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Timo

Als der Chefarzt den Raum betrat, hatte ich ein ungutes Gefühl. Irgendetwas sagte mir, dass er nicht die besten Nachrichten für uns hatte. Allerdings wollte er Marie alleine sprechen. Deshalb gingen Pierre und ich nach draußen in den Flur. "Was glaubst du, wird er ihr sagen?", fragte mich Pierre mit ruhiger Stimme. "Keine Ahnung. Hoffentlich ist es nichts schlimmes." Es dauerte ungefähr eine viertel Stunde ehe der Arzt wieder aus dem Zimmer kam. Danach gingen wir wieder hinein, nach Marie zu sehen. Doch als wir das Zimmer betraten, saß Marie an Michis Bett und hielt seine Hand. Ihr Kopf war gesenkt, aber man konnte leichtes Schluchzen hören. Anscheinend war es wirklich keine gute Nachricht. Sofort lief ich zu ihr. "Hey! Alles ok?" Sofort schüttelte sie ihren Kopf. "Willst du uns erklären, was los ist?" Nach kurzem Zögern erhob sie ihren Kopf und blickte uns mit ihrem verheulten Gesicht an. "Sie können Michi nicht helfen!" - "Wie meinst du das?" Nun senkte sie erneut den Blick. "Es ist so: Michi ist nicht krankenversichert. Aber er braucht dringend Hilfe. Und die Behandlung ist ziemlich teuer. Selbst wenn ich das Geld, welches wir die ganze Zeit gespart haben nutzte, wird es nicht reichen. Wenn ich nicht bis nächste Woche eine Möglichkeit finde werden sie ihn seinem Schicksal überlassen." Noch bevor Pierre oder ich ihr etwas hätten sagen können, fing sie schon wieder an zu weinen. Es muss ein schreckliches Gefühl sein zu wissen, dass man der Person, die einem am meisten bedeutet, nicht helfen kann. Reflexartig ging ich zu Marie und nahm sie in den Arm. "Keine Sorge. Wir finden schon eine Lösung. Oder Pierre?" - "Ja klar! Uns wird schon was einfallen." - "Danke, aber ihr müsst das nicht tun. Ihr solltet euch auf euren Auftritt konzentrieren. Am besten ihr geht jetzt trainieren. Ich komme schon klar. Na los!" Auf ihren Wunsch hin gingen wir also in die Halle trainieren. Allerdings war es ein komisches Gefühl. Nach so einem Erlebnis zu trainieren war echt schwer. Mein Kopf war einfach nicht frei und so passierten mir immer wieder Fehler. Nachdem ich meinen gefühlten tausendsten Fehler machte, bereitete ich mich schon innerlich vor von Pierre eine Standpauke zu erhalten. Denn ganz im Gegensatz zu mir war er voll konzentriert und arbeitete so hart wie noch nie. "Brauchst du ne Pause?", fragte er mich verwirrt. Ihm schien gar nicht aufgefallen zu sein, dass ich unkonzentriert war. Er war total auf sich fixiert. "Keine Ahnung. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren. Ich muss ständig daran denken, was wir Marie versprochen haben. Wie schaffst du es dich dabei so aufs Tanzen zu konzentrieren?" Mit einem leichtem Grinsen sah er mich an und lief einen Schritt auf mich zu. "Weil ich schon eine Lösung habe!" - "Was!? Ist das dein Ernst!?" Diesmal nickte er mir nur zu. Dabei sah er sehr entschlossen aus. Anscheinend war er von seiner Idee sehr überzeugt. "Wenn du eine Lösung hast, dann raus mit der Sprache!" Pierre hatte mich neugierig gemacht. Was mag wohl sein Plan sein? Ich war unglaublich gespannt auf seine Erklärung. "Also ich hatte gedacht..."

You are my best friend (Duo Piti Fanfiktion)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt