Mehr konnte ich nicht erkennen, bevor ich seine starke Faust auch in meinem Gesicht spürte und zu Boden sackte. Einige Tritte hatte er mir anscheinend auch zugefügt, an mehr konnte ich mich nicht erinnern, als ich plötzlich mit starken Schmerzen aufwachte.
,,Wie geht es dir?", fragte meine Mum, die auf einmal am Bettrand saß und mir mit der Hand über die Stirn fuhr. Ich schaute mich erst einmal um, um sicher zu sein, dass ich wieder zu Hause war. Doch wo war ich zuletzt gewesen und warum tat mir plötzlich alles so weh? Meine Mum sah mich ziemlich besorgt an, irgendwas musste passiert sein. Ich schaute mich ein weiteres Mal um und bemerkte erst beim zweiten Umschauen, dass ich gar nicht zu Hause war. Weiße Wände, ein weiteres Bett neben meinem, ein Tropf neben mir. Ich war im Krankenhaus. Fragend sah ich meine Mum an. Sie nahm nur meine Hand und atmete tief ein. ,,Du wurdest zusammengeschlagen.", flüsterte sie mit zittriger Stimme und Tränen in den Augen. Zusammengeschlagen? Von wem? Wer sollte mir das antun wollen? Noch bevor ich mir Antworten auf meine Fragen geben konnte, klopfte es an der Tür. Da ich immer noch nicht zum Sprechen fähig war, rief meine Mum: ,,Herein!" und ein brauner Lockenkopf schaute hinter der Tür hervor. Hope. Sie lächelte verlegen und schloss die Tür hinter sich. In der Hand hielt sie eine kleine Blume. Sie kam näher und begrüßte meine Mutter. Diese sah mich leicht verwundert, aber auch freudig an, doch das bekam ich nur so halb mit, denn ich hatte nur Augen für Hope. Die beiden sprachen kurz miteinander, kurz darauf verließ meine Mum das Zimmer und Hope und ich waren alleine. Sie setzte sich zu mir, betrachtete kurz das Zimmer und sah mich dann genauso besorgt an, wie es meine Mum zuvor getan hatte. ,,Ähm...ich habe gesehen, wie sie dich in den Krankenwagen getragen haben...Ich wollte gerade den Müll heraus bringen...Ich bin dann hinterher gefahren.", begann sie. ,,Was ist passiert?", erhoffte ich mir eine Antwort von ihr, doch auch sie schien nicht zu wissen, was genau passiert war. ,,Ich habe dir was mitgebracht. Keine Ahnung, ob du überhaupt auf Blumen stehst, aber ich wollte auch nicht ohne aufkreuzen.", sagte sie und hielt sie mir hin. ,,Danke.", flüsterte ich, denn zu einer lauteren Stimme war ich nicht fähig. Sie lächelte nur und griff nach meiner Hand. ,,Kannst du dich noch an irgendwas erinnern? Vielleicht an die Person, die dir das angetan hat?". Ich schüttelte ablehnend den Kopf: ,,Nur an zwei brutale braune Augen." Hope blickte erschrocken zu mir hoch und schluckte. ,,Alles in Ordnung?", fragte ich. ,,Ja ja!", antwortete sie rasch. ,,Aber jetzt erklär mir mal, warum du überhaupt so nah in der Nähe meines Hauses warst? Das war ja wohl kein Zufall, oder?". Sie lenkte schnell von der eigentlichen Frage ab. Jetzt war ich es, der ihr Antworten schuldete. Ich entschied mich nicht lange um den heißen Brei zu reden, sondern ihr einfach direkt die Wahrheit zu sagen. ,,Ich habe mir Sorgen gemacht und wollte sicher gehen, dass du gut nach Hause kommst.", antwortete ich ehrlich. Von jetzt auf gleich färbten sich ihre Wangen leicht rot und ein Lächeln zierte ihr Gesicht. ,,Ach Nathan. Das ist so lieb von dir, aber du bringst dich dadurch doch nur selbst in Gefahr.", sagte sie, während sie mein Gesicht mitleidig betrachtete. Ich selbst wusste noch gar nicht, wie sehr ich zugerichtet worden bin, bis ich kurz zur Toilette ging und dann in den Spiegel blickte.
Ein riesiger blau-lilaner Kreis umkreiste mein rechtes Auge, ein weiterer Fleck zog sich entlang meines Kinnes und an meiner Stirn entdeckte ich eine riesige Platzwunde. Beim Hochziehen meines T-shirts fand ich weitere blaue Flecken an meinen Rippen. Scheiße! Das war wohl das Einzige, was mir dazu einfiel.
Ich schlich wieder zurück ins Zimmer. Hope saß immer noch da und schaute mich an, als sie die Tür quietschen hörte. Ich setzte mich wieder auf mein Bett, während ich meine Verletzungen immer noch vor mir sah und mich immer noch fragte, wer mir das antun konnte. ,,Ich glaube es war Jake.", stieß Hope plötzlich hervor. Jake? Wer war denn jetzt auf einmal Jake? ,,Jake...So ist der Name von meinem Ex. Du hast die braunen Augen angesprochen. Natürlich sind braune Augen nicht selten, aber so wie du sie beschrieben hast, könnten sie auf ihn zutreffen. Er hat diesen brutalen Blick, den kein anderer hat. Ich bin mir fast sogar sicher, dass er das war.", sprach sie weiter. Im Prinzip war es mir im Moment relativ egal, wer das war. Ich wollte einfach nur wieder aus dem Krankenhaus heraus. Danach konnte man immer noch überlegen wer es war. Doch Hope schien dies nicht egal zu sein. Jedenfalls sagten die kleinen Flammen in ihren Augen etwas anderes. ,,Oh scheiße, Nathan! Bei all den Überlegungen, wer dir das antun konnte, hab ich das Wichtigste vergessen. Wie geht es dir eigentlich?", fragte sie und man sah ihr an, wie peinlich es ihr war, dass sie erst jetzt fragte, obwohl es mir eigentlich gar nicht aufgefallen wäre, es war einfach nur schön, dass sie da war. Ich lachte leise: ,,Nun ja...Den Umständen entsprechend, würde ich jetzt sagen." Sie lächelte. Bevor wir weiter reden konnten, kam auf einmal der Arzt mit meiner Mutter herein. Er begrüßte Hope und mich und schaute dann in seine Unterlagen. ,,Nun Nathan, deine Verletzungen zeigen eindeutig auf eine Gewaltausübung hin. Glücklicherweise hast du keine inneren Verletzungen. Die Platzwunde an der Stirn konnten wir ja bereits nähen und die restlichen blauen Flecken haben keinen Einfluss auf deine restliche Gesundheit. Du hast wirklich Glück gehabt, dir hätte auch fast eine Rippe gebrochen werden können. Wir werden dich aber über Nacht noch hier behalten, denn du hast eine leichte Gehirnerschütterung erlitten, die wir noch einmal begutachten wollen. Die Polizei steht für ein paar Fragen vor der Tür. Wärst du schon bereit sie zu beantworten?", er schaute mich fragend an und deutete leicht auf die Tür. Ich nickte leicht und er öffnete den Polizisten die Tür, während er hinter dieser verschwand.
,,John Brown und das ist meine Kollegin Amy Lancaster.", stellte sich der braunhaarige, etwas breitere Polizist sich und seine blonde Kollegin vor. Er stellte mir einige Fragen zum Unfallzeitpunkt, Unfallort und zum Täter. ,,Hast du eine Vermutung, wer das gewesen sein könnte oder kannst du dich an den Täter erinnern?", fragte mich die Polizistin. ,,Nein. Ich erinnere mich nur noch an zwei brutale braune Augen.", antwortete ich. Der Polizist begann gerade das Gesagte zu notieren, als Hope plötzlich ,,Jake Cole" in den Raum schrie und die Polizisten erst sie und dann sich gegenseitig verdutzt anschauten. ,,Bitte? Hast du Beweise dafür?", fragte der Polizist. ,,Nein, habe ich nicht. Ich bin mir aber fast zu hundert Prozent sicher, dass er das war. Die Beschreibung passt einfach perfekt!", antwortete sie. ,,In welcher Beziehung stehen Sie zu der genannten Person?", fragte die Polizistin mit leicht bedrohlicher Stimme. ,,Er ist mein Exfreund.", sagte sie leise. ,,Und in welcher Beziehung stehen Sie zu Nathan?", fragte nun der Polizist. Hope antwortete nicht. Sie schaute mich nur an und ich schaute sie an.
DU LIEST GERADE
Mr Badboy's Mrs Perfect
RomanceNathan ist 16 Jahre, bei allen sehr beliebt und ein typischer Badboy. Die Mädchen liegen ihm sozusagen zu Füßen, doch Nathan ist und bleibt kein Beziehungstyp. Als dann die neue, hübsche Mitschülerin Hope in sein Leben tritt, ändert sich sein Leben...