Pläne schmieden

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"Wo fangen wir an?" fragte Freya ihre neue Strategin im Kampf um die Freiheit. Liz lächelte schlau und ging zum Tisch der in einer Ecke des Zimmers stand. Darauf lagen Stifte, Papier und ein Telephon ohne hörer. Liz nahm den Kugelschreiber und schrieb eine Liste auf das Papier. Marcus und Freya warteten währendessen geduldig. Freya war sich in ihrer Entscheidung nicht so sicher wie sie vorgab, aber sie wollte es versuchen, wenn Marcus das wollte. Freya setzte sich neben Marcus aufs Bett und kuschelte sich in seine Arme. Sein Geruch beruhigte sich sodass sie wieder klar denken konnte. Mit ihren Fähigkeiten nahm sie die Hoffnung war die von Liz ausging, eine unbezwingbare kleine Hoffnung, bei der Freya unwillkürlich lächeln musste. Es waren immer die Kinder die die meiste Hoffnung hegten, und leider auch die größten Niederlagen erdulden mussten. "So." Liz drehte sich zufrieden um und gab Freya und Marcus die Liste in die Hand. Freya las vor." Erstens: Ein Auto." "Ja natürlich wie sollen wir sonst zum bösen Mann kommen." meinte Liz. "Zweitens: Waffen." "Erklärt sich auch von alleine." Marcus unterbrach sie." Was ist mit euren Dolchen?" "Nur im Notfall." kam es von Liz. "Drittens: Unterstützung. Viertens: das Versteck vom bösen Mann suchen. Fünftens: Alle befreien. Warte Unterstützung was meinst du?" "Naja eben unterstützung. Ihr hatten schon recht das wir zu dritten nur eine geringe chance haben, aber ich bin sicher wir haben andere schwestern die uns auch helfen wollen. Eine Rebellion." "Gegen Bella? Bist du wahnsinnig? Es ist schon schlimm genug das wir uns darauf einlassen aber andere, wohl kaum." Liz lächelte trotzdem und meinte nur:" Mal sehen." Marcus stand auf und sah aus dem fenster. " Na gut dann wäre ja alles geklärt. Liz ich mag deinen Plan, simpel und gut zu merken. Ob es wirklich so einfach geht werden wir dann schon sehen. Ich hab vorhin in der Garage einen alten VW- Van gesehen, der wäre doch perfekt für unseren Schritt eins. Danach sollten wir uns andere Kleidung besorgen, sonst fallen wir zu sehr auf." Die Mädchen nickten. Marcus ging aus dem Zimmer, überließ die Mädchen sich selbst und machte sich auf die Suche nach dem Motelbesitzer. Dieser wartete wie befohlen an der Rezepiton und bewachte die Vordertür mit adleraugen. Als Marcus sich zu ihm stellt, erstrahlten seine glasigen Augen und ein Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus. "Was kann ich für dich tun, mein Freund?" "Ich müsste mir deinen Wagen borgen, das ist doch kein Problem für dich oder mein Freund?" "Nein, nein hier hab ich die Autoschlüssel für dich. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?" "Nein danke. Du warst sehr hilfreich warum legst du dich nicht für eine weile hin und ruhst dich aus. Danach wirst du dich an nichts mehr erinnern können und alles wird gut sein." Der Motelbesitzer lächelte dumm und verschwand im Hinterzimmer. Marcus drehte sich um und Freya erschien, sie trug die schlafende Liz am Rücken. Anscheinend wollten der Körper der kleinen nicht mehr so wie ihr Geist. Sie stiegen in den Wagen, es hatte angefangen zu regnen und die großen Tropfen trommelten auf den wagen wie Trommeln. Freya legte Liz in Marcus arme und flog noch einmal in ihr Zimmer. Zurück kam sie mit all den Decken und Kissen die sie finden konnte und breitete sie im Van aus. "So, jetzt ist es ein bisschen gemütlicher." Marcus nickte und legte Liz in den Berg von Polstern und decken die sich im Van stapelten. Marcus glitt auf den Steuersessel und Freya neben ihm. Einen kurzen moment sahen sie sich noch an, wollten sicher gehen das sie einer Meinung waren. Dann nickten beide, küssten sich und fuhren los.

Liz träumte nicht, ihr Geist war hellwach. Sie ärgerte sich das ihr körper ihr den Dienst verweigert hatte, doch so hatte sie immerhin genung zeit, die Rebellion vorzubereiten von der sie Freya erzählt hatte. Immer wieder sendete sie kleine Botschaften an verschiedenen Schwestern des telephatischen Netzwerkes. Sie erzählte ihnen von ihrem Plan und von der Freiheit von der sie wusste das es sie geben musste. Es kam keine Antwort zurück, aber damit hatte Liz gerechnet, die Angst saß tief. Doch wenigstens wollten sie ihr zuhören und das war ein gutes zeichen.

Ein Ruck ging durch den Van als Marcus ihn vor einem Secondhandland zum stehen brachte. Sie waren gerade durch eine kleine Ortschaft gefahren als er ihn entdeckt hatte. Ihre Kleider waren mehr als Drecking an Freya klebte sogar blut. Es war ihnen zwar möglich gewesen im Motel zu duschen aber saubere Sachen brauchten sie trotzdem. Freya glitt nach hinten zu Liz und rüttelte sie sanft wach. "Jemanden erreicht?" "Genug." lächelte Liz. "Komm mit da ist ein Laden, in dem wir Kleider besorgen können." "Okay." Freya nahm Liz Hand und zusammen stiegen sie auf dem Van. Marcus sperrte ihn zu und folgte den beiden dann. Die Türklingel läutete und sie betraten den kleinen Laden. Es war schon sehr spät und nur der Verkäufer saß gelangweilt an der Kasse, er sah nicht einmal auf, als die Drei auf ihn zugingen. "Hallo, Sir. Wir würden uns gerne etwas umsehen." Marcus lächelte den Besitzer an. Dieser brummte nur hob aber den Blick nicht von seiner Playboy zeitschrift. Hilfesuchend drehte sich Marcus zu Frey um. Diese seufzte und beugte sich über die Theke. "Hallo, süßer." säuselte Freya. Der Mann sah sofort auf. Er hatte sträniges Haar und schlechte Zähne. Sein Blick war wie gefangen von Freyas anblick und er sah sie mit offenem Mund an." Wir nehmen uns nur was wir brauchen und sind auch schon wieder weg. Bleib du hier und ließ weiter." Freya lächelte ihn unglaublich sexy an und lachte verrucht als er mit lüsternen Blick nickte. "Danke, süßer." Marcus wusste das nichts daran echt war, konnte die Eifersucht aber dennoch nur schwer unter kontrolle halten. "Kommt wir suchen uns was nettes." Freyas stimme war wieder die alte. Suchend liefen die drei durch den laden bis sie genug akzeptable kleidung zusammen hatten um die nächste Woche versorgt zu sein. Liz hüfte fröhlich auf und ab, sie schien sich über das kostenlose Shoppen zu freuen. Marcus konnte über die Fröhlichkeit an einem so trostlosen Tag nur lächeln. Zufrieden gingen sie an der Kasse vorbei, Marcus griff sich noch zwei schirme damit sie bei dem strömenden Regen nicht nass würden, und verließen den Laden. "Das war lustig." lachte Liz. "Machs dir nicht zur gewohnheit, das war nur in Ordnung weil wir die sachen brauchten und kein Geld hatten." "Schon klar." kam es von Liz deren gute Laune bei der Predigt verflogen war. Freya sah Marcus an. Dieser zuckte nur die Achseln, er mochte es genauso wenig wenn Liz traurig war, aber sie mussten trotz der Situation ein Vorbild sein und durften das Kind nicht zu einer schwerverbrecherin erziehen. Plötzlich zog Freya einen kleinen Teddy aus ihrer Tasche und hielt in Liz hin. Diese schrie beinahe auf und nahm den Teddy in die hand. Er war nicht besonders groß, oder schön, hatte braunes Fell und glubschaugen. Aber es war ein Teddy und es machte Liz wieder zu dem Kind, das sie eigentlich sein sollte und nicht die erwachsenen Wächterin. Glücklich drückte Liz das Stofftier an ihre Brust und umarmte Freya. "Danke, danke, danke. Der ist so süß!" Freya lachte. "Wenn er dir gefällt behalten ihn." "Ich werde gut auf ihn aufpassen." "Wie willst du ihn den nennen?" kam es von Marcus. "Mal nachdenken, ich glaub ich nenne ihn Red." "Red?" "Ja, der passt zu ihm." Freya und Marcus lächelten die kleine an und dann einander. Sie waren am Van angelangt und Marcus sperrte ihn auf, doch als Freya die hintere Tür öffnete saß da bereits jemand im Van. Erschrocken fuhren Liz und Freya zurück und Marcus kam sofort angerannt, bereit jeden umzubringen der ihnen zu nahe kam. "Hi Leute." sagte das Mädchen das im Van saß. "Wer...?"begann Marcus doch er sah das Freya und Liz sich entspannten und nahm an das es sich um eine Schwester handeln musste. Seufzend legten sie die Kleider in den Van und stiegen ein. Marcus setzte sich ebenfalls zu ihnen nach hinten, er wollte er wissen wer das fremde Mädchen war bevor er losfuhr. Freya umarmte die Fremde kurz und setzte sich dann neben Marcus. "So was führt sich her?" fragte Freya. "Warte können wir zuerst die basics machen, wie name und so?" fuhr Marcus dazwischen. "Ja richtig. Also das ist..." "Ich kann mich selber vorstellen. Mein Name ist Harley Quinn. Ich weiß eigenartiger Name aber ich glaube meine alten mochten Batman nicht besonders. Ich bin 18 und eine Wächterin dieser gegend. Ich hab von Liz eine Nachricht bekommen das ihr dem bösen Mann eine reinhauen wollt und dachte mir, das will ich auch." Marcus sah dieses eigenartige Mädchen an. Ihre blonden Haare waren zu zwei Zöpfen hochgebunden und hatten Stränen jeder Farbe des Regenbogens. Ihre Kleidung war punkig und ein wenig goth. Sie trug einen kurzen Faltenrock und hohe lederstiffel, ein enges Top und einen langen Mantel drüber. Alles in schwarz, das einzig bunte waren ihre Haare. "Ich hab doch gesagt das wir unterstützung bekommen." meinte Liz triumphierend. Freya musste zugeben das sie nicht damit gerechnet hatte das andere Schwestern sich ihnen anschließen würden. "Wo ist deine zwillingsschwester?" "Auf den Weg hierher. Sie braucht ein bisschen länger als ich weil sie weiter weg wohnt. Auserdem muss sie ihren Alten noch irgendwie eine Erklärung für diesen Tripp liefern." "Sie wohnt noch bei ihren Eltern und will es trotzdem riskieren?" fragte Marcus. "Ja will sie, ich genauso. Wir wollen nicht mehr in angst leben, das der böse Mann uns jederzeit ausfindig machen und unser Leben zerstören kann." Marcus nickte er verstand ihre Gefühlte gut. Neugierig beugte Harley sich zu ihm. "Und wer bist du wenn wir dabei sind?" "Ich bin Marcus, ich bin Freyas Freund." Während er antwortete stotterte seine stimme ein wenig."Aha, ihr Freund. Na gut ich schätze wir werden uns schon noch besser kennenlernen." "Wir sollten weiter fahren." Alle nickten. "Warte wo genau wollt ihr hin?" fragte Harley. "Unser nächster Punkt auf der Liste ist: Waffen. Kennst du einen Ort wo wir uns welche besorgen können?" fragte Freya. Harley lächelte wissend. "Klar, wir müssen zu Pepper." Auf den Gesichtern von Liz und Freya erschien ein funkeln, anscheinden kannten sie alle Pepper. Marcus machte es nichts aus, nicht zu wissen wer diese Frau ist, er würde es noch herausfinden. Da machte er sich keine sorgen.

Rebellion der WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt