9. Dezember

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„Was liegen Sie beide da unten rum? Aufstehen, Unzucht können Sie woanders betreiben! Wo gibt es denn sowas!", keift eine ältere Dame empört. Schnell rückt Tini von mir ab und steht auf. Ich stehe ebenfalls auf und klopfe meine Kleidung ab. Ich dachte eigentlich, dass ältere Leute nett seien, aber sie war eindeutig eine der übleren Sorte. Elegant rauscht die Alte an uns vorbei.

Als die Frau außer Reichweite ist, fangen wir beide an zu lachen. „Hast du ihr Gesicht gesehen?" Tini strahlt mich an. „Ja, sie war so ziemlich entsetzt. " Wir beide verstummen aber sofort. Wir hatten uns geküsst. Obwohl wir nicht mehr zusammen waren. Aber fühlten Martina und ich mehr für einander? Ich war mir für meinen Teil ziemlich unsicher gegenüber meinen Gefühlen.

„Worüber wolltest du eigentlich mit mir reden?", frage ich sie. „Über das hier." Martu kommt mir näher und schon wieder liegen ihre Lippen auf meinen. Ein wenig überrascht erwidere ich den Kuss und ziehe sie an mich. Ihr Körper an meinen gepresst, sie liegt in meinen Armen. Doch langsam, aber widerstrebend lösen wir uns. „Darüber wollte ich mit dir reden.", sagt Tini leise. „Über uns?" Sie nickt leicht. „Ich denke nicht, dass es Zufall war, dass wir uns in dem Club getroffen und miteinander geschlafen haben. Es war so gewollt.", erzählt sie. „Glaubst du? Wir haben uns ein Jahr fast nicht gesehen..", erwidere ich. „Das ist es ja, Jorge! All das hier sind Zeichen. Wir können nicht voneinander getrennt sein.." Vorsichtig legt Tini ihre Hände in meine. „Ich kann nicht mehr länger von dir getrennt sein." Ihre kastanienbraunen Augen sehen mich erwartungsvoll an.

„Es ist viel passiert. Wie- wieso probieren wir es nicht als Freunde? Freunde sind wir vorher auch gewesen. Freunde für immer." Bei den letzten drei Worten lächle ich Martu an. Ihr Blick ist leicht verändert, dennoch strahlt sie und umarmt mich. „Amigos para siempre."

Last ChristmasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt