum morgigen Tag. Ich überlegte mir im Detail, was ich anziehen könnte und zeichnete alles auf meinen Blogrand. Es war fantastisch. Später, als ich endlich zu Hause war hätte ich mich selbst ohrfeigen können, wie dumm ich doch war, dass ich glaubte er würde tatsächlich auftauchen. Ich lief wütend in meinem Zimmer auf und ab und überlegte mir, was ich ihm morgen sagen könnte. Dachtest du echt ich wäre so dumm? Du kannst vielleicht versuchen mich hoch zu nehmen, aber darauf falle ich nicht rein. Wie naiv ich auch nur sein konnte, dass er tatsächlich mit mir ausgehen wollte, wenn ihm die ganze Welt zu Füßen lag. Allein wenn ich ein Bild von seiner Exfreundin sah bekam ich Komplexe. Irgendwann ging ich ins Bett, weil ich keine Lust mehr hatte über alles nach zu denken. Sonst platzte mir noch der Kopf. Jedenfalls wachte ich am Freitag morgen mit aufkeimender Hoffnung auf. Liebe war echt verwirrend!
Ich wusste nicht, ob es gut oder schlecht war, dass ich Freitags keine Kurse mit Liam hatte. Wahrscheinlich hätte ich mich niemals auf die Schule konzentrieren können, wenn ich ihn gesehen hätte und gleichzeitig verunsicherte es mich total. Was, wenn er gar nicht da war? Was, wenn er später ebenfalls nicht auftauchen würde? Ich kam mit gar nichts mehr klar. Und dabei musste ich mich doch auf Spanisch konzentrieren, da wir gerade einen Test schrieben. Als es klingelte rannte ich fast halsüberkopf aus dem Klassenzimmer, ungeachtet, dass wir noch fünf Minuten zu schreiben hatten. Ich musste einfach wissen, ob er da war. Ich schlängelte mich in der Cafeteria zu einem der hinteren Tische durch und setzte mich. Ich ließ meinen Blick über den, sich langsam füllenden Saal schweifen und pulte nervös am Etikett meiner Wasserflasche herum. Wo steckte er nur. Ich beobachtete den Tisch des Rugbyteams. Er war bisher noch unbesetzt. Mir blieb also noch Zeit. Ich schraubte die Flasche auf und nahm einen Schluck, nur um mich sogleich daran zu verschlucken. Da kamen sie. Die Rugby Spieler die einfach alle unglaublich gut aussahen. Natürlich wurden sie von einer Schar Mädchen umringt und angehimmelt. Konnte man ihnen nicht verübeln. Ich hatte dieses Schauspiel lange nicht mehr erlebt. Ich war früher selbst ein Teil gewesen. Damals ging ich direkt neben dem damaligen Quarterback Chase. Er hatte immer einen Arm um mich gelegt. Aber das war jetzt nebensächlich. Denn jetzt ging Mike vorne, ein breites Grinsen auf dem Gesicht, nach links und rechts grüßend. Wie der König der seine Untertanen würdigt. Er ließ sich auf einen der roten Stühle fallen und legte seinen Arm sofort um Bells, die sich auf seinen Schoß setzte. Ugh. Liam ging neben Nate, ein Tablett auf einer Hand balancierend, seine Tasche in der anderen. Er sah unglaublich gut aus in dem einfachen schwarzen Shirt, dass sich über seine Brust spannte. Amey hör auf zu träumen sonst entdecken sie dich noch. Sie setzten sich nebeneinander, offenbar schienen sie sich angeregt über etwas zu unterhalten. Liam lachte und verwuschelte sich die Haare. Und ich saß einfach nur da, den Mund sperangelweit offen und konnte nichts anderes tun als diesen absolut perfekten Jungen anstarren, der sich gerade einen Löffel Kartoffelbrei in den Mund schob. Ich ignorierte das Knurren meines Magens, da ich jetzt so oder so nicht mehr aufstehen konnte, ohne bemerkt zu werden. Also knabberte ich gedankenverloren auf meiner Lippe herum und betrachtete ihren Tisch. Sie sahen aus wie eine dieser angesagten Cliquen, die immer in Teenage-Highschool-Filmen vor kamen. Besser gesagt, sie waren genau eine dieser Cliquen. Wie dumm konnte ich nur gewesen sein, dass ich dachte Liam würde tatsächlich mit mir ausgehen? Dumm, dumm, dumm, dumm!
----LIAMS POV----
"Hey was ist eigentlich aus deinem Mädchen geworden?" Nate sah mich neugierig von der Seite an. Ich wurde rot und schob mein Stück Fleisch auf meinem Teller herum. "Aww Liam wird verlegen. Na los raus mit der Sprache", sagte er laut und grinste. Ashley hatte zufällig mitgehört. "Um was geht's?" Sie lehnte sich nach vorne. "Unsere Superstar hier hat ein Mädchen, traut sich aber nicht sie anzusprechen." Er klopfte mir auf die Schulter. Na super! "Wie süß. Wer ist es." Ashley wirkte betont lässig, obwohl sich ihre Augen unmerklich zu Schlitzen verengten. "Uhmm ich wills ehrlich gesagt nicht sagen", murmelte ich. Ich hatte keine große Lust, dass Amey in irgendetwas rein gezogen wurde, was sie vielleicht gar nicht wollte. "Ach komm schon." Ich fühlte mich plötzlich total eingeengt. Warum saß ich eigentlich an einem Tisch mit lauter oberflächlichen Leuten und tat, als würde ich jemand sein, der ich nicht war. "Ich will erst mal sehen, wies wird, bevor ich irgendetwas sage. Das ist mir ziemlich wichtig", raunte ich Nate zu, sodass Ashley nichts hören konnte, die sich wieder gelangweilt ihrem iPhone zugewandt hatte. "Alter, ich versteh das." Er grinste. "Und wenn du das ganze nicht so rumposaunen würdest wäre ich dir auch sehr dankbar." Ich war plötzlich unglaublich genervt von ihm. "Sorry. Kommt nicht wieder vor." - "Ja was auch immer." Ich nahm mein Tablett in die Hand. "Hey, wo gehst du hin?", rief Mike über die Köpfe der anderen hinweg. "Frische Luft schnappen." Ich schob mein volles Tablett in die Ablage und ging. Ich hatte keinen Hunger mehr. Ich hatte keine Lust mehr auf gar nichts. Ich wollte einfach nur weg.
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Lifesaving Lovestory (Liam Payne Fanfic, Deutsch)
FanfictionAmey Joung war mal glücklich. Bevor alles passiert ist hatte sie Freunde, eine intakte Familie, ein Leben. Doch nach dem Tod ihrer Mutter stürzt alles zusammen. Ihr Vater versinkt im Alkohol, ihre Freunde wenden sich von ihr ab. Sie sieht keinen Aus...