17- Weihnachtsferien (1)

5.1K 213 38
                                    

Lunes POV:
Ich stieg zusammen mit Ginny, Neville und Luna aus dem Hogwarts-Express und umarmte die drei, dann sah ich mich um und suchte nach Mam oder Tonks. In ein paar Metern Entfernung erkannte ich Tonks. Ich nahm meine Koffer und eilte auf sie zu, dann fiel ich ihr in die Arme. Sie erwiderte die Umarmung und eine Zeit lang standen wir nur so da, dann lösten wir uns von einander.
" Was ist den mit dir passiert?" Fragte sie besorgt als sie mich musterte.
" Erzähl ich dir zuhause." Sagte ich und musterte sie. Tonks wirkte blass und unscheinbar. Ihre Haare waren wieder natürlich braun fast wie meine und ihre Augen blau wie früher. Ich warf ihr ein schiefes grinsen zu. Sie verdrehte die Augen und nahm meine Hand und meinen Koffer. Im nächsten Moment hatte ich das Gefühl zu ersticken und mich übergeben zu müssen, aber dann war es glücklicher Weise vorbei. Kaum das wir in Sichtweite des Hauses waren, öffnete sich die Tür bereits und Mam lief auf mich zu und schloss mich fest in ihre Arme. Ich erwiderte ihre Umarmung. Die Umarmung tat gut. Es fühlte ich richtig an und ich fühlte mich sicher und geborgen, dennoch löste ich mich von Mam und musterte sie. Mam war blass und in ihren sanften braunen Auen fehlte jeglicher Glanz.
" Was ist den mit dir passiert?" Fragte Mam als sie mich ebenfalls musterte.
" Erzähl ich euch drinnen. Ist mein Brief eigentlich angekommen?" Fragte ich. Tonks nickte. Zu dritt gingen wir ins Haus und setzten uns auf die Couch.
" Erzähl was ist passiert?" Fragte Mam. Ich seufzte.
" Na ja. In Hogwarts läuft so einiges schief." Murmelte ich.
" Und wieso siehst du dann so..... Mitgenommen aus?" Fragte Mam und brach fast in Tränen aus.
" Ich hab mich mal wieder mit den Carrows oder besser gesagt diesmal mit Snape angelegt." Sagte ich und lächelte traurig. Mam und Tonks seufzten.
" Was hast du angestellt? Das es nicht das mit dem foltern an Erstklässlern war ist mir klar Lune." Sagte Tonks. Ich sah wie Mam bleich wurde.
" Hast du ihr nichts aus den Briefen erzählt?" Fragte ich Tonks leise. Sie wurde rot.
" Nicht alles." Sagte sie. Ich verdrehte die Augen und knuffte Tonks in die Seite.
" Ey!" Rief sie.
" Ups." Murmelte ich und wurde rot. Tonks und Mam lachten, aber dann wurden beide wieder ernst.
" Nun erzähl aber mal zu Ende Lune." Forderte Mam mich auf.
" Ich kann euch nicht alles sagen...... Ich will die anderen nicht in Gefahr bringen." Sagte ich und sah zu Boden.
" Es geht um Harry, Ron und Hermine?" Fragte Tonks. Ich nickte.
" Wir vier haben mehr aus einem Impuls gehandelt. Aber wir sind gescheitert. Nach den Ferien muss ich einmal die Woche nachsitzen. Bei Snape." Sagte ich und seufzte.
" Ich hab langsam die Nase voll." Murmelte ich und Tränen sammelten sich in meinen Augen.
" Oh Schatz." Murmelte Mam und nahm mich in den Arm.
" Alles wird gut." Murmelte Mam.
" Wird es nicht." Sagte ich und machte mich von Mam los. Ich hatte die Nase voll. Wut machte sich in mir breit.
" Sag das nicht!" Sagte Mam. Wütend stand ich auf.
" Wie soll alles gut werden, wenn ich nicht mal die Wahrheit über mich selbst kenne?" Fragte ich wütend.
" Du wirst alles erfahren wenn die Zeit reif ist." Sagte Mam.
" Das hilft mir kein bisschen weiter!" Schrie ich Mam an. Mam und Tonks zuckten zusammen. Hinter mir zersprang eins der Familienfotos. Es zeigte Dad, Mam, Tonks und mich als wir noch kleiner waren. Mam und Tonks sahen zwischen mir und dem Foto hin und her.
" Hör zu Lune. Du musst dich beruhigen." Sagte Mam.
" Ich will mich aber nicht beruhigen!" Schrie ich sie an, während heiße Tränen der Wut über mein Gesicht liefen.
" Lune. Schwesterchen. Komm wieder runter." Versuchte mich Tonks zu beruhigen und trat auf mich zu und wollte mich umarmen. Aber Tonks prallte gegen einen unsichtbaren Schild und wurde hart zurück gestoßen und landete bewusstlos auf dem Perser Teppich. Ich begann zu weinen und lief durch die geöffnete Terrassentür und lief in den Garten bis zum Gartentor. Ich öffnete das Gartentor und ließ mich an der Mauer außerhalb des Gartens herunter sinken, dann begann ich zu weinen. Ich spürte wie meine Magie durch meine Adern floss. Ich wollte diese blauen, roten und grünen Magie-Punkte nicht. Ich wollte sein wie alle anderen Hexen auch. Plötzlich schoss etwas schwarzes auf mich zu. Es war nicht nötig nach meinen roten Magie-Punkten zu suchen, die hatte ich zur genüge im Blut. Ich errichtete einen Schild um mich herum. Das Schwarz verwandelte sich in meine Lieblingstodesserin. Ironie lässt grüßen.
" Beeindruckend!" Säuselte sie und betrachtete den Schild.
" Verschwinde einfach!" Zischte ich sie an.
" Na na na, nicht so unfreundlich!" Lachte sie. Ich funkelte sie wütend an.
" Ich mein's Ernst!" Grummelte ich und schloss die Augen. Ich konzentrierte mich auf die roten Magie-Punkte und verwandelte sie in heißes Feuer und sammelte die roten Magie-Punkten zu einer rot leuchtenden Lichtkugel in meinem Händen.
" Hör auf!" Fuhr sie mich an und sah von meinen Händen zum Himmel. Die Lichtkugel wurde immer heißer und größer und leuchtete in einem immer dunkler werdenden rot.
" Hör auf oder willst du die anderen Todesser herführen?!" Herrschte sie mich an. Verwunderte sah ich sie an und die Lichtkugel wurde kleiner und kleiner und ich drängte all die roten Magie-Punkte zurück in den Kern meiner Magie.
" Hör zu Lune. Du musst vorsichtiger werden und deine Gefühle unter Kontrolle bekommen." Dann verschwand sie einfach. War das Ihr Ernst? Wieso tauchte die hier immer auf? Wieso warnte sie mich vor den Todessern. Das ergab doch keinen Sinn. Um mich herum würde es dunkler und es begann zu schneien. Auch das noch. Seufzend stand ich auf und ging zurück ins Haus. Das Wohnzimmer war leer, also ging ich nach oben. Eigentlich wollte ich in mein Zimmer, aber dann ging ich spontan zu Tonks ins Zimmer. Sie lag in ihrem Bett und sah aus wie ein schlafender Engel. Ich setzte mich neben sie und nahm ihre Hand, dann schloss ich die Augen und suchte in meinem inneren nach meinen roten Magie-Punkten. Als ich sie fand, Befahl ich Ihnen von mir zu Tonks überzugehen. Ich spürte ein angenehmes, warmes kribbeln und sah wie Tonks sich langsam aufrichtete. Ich lächelte sie an, fühlte mich dabei aber wie eine Schlaftablette.
" Wie geht es dir?" Fragte ich sie besorgt.
" Besser." Murmelte sie.
" Es tut mir leid. Ich-" Tränen sammelten sich in meinen Augen und liefen heiß und salzig über meine Wangen.
" Alles gut meine Kleine." Sagte sie sanft und nahm mich in den Arm. Ich erwiderte die Umarmung und schmiegte mich an meine Schwester. Es fühlte sich so gut an endlich wieder zu Hause zu sein.
" Ich will nicht zurück nach Hogwarts." Murmelte ich.
" Hör mal Lunchen. Es wird alles gut. Ich bin für dich da, auch wenn ich dir die Wahrheit nicht sagen darf." Sagte sie und setzte ein sanftes Lächeln auf.
" Kannst du mir nicht einen Typ geben?" Fragte ich und sah sie flehend an. Sie seufzte und zog mich wieder in ihre Arme.
" Rede mal mit Professor Trawelony." Sagte sie und sah mich sanft an. Was sollte ich den bei der? Wie sollte die mir helfen? Trotzdem nickte ich langsam.
" Was hast du in der Zeit zwischen Heute und unserem Brief gemacht?" Fragte ich sanft. Tonks seufzte abgrundtief.
" Was hab ich da gemacht?" Fragte sie leise und ein trauriger bitterer Unterton Schlich sich in ihre Stimme.
" Also ist er nicht zurück gekommen, nehme ich an." Sagte ich leise und nahm Tonks in den Arm. Sie schüttelte den Kopf und begann zu weinen.
" Es macht mich fertig." Schluchzte sie.
" Wenn er das mit sich selbst geklärt hat, wird er zurück kommen. Er liebt dich und Teddy auch." Sagte ich sanft und strich ihr über den Rücken.
" Und wenn er nicht zurück kommt?" Fragte sie und sah mich an. Es zerriss mir das Herz sie so zu sehen. Ich würde mal mit Remus oder Lupin, wie ich auch immer, reden. So ging das nicht weiter. Er sollte zu Tonks und seinem Kind stehen, auch wenn er ein Werwolf war und eine Chance bestand, dass Teddy auch einer sein würde.
" Er wird. Da bin ich mir sicher. Er liebt dich. Er sorgt sich um euch beide." Sagte ich sanft.
" Er fehlt mir so sehr." Schluchzte sie.
" Das weiß ich doch. Aber er macht sich doch sorgen um euch und wenn er bereit ist wird er zurück kommen. Du musst verstehen für ihn ist das auch Neuland, außerdem ist er ein Werwolf. Er hat Angst. Angst um euch beide." Sagte ich sanft. Ich wusste nicht woher ich dieses Verständnis für Lupin hatte, aber es war da.
" Das weiß ich doch, aber wir könnten das zusammen durchstehen. Ich bin doch für ihn da..... Wieso ist er gegangen?" Fragte sie und eine neue Flut von Tränen überflutete ihr Gesicht und sie zitterte vor schluchzen.
" Er wird seine Gründe haben. Rede mit ihm wenn er wieder kommt." Sagte ich.
" Aber wenn er nicht wiederkommt?" Fragte sie und sah mich zweifelnd an.
" Er wird wiederkommen, vertrau mir. Er liebt dich und Teddy." Sagte ich und sah ihr in die Augen. Sie wollte widersprechen aber ich sah sie warnend an.
" Du bist die beste kleine Schwester der Welt. Ich hab dich lieb." Hauchte sie und umarmte mich wieder.
" Ich hab dich auch lieb." Murmelte ich und erwiderte die Umarmung.

Nachdem wir uns von einander gelöst haben, schwiegen Tonks und ich eine weile und hingen dabei unseren Gedanken nach.
" Hör mal Lune. Remus und ich, wir hatten beschlossen-" sie brach ab und neue Tränen sammelten sich in ihren Augen.
" Was habt ihr beschlossen?" Fragte ich sie und sah sie fragend an.
" Na ja wir wollten dich und Harry fragen ob ihr die Paten von Teddy sein wollt. Remus hat bereits mit Harry gesprochen und Harry hat zu gestimmt. Du musst nicht wenn du nicht willst, aber-" mit einem kleinen Freudenschrei fiel ich Tonks um den Hals.
" Da fragst du noch? Klar will ich." Lachte ich und Tonks stimmte mit ein.

Den restlichen Nachmittag über blödelten Tonks und ich herum und lachten dabei viel. Ich verwendete meine Metamorphmagus-Magie und brachte Tonks so zum Lachen.
" Kein Wunder, dass andere das so amüsant finden." Lachte Tonks und ich nickte. Außerdem half Tonks mir ein wenig dabei meine Fähigkeiten besser zu kontrollieren. Um Punkt halb sieben rief Mam: Tischdecken! Essen ist gleich fertig." Ich fühlte mich so wohl und geborgen. Hier war mein zuhause. Tonks und ich sprangen auf und rannten hinter einander die Treppen hinunter und polterten wie eine Horde Elefanten in die Küche.
" Machmal könnte man denken ihr seit fünf und nicht siebzehn und fünfundzwanzig." Lachte Mam und Tonks und ich stimmten mit ein.
" Ich Deck den Tisch!" Rief Tonks und schwang ihren Zauberstab. Die Teller, Gabeln, Löffel und Messer flogen aus den Schubladen und Schränken und sausten chaotisch durch die Küche. Typisch Tonks. Tonks war einfach...... Chaotisch. Genau wie Dad. Mam lächelte und Tonks und ich setzten uns auf unsere Plätze, während Mam mit einem großen, heißen, dampfen Topf zurück kam und diesen auf dem Tisch abstellte. Das Essen roch köstlich und es war mein Lieblingsessen: Nudelsuppe. Hungrig nahm ich die Schöpfkelle und tat mir etwas von der Suppe auf, dann reichte ich die Kelle weiter. Tonks tat sich ebenfalls etwas von der Suppe auf und wir beide begannen hungrig zu essen.

Nach dem Essen war ich Pappsatt und ging mit Tonks hinauf zu unseren Zimmer. Eigentlich sollte ich jetzt in mein Zimmer gehen, aber ich hatte keine Lust. Ich wollte lieber Zeit mit Tonks verbringen. Zeit allein mit ihr bevor mein kleiner Neffe Teddy auf die Welt kommen würde. Schon krass mit siebzehn Tante. Zusammen setzten wir uns auf Tonks Bett und betrachteten den Himmel darüber. Tonks hatte die Decke ähnlich wie die in der großen Halle verzaubert, nur das ihre Decke entweder bei Tag Sonnenschein verbreitete und bei Nacht Sternen- und Mondlicht.
Wir zogen uns beide Schlafsachen an und legten uns in Tonks Bett.
" Also von welchem seltsamen Vorfall wolltest du mir erzählen?" Fragte Tonks und sah mich sanft an.
" Na ja. In den Ferien. Auf der Hochzeit von Fleure und Bill ist etwas komisches geschehen. Als ich bewusstlos war, da, das hat mir jedenfalls Ginny erzählt und die anderen haben auch mehrmals komische Andeutungen gemacht, da hat Ginny mir erzählt, das Bellatrix Dolohow angegriffen hat, weil er mich töten wollte. Dabei bin ich wie du ein Halbblut und dich jagt sie so verbissen." Sagte ich.
" Hör mal Lunchen. Du musst aufpassen in wen du dein Vertrauen setzt. Die Todesser und der dunkle Lord wollen dich auf ihre Seite ziehen. Du musst weise handeln. Du bist etwas besonderes kleine." Sagte sie und sah mich ernst an. Langsam nickte ich, dann kuschelte ich mich an Tonks und sie machte das Licht aus und legte einen Arm um mich.
" Gute Nacht Lunchen." Wünschte sie mir und lehnte ihren Kopf gegen meinen.
" Gute Nacht Tonks." Erwiderte ich und kuschelte mich noch ein bisschen mehr an Tonks. Unter der Bettdecke war es mollig warm und ich fühlte mich bei Tonks sicher und geborgen. Es war schön wieder zuhause zu sein. Mit diesem Gedanken schlief ich auch ein.

I'm a Wonder WeaponWo Geschichten leben. Entdecke jetzt