10

124 8 1
                                    

Timo

"Hey Timo! Aufstehen du Schlafmütze!" Langsam öffnete ich meine Augen und sah Pierre wild mit seinen Händen herumfuchteln. Ein bisschen verwirrt erhob ich mich und schaute auf die Uhr. 8 Uhr. "Wie kommt es eigentlich, dass du schon wach bist?", wollte ich von ihm wissen. Pierre könnte den ganzen Tag schlafen, solange ihn niemand störte. "Sag jetzt nicht, dass du es schon wieder vergessen hast?" Immer noch verwundert sah ich ihn an. "Anscheinend schon. Ich hab absolut keine Ahnung von was du sprichst." Er seufzte kurz, ehe er mich aufklärte. "Heute kommen meine Eltern zu Besuch!" Jetzt erinnerte ich mich wieder. Nachdem wir in den Battles gesiegt hatten, wollten Pierres Eltern mal nach ihrem Sohn sehen. Da diese sehr beschäftigt sind, war dies für Pierre ein besonderer Tag. Es war nicht selbstverständlich für ihn seine Eltern zu sehen wann er wollte. Früher waren sie auch schon nicht oft für Pierre da, weshalb er auch oft bei mir war. Nicht umsonst sagt meine Mutter sie hätte insgeheim zwei Söhne. Und deshalb war es nun umso wichtiger, dass alles auf den Besuch vorbereitet war. "Also hilfst du mir oder willst du dich wieder hinlegen?" - "Bleib mal ruhig, Pierre! Klar helfe ich dir. Aber mach doch nicht so einen Stress! Es ist gerade mal um acht und deine Eltern kommen um drei. Also ist noch genug Zeit alles vorzubereiten."
Nachdem das geklärt war stand ich endlich auf und zog mich erst mal an. Danach machten wir erstmal Frühstück und besprachen wie wir an das Projekt "Wohnung in Ordnung bringen" herangehen sollten. Nachdem der Plan fertiggestellt war, machten wir uns an die Arbeit. Während Pierre den Flur und das Badezimmer sauber machte, kümmerte ich mich um das Wohnzimmer. Und mitten in meiner Arbeit fing mein Kopf an Fragen zu formulieren. Was wollten Pierres Eltern eigentlich hier? Erst meldeten sie sich ewig nicht und nun wo er "berühmt" ist wollen sie ihn unbedingt sprechen? Da war doch was faul. Immerhin kannte ich seine Eltern ein wenig. Zumindest so gut wie ich sie, die paar Mal, die ich sie sah, kennenlernte. Sie waren beide sehr streng und beharreten stur auf ihrer Meinung. Auch wenn sie wussten, dass sie unrecht hatten. Und nun war es also soweit. Es machten sich wirklich Zweifel in meinem Kopf breit, ob dieses Treffen so eine gute Idee sein würde. Aber sollte ich dass Pierre sagen? Nein das wäre unfair ihm gegenüber. Immerhin schien er sich sehr darauf zu freuen. So viel konnte ich hinter seiner Nervosität erkennen. Vielleicht hatte ich einfach selbst ein wenig Angst. Denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mich seine Eltern nicht so sehr gut leiden konnten. Denn Streitthema Nummer eins war zwischen Pierre und seinen Eltern ich. Selbst wenn er früher zum spielen zu mir kommen wollte, gab es Stress. Und nun stand es also für mich fest: Diese Zweifel waren nicht wegen der schwierigen Beziehung zwischen Pierre und seinen Eltern, sondern wegen der schwierigen Beziehung zwischen ihnen und mir. Ich holte einmal tief Luft. "Timo? Alles klar bei dir?" Pierre stand plötzlich hinter mir. "Äh ja. Alles in Ordnung. Du kannst ruhig weiter machen. Ich bin gleich fertig." Ich hoffte, dass er meine Unsicherheit gerade eben nicht gespürt hatte. Ich wollte nicht für zusätzliche Probleme sorgen.

You are my best friend (Duo Piti Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt