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Pierre

Nervös lief ich zur Tür. Bevor ich meine Hand zum Türgriff führte atmete ich noch einmal tief durch. Danach öffnete ich sie. Und da standen sie: Meine Eltern. Ich hatte sofort ein Lächeln im Gesicht. "Hallo Pierre! Schön dich mal wieder zu sehen." - "Ich freue mich auch! Kommt doch rein. Wir müssen uns doch nicht im Flur unterhalten." Mit diesen Worten bat ich sie herein. Nachdem sie sich ihrer Schuhe und Jacken entledigt hatten. Zeigte ich ihnen den Weg ins Wohnzimmer. Dort war Timo gerade dabei Kaffee und Kuchen anzurichten.

Timo

Als Pierres Eltern mich sahen, machte ich mich innerlich schon mal darauf gefasst, dass es etwas lauter werden würde. Doch entgegen meiner Erwartung blieb es ruhig. "Hallo Timo! Schön auch dich mal wieder zu sehen." - "Auch schön sie wieder zu sehen." Anscheinend hatte Pierre die ganze Zeit recht gehabt und ich hatte mich völlig zu unrecht aufgeregt. Dennoch ging ich erstmal aus dem Zimmer. Pierre hatte sicherlich viel zu erzählen. Und sicherlich viele Fragen. Solange machte ich es mir in der Küche bequem. Damit es nicht so langweilig werden würde, wollte ich mein Handy aus meinem Zimmer holen. Dazu musste ich allerdings am Wohnzimmer vorbei. Während ich daran vorbei lief, hörte es sich nicht so friedlich an, wie ich es mir erhofft hatte. Es schien eine regelrechte Diskussion zu sein. "Also wohnst du auch noch mit ihm zusammen?" War ja klar, dass es um mich ging. Um wen denn sonst? Ich wollte eigentlich schon wieder weiter laufen, als ich dann auch Pierres Stimme hörte. "Na und? Was spielt das für eine Rolle? Wir sind beste Freunde und wohnen zusammen! Was gibt es da nicht zu verstehen?!" Er versuchte mich also immer noch zu verteidigen. Aber vielleicht war das bei seinen Eltern schon viel zu spät. Ihre Meinung würden sie ja doch nicht ändern. Das brachte mich auf eine Idee. Sie war zwar nicht unbedingt so schön, aber sie sollte dieses Problem erstmal aus der Welt schaffen. Desshalb machte ich mich gleich an die Vorbereitungen.

Pierre

"Wisst ihr ich habe mehr von euch erwartet! Ich dachte ihr unterstützt das was ich mache!" Ich war total wütend. "Aber Pierre natürlich wollen wir dich unterstützen...", begann meine Mutter. "Aber..." - "Aber was?! Na los raus damit!" Mit jedem Wort schien ich wütender zu werden. "Aber das was du mit Timo machst, da auf der Bühne. Das sieht so... du weißt schon aus." - "Ist das euer Ernst?!", fuhr ich sie an. "Ich glaube ihr habt nie verstanden worum es mir beim Tanzen geht! Ich will Geschichten damit erzählen und den Leuten, die das sehen, eine tolle Show zu liefern! Und das einzige woran ihr denkt, ist dass das alles komisch aussieht!" Ein kurzer Moment der Stille trat ein ehe mein Vater das Wort ergriff. "Aber wir sind nicht die einzigen die das so sehen. Da gibt es noch viele mehr." - "Na und?! Das spielt doch überhaupt keine Rolle! Ich bin euer Sohn und ihr solltet wenigstens versuchen stolz zu sein, auf das was ich mache! Aber das scheint euch nicht zu interessieren. Und vielleicht seid ihr wirklich nicht die einzigen die so denken, aber es gibt so viele andere, die uns unterstützen. Sie geben mir das, was ihr mir niemals geben konntet!" Nun hatte ich alles gesagt. Nun war die ganze Wut die sich angestaut hatte draußen. "Und da ihr nicht bereit seid eure Meinung zu ändern, bitte ich euch zu gehen. Wir haben nichts mehr zu bereden!" Ein wenig entsetzt über meinen Gefühlsausbruch kamen sie meiner Bitte nach und gingen.
Etwas erschöpft ließ ich mich auf die Couch fallen. "Hey Timo! Meine Eltern sind wieder weg! Hast du Lust irgendwas zu machen? Ich brauch ein wenig Ablenkung!" Aber es kam keine Reaktion. Auch als ich nochmal rief, bekam ich keine Antwort. Ein wenig verwundert lief ich in sein Zimmer und wollte nachsehen was mit ihm war. Aber auch da war er nicht. Timo war weg. Die komplette Wohnung war bis auf mich leer. Erst als ich in die Küche ging fand ich einen Zettel mit Timos Handschrift. Ich hatte ein wenig Angst. Auf dem Zettel würde vielleicht die Antwort zu Timos Abwesenheit stehen. Aber ich war mir unsicher ob ich diese wirklich wissen wollte.

You are my best friend (Duo Piti Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt