11 Kapitel

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----AMEYS POV----

Am Samstag Morgen stand ich extra drüh auf, um vor meiner Schicht noch eine Runde laufen zu gehen. Das beruhigte meine Nerven. Ich schlich mich in meinen Sportklamotten leise an meinem Vater vorbei, der im Wohnzimmer schlief. Er hasste es, wenn ich ihn aufweckte. Die frische Luft tat mir gut. Ich sog sie in tiefen Zügen ein während ich mich auf den Weg in den Park machte. Auf meinem Handy stoppte ich immer die Zeit für die einzelnen Runden. Mittlerweile war ich schon recht gut in Form. Das kam warscheinlich auch davon, dass ich in den letzten Jahren immer vor meinen Peinigern wegerannt war. Ein schwacher Trost.  Ich erinnerte mich noch genau an das erste mal.

----RÜCKBLICK----

Ich hatte ziemlich große Angst vor meinem ersten Schultag nach der Suspendierung. Wie würden die anderen auf mich reagieren? Ich hatte eigentlich vor gehabt krank zu sein, doch mein Vater warf mich aus dem Bett. "Du musst dich mit deinen Problemen konfrontieren. Davon laufen hilft dir gar nichts." Er brachte mich sogar zur Schule, damit ichs mir nicht anders überlegen konnte. Verabschieden tat er sich nicht. Ich hielt den Kopf gesenkt, als ich das Gebäude betrat. Blos nicht auffallen. Um mich herum begannen Schüler laut zu tuscheln. "Sie ist tatsächlich wieder da." - "Das die sich traut hier wieder aufzutauchen." - "Freak." Ich versuchte es zu ignorieren, auch wenn mir die Sätze die ganze Zeit im Kopf herum spuckten. Die haben doch alle keine Ahnung. Irgendwann würde das sicher wieder aufhören, hoffentlich. Ich zuckte zusammen, als ich an meinem Schließfach ankam. Mit rotem Lippenstift hatte jemand eine Nachricht darauf geschrieben. Lauf Schlampe, so lange du noch kannst! Um mich herum grinsten ein paar Leute hämisch. Ein Mädchen zog sich sogar demonstrativ ihre Lippen nach. Langsam holte ich ein Taschentuch aus meiner Jacke und wischte die Schmiererei weg. Zurück blieb ein leicht roter Film. Innerlich bebte ich vor Furcht. Doch ich durfte mir das nicht anmerken lassen. Ich öffnete den Spint und suchte meine Bücher für den heutigen Tag zusammen. Mehr musste ich nicht überstehen. Vor dem Klassenzimmer von Geschichte stellte mir jemand ein Bein. Ich fiel der Länge nach hin. Das Gelächter brannte sich in meinen Kopf ein und hallte dort wieder. Die Jagdt war eröffnet.

