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Timo

Nervös stand ich also nun vor der Tür und wartete, dass sie jemand öffnete. Während ich wartete, kamen in mir Zweifel hoch. War das richtig, was ich getan hatte? War es gerechtfertigt einfach so abzuhauen? Aber anders wusste ich auch nicht wie sich Pierre und seine Eltern wieder vertragen würden. Dabei ist doch Familie das wichtigste, was man haben kann. Und da wollte ich nicht im Weg stehen.
Nun öffnete sich die Tür. "Oh Timo! Was machst du denn hier?" - "Hey Caro! Kannst du mir einen Gefallen tun?" Etwas verwirrt schaute mich meine Schwester an. " Ja klar! Aber komm doch erst mal rein." Nachdem wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht hatten, führten wir unser Gespräch weiter. "Also Brüderchen, was gibt es denn?" - "Es ist so... kann ich ne Weile hier bleiben?" Erneut schaute Caro mich verwirrt an. "Ja klar, aber warum eigentlich? Ich dachte du und Pierre habt euch wieder vertragen?" - "Ja das haben wir auch, aber ..." Ich atmete nochmal tief durch ehe ich weiter sprach. "... aber ich will nicht zwischen Pierre und seiner Familie stehen!" Nun schien Caro zu verstehen. Sie kannte das Problem schon von früher. "Und was hast du jetzt genau vor?", wollte sie wissen. Aber so genau wusste ich das selbst noch nicht so richtig. Das einzige was ich is jetzt wusste, war dass ich ein wenig Abstand zu Pierre halten sollte. Immerhin wollte ich nicht für Schwierigkeiten sorgen.

Pierre

Langsam griff ich zu dem Zettel. Mit leicht zittriger Hand faltete ich ihn auf und begann zu lesen

Hey Pierre,
ich hab das Gespräch zwischen dir und deinen Eltern gehört. Es tut mir leid, dass es nicht die Art von Besuch geworden ist, die du dir vielleicht vorgestellt hast. Aber vielleicht kann ich das wieder gut machen. Ich weiß doch wie wichtig dir die Anerkennung deiner Eltern ist. Und wenn sie mich nicht in deiner Nähe haben wollen, werde ich ihren Wunsch erfüllen und werde erstmal ein wenig auf Distanz gehen. Ich möchte nicht dass euer Verhältnis sich wegen mir weiter verschlechtert. Und als dein Kumpel möchte ich dass es dir gut geht. Familie ist einfach wichtiger als Freundschaft. Denn Freunde kommen und gehen. Familie dagegen bleibt ein leben lang.
Hoffe du verstehst mich
Timo

Total entsetzt legte ich den Zettel wieder zurück auf den Tisch. Ich war mir nicht mehr sicher was gerade passiert war. War Timo wirklich weg? Einfach so? Das zu realisieren, ließ einen stechenden Schmerz in meinem Brustkorb entstehen. Langsam wurden auch meine Augen immer feuchter. Die gesamte Situation schien mich einfacb zu überfordern. Schließlich brach ich unter Tränen zusammen. Ich rammte meine Faust voller Wut in den Boden. Ich war nun wirklich allein. Niemand war da, der mich aufbauen könnte.
Wie lang ich noch dort kniete, wusste ich nicht. Erst als es langsam dunkel wurde machte ich mich ins Bad und dann sofort ins Bett. Der gesamte Tag war wirklich anstrengend und hatte mir einiges abverlangt. Aber morgen hatte ich Training. Vielleicht könnte ich dort nochmal mit Timo reden und ihn überzeugen zurück zu kommen. Er war mir doch so wichtig geworden. In der Zeit, als meine Eltern viel reisten und ich allein war, war Timo immer da. Er war doch nun meine Familie...

You are my best friend (Duo Piti Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt