38- Askaban

4.7K 195 15
                                    

Lune's POV:
" Bist du sicher, dass du dort hinein willst?" Fragte mich Arthur, mein Schwiegervater.
" Er hat die Wahrheit verdient." Mit diesen Worten straffte ich die Schultern und betrat das Askaban - Gelände. Sofort wurde es um mich herum kälter und weißer Nebel schlug mir entgegen. Diese Insel lag weit im Meer, niemand kam freiwillig hier her. Niemand ausser mir. Ich musste wahnsinnig sein. Ich konnte froh sein, wenn ich hier lebend wieder raus kam, aber ich war ein Dreiblut. Alle hatten mir von meinem Askaban - Trip abraten wollen. Cissy und Dromeda, meine Tanten, Arthur und Molly, meine Schwiegereltern, mein Mann Charlie, meine Freunde Hermine, Ginny, Harry und Ron, mit denen ich auch verwandt war durch meien Hochzeit, Draco und seine Frau Astoria hatten mir auch davon abgeraten und Luna und Neville und deren Partner auch. Hannah Abbott und Rolf Scamander waren an sich sehr nett, ausserdem waren Luna und Neville trotz ihrer gescheiterten Liebesgeschichte noch gute Freunde. Sie alle hatten mir hier von abgeraten, aber ich war eine Black durch und durch. Trotz der Hochzeit von Charlie hatte ich meinen Namen behalten. Wir waren gerademal zwei Monate verheiratet. Meine Freunde meinten es würde für Unruhe sorgen, meine Tanten und Draco dagegen sagten, dass sie stolz auf mich seien und ich hatte nicht auf mich einreden lassen und den Nachnamen Lestrange angenommen. Charlie hatte es akzeptiert. Ted hatte den Nachnamen seiner Eltern behalten, während wir unseren Kind den Nachnamen Lestrange gegeben wollten. Wir wollten nicht, dass unsere Kinder wegen ihren Grosseltern und ihrem Nachnamen komisch angeguckt wurden, aber Charlie fand, das wir zeigen sollten wer die Lestrange sein konnten. Zwar hatte der Name seit ich ihn trug  einen besseren ruf bekommen, aber so schnell würde man meine Eltern nicht vergessen. Unser erstes Kind wuchs in mir heran. Teddy ging es prächtig. Er War bereits fünf Jahre alt. Er hatte Remus aschblodes Haar und Tonks Augen. Ich liebte meine Familie, aber eine Person kannte ich nicht mal. Doch das würde sich in wenigen Minuten ändern. In den fünf Jahren hatte ich mich noch ein bisschen mehr verändert: mein Gesicht war noch ein wenig kantiger und mein Kinn ein wenig kräftiger geworden, wogegen sich meine Haare noch mehr kräuselten. Ich war nun kein Kind mehr. Cissy und Dromeda meinten ich sehe meinen Eltern unglaublich ähnlich, besonders meiner Mam. Ich war mir da nicht so sicher, obwohl Charlie und meine Freunde dasselbe sagten.
Ich zückte meinen Zauberstab und ging weiter bis ich die riesige Festung erreichte. Die Festung strahlte eine unheimliche Kälte aus und ich hörte das rascheln von Stoff im Wind. Ich konnte die Dementoren und die Aura Askabans spüren. An einer alten Stahltür stand ein Zauberer. Einer der wenigen menschlichen Askaban-Wächter.
" Ms Lestrange. " Begrüßte er mich, als ich ihn erreichte. Der Mann musterte mich. Der Mann war Mitte zwanzig, kaum älter als ich, aber viel schwächer als ich. Keiner ist so stark wie ein Dreiblut.
" Ich soll sie zu dem Verließ von Mr Rudolphus Lestrange bringen, richtig?" Vergewisserte er sich bei mir. Ich nickte.
" Folgen Sie mir." Forderte er mich auf. Ich nickte und folgte ihm hinein in das Gefängnis. Im Gefängnis war es kalt und ich konnte ein paar Todesser auf uns zu fliegen sehen.
" Expecto Patronum!" Dabei musste ich mich vollkommen auf meine Magie konzentrieren, damit der Patronus nicht übermächtig wurde und es einen Massenausbruch gab. Die Dementoren wichen zurück, während wir weiter gehen und ich den Patronus verschwinden liess. Wir stiegen ein paar Treppen hinauf und durch einige Öffnungen konnte ich das Meer hunderte Meter unter uns erkennen. Wir Bogen nach links und gingen einen kleinem Gang entlang. In dem Gang gab es lediglich vier Zellen. Drei waren verlassen. Eine Zelle hatte ein Fenster mit dicken Stahlgittern davor. Durch das Fenster wehte kühle Nachtluft herein und man konnte das einschläfernde peitschen der Wellen gegen die Klippen hören.
" In der Zelle ist Mr Lestrange. Ich lasse sie jetzt alleine, aber betreten sie bloß nicht das Verließ." Wies der Wächter mich an. Als ich nickte, drehte er sich um und verschwand um die Ecke. Ich ging näher an das Verliess heran. Er lag im hinteren Teil der Zelle auf einem Haufen Lumpen, angekettet. Sein Blick wanderte zu mir und seine Augen weiteten sich, dennoch schwieg er.
" Hallo." Murmelte ich in die undurchdringliche Stille hinein.
" Wer sind sie?" Fragte er und kniff die Augen zusammen. Ich hatte wirklich seine Augen.
" Ich bin Lune." Stellte ich mich vor.
" Du kommst mir bekannt vor." Grummelte er.
" Ich bin das Dreiblut." Erwiderte ich und reckte das Kinn.
" Dieses Biest! Sie hat uns alle betrogen! Sie wusste immer wer das Dreiblut ist! Sie hat mich betrogen!" Wetterte er los.
" Sie hat sie nicht betrogen. Niemand ausser ihren Schwestern wusste von meiner Existenz."
" Lüg nicht! Ich sehe doch die Ähnlichkeit zwischen meiner Frau dir!" Knurrte er.
" Sie hätten es auch wissen können. Schauen sie mir in die Augen!" Befahl ich. Er bedachte mich mit einem finsteren Blick und sah mir dann direkt in die Augen. Ich sah ihn meine eigenen Augen.
" Diese Augen...... Sie kommen mir bekannt vor." Murmelte er Geistes abwesend.
" Es sind ihre Augen." Sagte ich.
" Willst du damit sagen, dass ich eine Tochter hab?" Fragte er wütend. Langsam nickte ich.
" Diese Frau!" Dad raufte sich fluchend die Haare.
" Sie wollte mich beschützen, sie hatte Angst." Versuchte ich Mam zu rechtfertigen.
" Wir hätten dass zusammen schaffen können. Sie hätte mit mir reden müssen!" Fluchte er. Verwirrt sah ich ihn An. Er hätte Mam unterstützt.
" Sie hätten Mam geholfen?" Fragte ich.
" Du kannst mich Dad nennen wenn du willst. Natürlich hätte ich das. Ich bin kein Feigling. Ich hätte dazu gestanden, ausserdem hab ich sie geliebt im Gegensatz zu ihr." Fluchte Dad.
" Sie hatte Angst." Versuchte ich zu erklären.
" Du musst ihr eine menge bedeutet haben Lune, wenn sie nicht wollte, dass du uns Todessern in die Hände fällst, obwohl sie selbst eine Todesser in war und den dunkle Lord verehrte." Murmelte er.
" Tut mir leid Dad, ich-"
" Ich bin stolz auf dich Lune." Sagte er und lächelte leicht. Ich musste ebenfalls lachen.
" Was ist eigentlich in den fünf Jahren Geschehen?" Fragte Dad.
" Eine Menge. Hogwarts wurde aufgebaut, ich hab geheiratet sowie meine Freunde auch, ich hab meinen Grosscousin aufgenommen und selbst bald ein Kind." Erzählte ich und ein lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus.
" Das ist schön. Ich glaube Bella würde sich für dich freuen wäre sie noch hier." Sagte Dad und sah wehmütig zu der Zelle mit dem Fenster.
" In der Zelle war deine Mam eingesperrt, damals vor zweiundzwanzig Jahren bis sie wieder frei war." Erzählte Dad verträumt.
" Ich weiss nicht wie sie vorher war, da wir uns erst kennen gelernt haben, als wir den Anhängern des dunklen Lords beitraten, aber damals sah sie fast genauso aus wie du. Du siehst ihr wirklich sehr ähnlich. Ich hab mich damals verliebt und da sie die Prinzipien einer reinblütigen Hexe hatte. Ich hab sie immer hoch geachtet. Jeder hat sie geachtet. Bella hat keine Gefühle gezeigt. Nie. Viele von uns wären gern wie sie gewesen, aber ich hab mir damals gewünscht, sie würde etwas für mich empfinden. Vor fast dreiundzwanzig Jahren hab ich gespürt, dass mit Bella etwas nicht stimmt, aber sie hat mich abgeblockt und ist verschwunden. Ich hab sie erst in Askaban gesehen." Murmelte er.
" Wie meinst du dass mit sie hat sich verändert?" Hakte ich nach.
" Sie wirkte verwirrt, aber auch seltsam ausgeglichen und irgendwie glücklich. Das muss wohl ihre Reaktion auf dich und die Schwangerschaft gewesen sein." Am Ende lachte er trocken. Irgendwie tat mir Dad schon leid.
" Ich wüsste gerne wie Bella war, bevor wir uns kennen gelernt haben." Murmelte Dad. Ich nickte langsam.
" Möchtest du sehen wie sie damals war?" Fragte Dad. Ich nickte.
" Du beherrscht doch Legilimentik oder?" Fragte Dad.
" Was denkst du denn? Ich bin Aurorin und ein Dreiblut!" Lachte ich und Dad stimmte mit ein. Ich konzentrierte mich und verdrängte all meine Gedanken, dann konzentrierte ich mich auf Dad und im nächsten Moment erfasste mich ein Sog aus Farben und im nächsten Moment viel ich auf die Knie. Ich stand auf und klopfte mir den Staub ab, dann sah ich mich um. Ich war in einem riesigen Salon gelandet. Auf dem Boden lagen teure Perserteppiche in weinrot und dunklen Blautönen bis schwarz. Im Salon stand eine grosse Polstergarnitur aus schwarzen Leder, an den Wänden standen grosse Bücherregale aus Ebenholz. In die Wand vor der Polstergarnitur war ein Kamin eingelassen und in diesem knisterte bereits ein grosses Feuer. An der anderen Wand gab es weitere Bücherregale aus Ebenholz. Im anderen Teil des Raumes stand eine grosse Tafel aus Ebenholz, an der kunstvoll geschnitzte Stühle standen. Direkt in der Wand hinter der Tafel war ein grosses Fenster eingelassen. Gegenüber war eine edle Flügeltür. An der Wand gegenüber der mit dem Kamin stand eine Kommode und ein hohes Regal aus Ebenholz. In dem Regal standen ein paar Flaschen auf deren Etiketten ich Roten und anderes lesen konnte. An der Wand gab es ebenfalls zwischen dem Regal und der Kommode eine weitere Flügetür aus Ebenholz aus dessen Ritzen ein köstlicher Duft in den Salon wehte. Der Boden war aus schwarzem Marmor und weissen Mahagoni. Die Decke war aus dunklen Holz und mit Stuck verziert, ausserdem hing über der Tafel ein schwerer grosser Kristalllüster. In dem Moment ging die eine Schwingtür auf und eine fröhlich pfeifende Bellatrix kam herein. Das hatte ich nicht erwartet. Ein sanftes lächeln lag auf ihren Lippen und unbewusst strich sie sich über den Bauch. Wenn man von den Stimmungsschwankungen absah, sah sie noch sehr normal aus, bis auf, dass sie ein wenig rundlichen wirkte und das schwarze Kleid ein wenig sehr eng sass. Das war wirklich sehr nervig an einer Schwangerschaft. Nichts passte mehr. Trogzdem wat sie wunderschön. Die blasse Haut bildete einen reizvollen Kontrast um Ihren wunderschönen wilden fast schwarzen Haaren. Ihre braunen fast schwarzen Augen strahlten vor Glück. Selbst als ich sie kennen gelernt hatte war sie noch ziemlich hübsch. Ein Jammer dass sie nach Askaban musste. Kein Wunder, dass meine Tanten meinten ich sähe ihr ähnlich. Sie mit fast dreißig Jahren war  wirklich hübsch.
Sie setzte sich an den Tisch und sah aus dem Fenster, dabei murmelte sie etwas vor sich hin: Lilit; Luna; Lune." Das war mein Name. Ihr Gesicht erhellte sich. In dem Moment kam Dad herein. Er lächelte Mam verliebt an. Er musterte Mam und sein Blick füllte sich mit Sorge.
" Geht es dir gut Bella?" Fragte er und musterte Mam weiter. Mam brummte nur etwas unverständliches und sah dann weiter verträumt aus dem Fenster.  Dad setzte sich ihr gegenüber, aber sie beachtete ihn nicht. Kurz darauf kam ein Hauself in den Salon und servierte das Abendbrot. Es gab Ente und dazu Süßkartoffeln und Rotkohl und Soße die verdächtig  nach Rotwein roch. Mam schien ebenfalls zu bemerken, dass in der Sosse Alkohol war, jedenfalls liess das ihre Reaktion schließen, denn sie begann den Hauself anzuschreiben und zu beschimpfen, wobei all die Wärme aus ihren Augen verschwand und Wut Platz machte. Der Hauself begann zu zittern und hielt schützend die dünnen Arme über den Kopf. Mam zog den Zauberstab und Murmelte leise: Cruzio!" Im nächsten Moment begann der Elf zu zucken und schreien, während Mams Augen vor Wut Funken zu sprühen schienen. Eine weile sah Dad ihr zu, sagte dann aber: Bella es reicht!" Daraufhin liess Mam wütend von dem Elf ab, der daraufhin die Suppenkanne schnappte und in die Küche eilte.
" Was sollte dass den Bella?" Fragte Dad Mam entgeistert.
" Das geht dich überhaupt nichts an Rudolphus!" Zischte Mam, stand auf und verließ den Salon. Dad blieb verdattert sitzen und im nächsten Moment hörte man wie eine Tür geräuschvoll zuschlug, dann erfasste mich dieser sog und ich wurde durch Dads Erinnerungen geschleudert, dann landete ich Wieder auf dem Boden von Askaban. Langsam rappelte ich mich hoch und klopfte mir den Staub von den Kleidern.
" Mam hatte damals echt Stimmungsschwankungen oder?"
" Ja hatte sie." Antwortete Dad und lachte.
" Theoretisch hätte ich erkennen können, das sie schwanger ist, aber Stimmungsschwankungen  hatte sie schon immer." Wieder mussten wir lachen.
" Dann sag ich dir lieber schon mal das du zum ersten Mal Großvater wirst." Dads Augen begannen zu strahlen.
" Erzähl mir was über dein Leben." Bat Dad.
" Ich hab vor zwei Monaten Charlie Weasley geheiratet. Wir wissen noch nicht ob das erste Kind ein Junge oder Mädchen wird, beides wäre schon. Entweder hat dann Teddy einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester." Fing ich an zu erzählen.
" Du redest von meiner Nichte richtig?" Ich nickte.
" Und wer ist Teddy? Du hast wirklich an dem Halbblut gehangen oder?" Fragte er. Hatte er Tonks Grad Halbblut genannt? Wut machte sich in mir breit. Es war einfach widerlich nach dem Blutstatus zu urteilen. Dads Augen weiteten sich, während meine Haare sich vor Wut feuerrot färbten. Ein Zeichen dafür, dass jemand zu weit gegangen war. Hinter mir explodierte eine Steinwand und der ganze Gang bebte. Dad sah mich mit Schock geweiteten Augen an, während er sich an der Wand abstützte.
" Bloss weil wir reinblütig sind, sind wir noch lange nicht besser!" Zischte ich wütend. Dad schluckt hart, nickte dann aber, während ihm noch immer die Angst ins Gesicht geschrieben stand.
" Teddy ist Tonks und Remus Lupins Sohn, da beide tot sind, habe ich, als Patentante, ihn aufgenommen und kümmere mich mit Harry und meiner Tante Dromeda um ihn." Schloss ich meinen Bericht und atmete tief ein und aus.
" Du bist deiner Mam wirklich ähnlich." Murmelte Dad und liess die Wand los.
" Das hör ich öfters." Gab ich zurück.
" Machst du sowas Zuhause bei deinem Mann und Teddy auch?" Fragte er vorsichtig.
" Manchmal, aber erst wenn  Teddys nicht in der Nähe sind." Antwortete ich.
" Kann es sein, dass du Grad leicht reizbar bist?" Fragte er.
" Gut erkannt Dad." Antwortete ich.
" Das war deine Mam damals auch." Murmelte Dad und ein sanftes lächeln schlich sich auf sein Gesicht, dann mussten wir beiden gleichzeitig lachen.
" Es ist schön dass du vorbei gekommen bist. Ich hab mir immer so eine Tochter wie dich gewünscht." Sagte Dad und sah mich liebevoll an.
" Danke Dad, ich hab euch auch lieb, auch wenn wir eine sehr komische Familie sind." Wieder mussten wir lachen.
" Tut mir leid, dass Mam wegen mir so launisch war."
" Das hab ich gern in kauf genommen. Dieser Tag ist unbezahlbar für mich." Sagte Dad.
" Habt ihr in dem Haus aus deiner Erinnerung gewohnt?" Fragte ich und wechselte das Thema.
" Lestrange Manor?" Fragte Dad. Ich nickte.
" Ja ich bin dort aufgewachsen. Mein Bruder lebte dort mit uns. Er ist hier in Askaban gestorben." Sagte Dad.
" Das tut mir leid für dich Dad."
" Sterben ist besser als dir Haft hier." Murmelte Dad. Darauf wusste ich nichts zu erwidern, sodass ich lieber schwieg. Erst als es draußen dunkel wurden, redeten wir wieder.
" Ich sollte gehen." Mit den Worten erhob ich mich.
" Bevor du gehst, Lestrange Manor gehört dir Lunchen." Sagte Dad.
" Das kann ich nicht annehmen.
" Du bist die einzige Lestrange. Ich werde hier bleiben bis ich sterbe und mein Bruder und deine Mam sind bereits tot. Es steht leer und gehört damit so gut wie rechtmäßig dir." Sagte Dad.
" Danke Dad. Ich komme dich bestimmt noch einmal besuchen!" Er lächelte mir zu, dann Verliess ich Askaban. Das Gespräch war wirklich sehr schön gewesen. Jetzt war mein leben vollständig.

I'm a Wonder WeaponWo Geschichten leben. Entdecke jetzt