----Realität----

Mir lief jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran dachte. So hatte alles begonnen. Mit ein paar blöden Nachrichten und Gelächter. Jetzt traute ich mich nicht einmal mehr ins Einkaufszentrum. In die Schule ging ich nur, um einen Abschluss zu bekommen und meinem Vater zu entfliehen. Wo sollte ich sonst hin? Ich musste mich doch schließlich mit meinen Problemen konfrontieren. Wie auch immer. Ich lief schnell nach Hause, duschte und schwang mich dann auf mein altes Rad. Bis zum Café war es zwar nicht all zu weit, doch ich hatte im Park viel Zeit verplempert. Luke begrüßte mich mit einem dankbaren Blick, als ich eintraf. "Klasse, dass du gekommen bist. Ich kann dich echt gut gebrauchen." Er warf mir eine Schürze zu. "Wir haben noch eine Bestellung rein bekommen und Alicia ist krank. Wir sind heute auf uns gestellt." - "Das packen wir schon." Ich lächelte und machte mich dann daran, die Cupcakes zu verzieren. Ich war mittlerweile schon recht gut darin. "Wunderschön." Luke grinste mir über die Schulter und legte mir eine Hand auf den Rücken. Ich lächelte zaghaft. "Der erste Kunde kommt in einer viertel Stunde. Machst du noch schnell die  lieferung fertig? Ich muss neue Mischungen anrühren." - "Klar, kein Problem." Behutsam packte ich die kleinen Kunstwerke in Cartons und stapelte sie übereinander. Dann unterzeichnete ich den Bestellungszettel und legte ihn oben drauf. Das klingeln der Glocke ertönte. Der Kunde war da. Schwungvoll packte ich die Kartons und drückte die Schwingtüren in Richtung Tresen auf. Vor Schreck ließ ich fast die Bestellung fallen. "Na das ist mal eine Überraschung." Liam grinste und wuschelte sich durchs Haar. Gott, sah er heute gut aus! "W.. was machst du hier?" Ich versuchte die Aufregung in meiner Stimme zu verbergen. "Ich soll eine Bestellung für meine Mum abholen." Er deutete auf meine beladenen Hände. "Oh." Vorsichtig stellte ich die Sachen vor ihm ab. "Uhmm ja." Ich schaute auf meine Füße. "Wo soll ich bezahlen?" Er wirkte irgendwie ein wenig amüsiert. "HIer, also bei mir eben." Ich räusperte mich einmal, bevor ich ihm die Rechnung reichte. Er studierte sie für einen Moment, bevor er sein Geld aus der Tasche zog. "Du arbeitest also hier?", fragte er, als ich das Wechselgeld raussuchte. "Ist das so offensichtlich?", schnappte ich zurück. Ich wollte eigentlich gar nicht so voreingenommen klingen, aber ich würde nicht auf seine Masche herein fallen. Er gluckste. "Du bist ganz schön frech." Ich wurde rot. "Ne ich finds aber nett hier." Er sah sich interessiert um. "Ach ja?", fragte ich kleinlaut. Mir war es furchtbar peinlich, dass er jetzt wusste wo ich mein Geld verdiente. Ich meine die meißten auf unserer Schule hatten es noch nicht einmal nötig zu arbeiten. Bei mir hing quasi alles von diesem Job ab. "Vielleicht komm ich ja mal öfters vorbei." Er zwinkerte. Mein Bauch kribbelte bei dem Gedanken, obwohl mein Gehirn intständig hoffte, dass das nur ein Scherz gewesen war. Luke kam in den vorderen Bereich. "Alles klar bei dir?" Er schenkte mir ein warmes Lächeln bis er Liam bemerkte. Er runzelte die Stirn. "Liam Payne. Das man dich hier mal trifft." Ich sah verwirrt zwischen ihnen hin und her. "Ihr kennt euch?" - "Ich mein wer kennt den nicht unsere kleine  Berühmtheit." Irgendwie war die Stimmung angespannt. "Hey Luke. Auch nett dich zu sehen." Ok das war definitiv schräg. "Ja Luke es ist alles klar." Ich wusste nicht ganz, was ich tun sollte. Liam wandte sich wieder mir zu. "Hast du auch sowas wie ne Trinkgeldkasse?" Er lehnte sich auf den Tresen. Ich deutete auf eines der Gläser links von ihm. Er ließ einen 10 Pfund Schein hinein fallen. "Wir sehen uns in der Schule." Er warf mir noch einen Blick über die Schulter zu bevor er mit den Schachteln aus dem Cafe verschwand. "Der steht ganz schön auf dich." Luke stand immer noch hinter mir, an den Türrahmen gelehnt. "Ach quatsch." Ich wischte scheinbar achtlos mit einem Tuch über die Oberflächen, obwohl ich innerlich bebte. Liam Payne?! In mich verknallt? Schwachsinn. Am besten ich schlug mir das gleich wieder aus dem Kopf. "Ob dus glaubst oder nicht." Er ging wieder nach hinten und ließ mich alleine zurück. Ich war mir immer noch ncht ganz sicher, was ich davon halten sollte.

Lifesaving Lovestory (Liam Payne Fanfic, Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt