Sprung ins Glück

Kapitel 8

Am nächsten Morgen legte ich der Stute die Springsachen an und wartete auf Ben, dem ich erzählt hatte, dass wir einen Ausritt machen wollten. Das stimmte ja auch, aber der Ausritt sollte nur kurz zur Lichtung führen. Als er dann kam saß ich auf und wir ritten langsam im Schritt durch den Wald bis zur Lichtung. Dort hielt ich und sagte: "Beweg dich nicht vom Fleck und schau mir gut zu."
"Okay.", sagte er leicht verwundert und schaute mir zu, wie ich die Stute angaloppierte. Mühelos flogen wir über die Hindernisse und ließen meinen Parcours ohne auch nur eine Stange zu berühren in einer rekordverdächtigen Zeit hinter uns.
" Wow!", war das Einzige, was Ben dazu sagen konnte.
" Glaubst du mir jetzt, dass sie das geborene Springpferd ist?", fragte ich und er nickte nur.
" Das musst du unbedingt meinem Vater zeigen!", sagte er noch immer total begeistert.
" Der würde mir doch niemals zugucken.", meinte ich.
" Doch das wird er. Dafür sorge ich!", sagte Ben entschlossen und ritt davon. Ich schaure ihm leicht verwirrt nach und nahm dann noch ein paar kleinere Sprünge. Dabei konnte ich nicht aufhören an Ben zu denken. Wie meinte er das gerade? Dafür sorg ich schon. Wie wollte er das denn machen? Er hat es noch nie geschafft sich gegen seinen Vater durch zu setzen. Ehrlich gesagt hatte er es auch nie so richtig versucht. Er war viel zu schüchtern, um sich richtig gegen Stuart auf zu lehnen. Naja. Irgendwann ist immer das erste Mal. Vielleicht schafft er es ja wirklich mal seine eigene Meinung vor seinem Vater zu vertreten? Hoffentlich. Ich würde mir so für ihn wünschen, dass er mal ein bisschen mutiger wird und Stuart endlich mal die Meinung geigt. Ich bezweifle aber stark, dass das jemals passieren wird. Ben ist einfach viel zu schüchtern. Aber irgendwie war das auch süß, wie ich ihm immer helfen musste, wenn er sich wieder nicht traute was zu sagen.