Zusammenhalt

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Sie schrien. Tag und Nacht ließ er sie schreien. Selbst wenn Peter nicht in der Nähe der Extraktionsräume war, konnte er die Kinder in seinem Geist weiter schreien hören. Das war unrecht, und tief in seinem Bewusstsein wollte er auch etwas dagegen tun, doch das Bild seiner Goldenen Olivia hielt in jedes mal davon ab. Warum, war die Frage die er sich selbst nicht beantworten konnte. Seit Mccartney mit seiner Beute zurück zur Organisation gekommen war, feierte man ihn wie einen Helden. Sogar Bernini hat ihn für seinen Erfolg gratuliert und die Mädchen in augenschien genommen. Anscheinend war er mit Mccartneys Beute zufrieden den ein dünnes Lächeln breitete sich auf dem sonst so starren und gefühllosen Gesicht aus. Mccartney stand hinter ihm und platzte beinahe vor stolz. Peter kam währenddessen die gale hoch. Die Kinder waren nackt auf kalte eisentische geschnallt, drähte und schläue verbanden ihre Körper mit allerlei Maschinen die ihnen nach und nach das leben aussaugten. Die Extraktionsräume waren grau und hatte keine Fenster, jeder zentimeter war mit Kühlbeuteln und teuren Apperaturen gefüllt. An der Wand hingen Sage bevorzugte Folterinstrumente und Klingen sowie steril verpackte Skallpelle in jeder Form und größe. Peter sah in die Gesichter der Mädchen, er wusste von seinem Onkel Sage das die Mädchen während der ganzen Prozesdur bei bewusstsein gehalten wurden. Sage war ebenfalls anwesend und ging um die Mädchen herum, kontrollierte Schläuche und die Maschinen. Er ging sehr präzise vor und hatte vor Jahren sogar eigene Methoden entwickelt die Wächter länger am Leben zu erhalten. Denn wie Bernini immer sagte waren Wächterinnen mehr wert wenn man sie lebend fing und am Leben hielt. Plötzlich schrie eines der Älteren Mädchen auf und schaffte es tatsächlich sich von ihren Fesseln zu befreien. Sie nahm eine spitze Klinge die zuvor bei ihr verwendet wurde und stürtze auf Bernini zu. Peter erkannte das Mädchen, sie hatte den kleineren geholfen zu fliehen und dafür ihr Leben geopfert. Die Kinder hatten sie Gwen genannt. Doch Peter wusste, das dieser verzweifelte versuch rache zu nehmen, genauso enden würde wie die male zuvor. Bernini blieb vollkommen ruhig und packte die Handgelenkte des Mädchens deren Körper ihr kaum noch gehorchen wollte. Sie schrie auf und taumelte zurück. Sofort war Sage da und rammte ihr eine Spritze mit gelblicher Flüssigkeit in den Hals. Gwen sackte in sich zusammen und blieb bewusstlos vor Bernini liegen. Sage gab einigen seiner Ärzte ein zeichen das Mädchen aufzuheben und sie in die eigens für Wächter angefertigten Zellen zu schleifen. Bevor diese tun konnten was ihnen befohlen war, trat Peter vor und hob Gwen hoch. Ohne einen Blick auf seine Onkel oder gar Bernini zu werfen trug er sie in den Korridor an dessen seiten sich die eiseren Türen der Zellen befanden. Der Korridor war wie jeder Raum der Organisation grau gehalten und da dies der älteste Teil des Gebäudes war auch wurde es hier niemals warm und blieb selbst im heißesten Sommer kühl. Die Türen der Zellen hatten nur zwei Schlitze, der eine auf Kopfhöhe um hineinsehen zu können der andere bei den Beinen um das essen durchzuschieben. Peter hörte die anderen Kinder in den Zellen jammern und weinen, zittern vor Kälte und Angst. Gwen war in seinen Armen immer noch bewusstlos und Peter gab sein Bestes sie so wenig wie möglich anzusehen. Sie war natürlich schön, wie jede Wächterin doch Peter sah in ihr nur das misshandelte Kind dessen Seele für immer gebrandmarkt sein würde. Vorsichtig legte er sie in die Zelle, darauf bedacht den Leuten die zweifelos gerade durch die Kameras an den Wänden zusahen, keinen Grund zu geben an seiner Loyalität zu zweifeln. "Warte." murmelte das Mädchen vor ihm. Um sie besser verstehen zu können beugte er sich zu ihr und hielt sein ohr an ihren Mund. "Danke. Sie wird es erfahren." erschrocken richtete Peter sich auf und verließ den Raum. Hinter ihm verschloss sich die Tür automatisch und verriegelte die Wächterin mit all ihren Geheimnisen. Peter hatte zwar schon von dem Telephatischen Netzwerk gehört das jede Wächterin verband doch diese Einrichtung war durch die neueste Technik so abgeschirmt das Verbindungen nach ausen nutzlos waren. Als Peter zu den anderen zurückkam war Bernini bereits gegangen und Sage hatte sich wieder seinen unfreiwilligen Patienten zugewandt. Mccartney deutete Peter hinauszugehen. Gemeinsam gingen sie zurück zu Mccartneys Büro, doch Mccartney wirkte anders als normal, nachdenklich. Sofort regten sich sorgen in Peter, war sein Mitleid für Gwen vielleicht zu offensichtlich gewesen, würde man ihn bestrafen. "Peter, ich weiß du bist jung und hast noch viel zu lernen, doch einen Rat möchte ich dir geben für deinen zukünftigen Lebensweg." Mccartneys Stimme war ruhig und gefasst, nun bekam es Peter wirklich mit der angst zu tun, er kannte seinen Onkel nur wütend diese Ruhe ließ nichts gutes erahnen. Mccartney sah sich um und hielt Peter dann mit einer Handbewegung auf. Stahlblaue Augen sahen Peter von oben herab an. " Du wirst hier nur überleben wenn du skrupelloser bist als alle anderen. Dein Mitleid bringt dich ins Grab. Hast du das Verstanden?" Peter nickte langsam und ging davon, ließ seinen Onkel stehen. Er hatte durchaus verstanden, immerhin arbeitete er in diesem Schlachthaus seit er elf war. Er hatte alles gesehen und alles verstanden, doch bis zu dem Augenblick in dem Olivia ihm die Wahrheit offenbart hatte, wollte er es sich nicht eingestehen. Jetzt war alles anders und wo vorher furcht und zweifel waren, war nun der feste wille für seine Überzeugungen einzustehen. Sollte Mccartney ruhig so tun als ob seine Skrupellosigkeit und Grausamkeit ihm ein schönes Leben gaben, aber Peter wollte ihm nichts vorspielen, das war alles was Peter dem menschen der ihn aufgenommen hatte geben konnte. Die Wahrheit würde Mccartney nie verstehen und auch nicht verstehen wollen. Ruhigen schrittes und mit der Gewissheit das Mccartney ihn zu sehr liebte als das er ihn Bernini zum frass vorwerfen würde ging Peter zurück zur Kommandozentrale um sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren.

Rebellion der WächterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt