Kapitel 8: Der erste Schultag (1/2)

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So doch noch vor 2016. ^^
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und schön viele Geschenke bekommen. ♡

Hier ist der erste Teil von
Der erste Schultag. Es ist wirklich lang, ich weiß. >. <
Doch, wie schon gesagt, anders geht es nicht. Ich hoffe trotzdem dass man es lesen kann und es euch gefällt.

Ps.: ab Kapitel 9 konnte ich besser 'schneiden'. Aber ihr könnt ja mal in die Kommentare schreiben, ob euch das zu lang ist, ob das zu kurz ist (Was ich nicht glaube) oder ob ich einfach 5.000 Wörter schreiben kann und für euch das ok ist.

Pps.: Vielen dank für die Lieben Kommentare von snowwgirls; Yomimono & go_to_middle_earth.
Es bekräftigt einen schon, wenn man eine Rückmeldug bekommt. ^^
Und nun viel Spaß mit Kapitel 8

LG, Halya26

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In der Nacht hatte Halya sich nach unten zum Tisch geschlichen und dort einen Apfel und ein paar Nüsse gegessen, die in der Schüssel lagen.
Als sie zum Fenster ging, um die Apfelkitsche zu entsorgen, erschrak sie: Legolas starrte sie an, regte sich sonst aber nicht.
Da fiel es ihr wieder ein: Elben schliefen mit offenen Augen, damit sich die Vorgänge der Nacht mit tiefen Träumen vermischten.
Halya ging zurück zum Tisch, steckte sich ein paar Nüsse ein und ging wieder auf ihren Querbalken. Dort knackte sie ein, zwei Nüsse und wartete auf den Sonnenaufgang, dass Legolas aufstand.

Als die Sonne aufging und die ersten Sonnenstrahlen in das Zimmer vielen, wachte Legolas auf. Er stand von seinem Bett auf und streckte sich. "Guten Morgen." , sagte er, als Halya vom Balken gesprungen kam. Sie nickte bloß als Antwort.
"Hast du gut geschlafen?" , fragte er.
Halya bewunderte ihn dafür, dass er immer wieder versuchte ein Gespräch mit ihr anzufangen.
"Du siehst nicht so ausgeschlafen aus." , sagte Legolas, als er in ihr Gesicht sah. Halya schnaubte und lief ungeduldig auf und ab. Legolas, der zum Tisch gegangen war um sich einen Apfel zu holen, fragte: "Warum gehst du nicht ins Bad?"
Da blieb sie stehen und schaute ihn an. Dann ging sie zur Tür und riss sie mit Schwung auf. Die Wachen, die vor der Tür standen, erschraken und griffen nach ihren Waffen. Halya ließ die Tür los und sie fiel wieder ins Schloss. "Deshalb." , sagte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.
Legolas nickte. "Na komm. Lass uns mal deine Bücher und Hefte holen." Mit diesen Worten ging er zur Tür, öffnete sie, trat nach draußen und begrüßte die Wache. Die Wache grüßte zurück und starrte weiter geradeaus. Legolas stand mitten auf dem Korridor und schaute Halya an, die immer noch im Zimmer stand. Sie schien nicht begeistert zu sein, dass sie nun allein durch die Tür - an den Wachen - vorbeigehen sollte.
Eigentlich hatte Legolas erwartet, dass sie ihm folgen würde, wie sie es auf dem Weg zum Palast getan hatte, doch sie war stehengeblieben. Als sie nun langsam durch die Tür trat wandten die Wachen ihr die Köpfe zu und verstärkten den Griff um ihre Waffen. Halya funkelte die Wache einen nach dem anderen an. Das Fell auf ihrem Mantel sträubte sich und aus ihrer Kehle kam ein leises, bedrohliches Knurren.
"Hey!" , rief Legolas und bekam so die Aufmerksamkeit von den Wachen - und Halya. "Ihr seid hier um Wache zu stehen. Und nicht, um Streitigkeiten anzufangen und zu Kämpfen! Verstanden?" , sagte Legolas zu der Wache und sah sie warnend an. Beschämt blickten die Wachen zu Boden und nahmen ihre Position als Wache wieder ein.
Eingeschüchtert über die Worte stand Halya immer noch zwischen den Wachen und der Tür.
Als Legolas sie nun ansah erkannte er, dass sie sich vor ihm fürchtete. Halya sollte sich nicht vor ihm fürchten, wie sie es bei seinem Vater tat. "Komm." , sagte er wie zu einem scheuen Tier und streckte eine Hand aus. Legolas lächelte sie freundlich an und wartete.
Nach einem letzten Blick zu den Wachen machte Halya einen großen Satz und landete neben Legolas. Er hielt ihr die Hand hin, um sie aufzufangen, doch sie blieb genau vor seiner Hand stehen, wie vor einer Barriere.
"Hm. Jetzt haben wir keine Zeit mehr für das Frühstück." , sagte Legolas. "Wenn wir uns beeilen, können wir deine Bücher haben und pünktlich zu Unterrichtsbeginn in der Klasse sein." Halya nickte, und gab ihm zu verstehen, dass er voraus gehen sollte. Legolas ging die Wendeltreppe hinauf und sie kamen an weiteren Korridoren vorbei, und schließlich an das Ende der Wendeltreppe. Sie kamen auf einen riesigen Korridor hinaus. Auf dem Boden lag ein roter Teppich und Lampen hingen von der Decke, den Korridor beleuchtend. In den Ecken standen Töpfe mit Blumen und kleinen Bäumen.
Am anderen Ende des Korridors war eine Tür. Legolas ging auf diese zu; während Halya sich die vier anderen Türen genauer ansah und sich fragte, was wohl dahinter sei.
Legolas klopfte an die Tür und Halya schloss zu ihm auf. "Lehrerzimmmer." , erklärte er leise. Da kam auch schon ein "Herein!" aus dem Lehrerzimmer und Legolas öffnete die Tür. "Hallo Lystergio." , sagte Legolas zur Begrüßung, als er eintrat.
"Oh. Hallo Legolas. Ich hatte erwartet, dass du morgen erst kommst." , sagte ein hochgewachsener, dunkel Haariger Elb, der vor einem großen runden Tisch stand und dort Papiere sortierte.
Auf dem Tisch lagen Bücherstapel, Federn, Tintenfässchen und Pergamente. Um den Tisch herum standen Fünf Stühle. Am Kopfende, zum Fenster hin, stand der größte, mit einer hohen Rückenlehne.
"Ich dachte mir, wir kommen jetzt schon mal vorbei und holen die Bücher für Halya." gab Legolas als Antwort. "So können wir heute schon am Unterricht teilnehmen."
"Was heißt wir?" , fragte Lystergio und drehte sich um. "Ah. Hallo." Freundliche braune Augen sahen Halya an, die neben Legolas stand. "Ich bin Lystergio. Dein Klassenlehrer und Ansprechpartner." , stellte er sich vor und wollte ihr die Hand reichen. Doch Halya nickte schnell und sagte leise, fast schon schüchtern "Hallo".
Lystergio trug eine gelbe Robe, die an den Ärmeln grün war, und bis zum Boden reichte. Sie flatterte als er sich umdrehte, zu einem der Regale ging und Bücher herausholte. Während er die Regale durchging murmelte er leise vor sich hin. "Mathematik... Geografie... Frühe Geschichte... Elbisch..." , und zog die entsprechenden Bücher heraus. Es waren dicke, schwere Bücher die er Halya in die Arme drückte. Zum Schluss legte er noch Hefte obendrauf.
Ihre Arme wurden durchgedrückt und Halya wollte nichts weiter, als in den Klassenraum zu gehen und die Bücher wieder abzulegen.
"Ich gehe schon mal vor und warte dann im Klassenraum auf euch." , verabschiedete sich Lystergio, verschwand aus der Tür und ging die Treppe am Ende des Korridors hinunter.
"Soll ich dir helfen?" , bot Legolas an. "Nein danke!" , sagte Halya kühler als beabsichtigt, rückte die Bücher zurecht und sagte angestrengt: "Los!"
Legolas ging voraus, die Treppe hinunter bis auf die letzte Ebene. Dann bog er links ab, wo sich die Klassenräume befanden. Bei der dritten Tür blieb er stehen und wartete auf Halya, die den Kopf auf die Bücher gelegt hatte und grimmig dreinschaute. "Nun schau doch nicht so grimmig." , sagte Legolas. "Das wird toll!
Ach ja... Ich erinnere mich noch an meinen ersten Schultag."
Halya hob den Kopf, rückte die Bücher abermals zurecht und schaute nun etwas freundlicher. Legolas klopfte an die Tür und trat ein, Halya hinter ihm.
In der Klasse wurde es totenstill und die Neuankömmlinge wurden skeptisch gemustert - eigentlich wurde nur Halya skeptisch gemustert.
Als Legolas eintrat begannen die Mädchen sofort zu tuscheln und ein allgemeines Raunen ging durch die Reihen. "Wer ist das Mädchen?" , fragte einer etwas lauter. "Sie ist das Wolfsmädchen das im Wald gefangen wurde." , sagte ein blonder Elb mit blauen Augen, der in der ersten Reihe saß und Legolas ziemlich ähnlich sah. Er warf Halya einen Blick zu, der bedeutete das sie sich jetzt schon nicht verstehen würden.
Lystergio bat die Kalsse um Ruhe und als endlich alles still war sagte er: "Das ist Halya. Sie wird ab heute diese Klasse besuchen." Zu ihr sagte er: "Setz dich doch erstmal bitte nach hinten."
Halya drehte sich zur Klasse und betrachtete sie genauer. Es saßen Zwanzig Schüler an Zweiertischen, die in Dreierreihen aufgestellt waren. Ganz hinten im Raum standen noch Zwei leere Tische.
Als sie sich langsam in Bewegung setzte wurde sie von allen Beobachtet - außer von Legolas und Lystergio, die etwas besprachen. Plötzlich stolperte sie und flog der Länge nach hin. Eine Hälfte der Bücher lag unter ihr, die andere schlidderte bis ans Ende des Raumes. Die Klasse brach in schallendes Gelächter aus.
Halya sah auf und blickte in braune, fast schwarze Augen. "Jetzt starr nicht doof rum! Helf doch!" , sagte ein braun Haariges Mädchen mit grau-blauen Augen das neben dem Jungen mit den schwarzen Augen saß. Sie stand auf, hob Halya's Bücher auf und hielt sie ihr hin.
Der Junge strich sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und starrte Halya immer noch an. Halya glaubte ein Verlangen oder etwas ähnliches in diesen schwarzen Augen zu sehen. Doch sicher war sie sich nicht, denn sie waren ja von Natur aus fast schwarz.
Er ließ sie nicht aus den Augen, auch nicht als sie sich aufrichtete, die Bücher von dem Mädchen entgegennahm und nach hinten ging, um die restlichen Bücher einzusammeln.
Als Halya sich nun an einen der beiden Tische setzte, sah sie, dass dort schon eine Feder, Tintenfässchen und Kohlestift bereit lagen. Sie sortierte die Bücher der Größe nach und stapelte sie anschließend am Ende des Tisches.
Halya hatte gerade alles zurecht gelegt, als Lystergio den Unterricht begann: "Bitte schlagt euer Geschichtsbuch auf. Seite Einhundertsechsundachtzig (186). Wer möchte lesen?"
Halya schlug das Buch auf und sah, dass es komplett auf Elbisch geschrieben war. Und sie hätte ihr Wörterbuch im Bad vergessen!
Als sich niemand meldete, nahm Lystergio einfach jemanden dran. "Halya. Möchtest du den ersten Absatz vorlesen?" Während sie nach vorne schaute, sich gerade hinsetzte und unsicher die Seite glattstrich, fügte Lystergio hinzu: "Es ist nicht schlimm wenn du einen Fehler machst. Jeder macht welche." , und nickte ihr aufmunternd zu.
Halya räusperte sich und wollte gerade anfangen, als jemand rief: "Bestimmt kann sie garnicht lesen!" Es war der blonde Elb, der Legolas so ähnlich sah. Das blonde Mädchen neben ihm, der schwarz Äugige Junge und ein anderes Mädchen mit schwarzen Haaren das an der Fensterseite saß, begannen lauthals zu Lachen.
"Giron! So etwas ist nicht lustig!" , sagte Lystergio und sah den blonden Jungen strafend an.
Aha. Giron heißt er also, dachte Halya für sich und versuchte es erneut.
Als sie zu lesen begann wurde es in der Klasse ganz still. Ihre Stimme war klar, ohne ein stocken, wie Wind im Herbstlaub, mit einem leichten unbeschreiblichem Akzent der eine beruhigende Wirkung hatte. Das Buch das Lystergio in den Händen hielt, während er am Pult lehnte, fiel auf den Boden und Legolas' Arme hingen schlaff herunter.
Halya hatte schon eine Seite gelesen, als sie Luft holte und leicht nach oben schaute.
"Darf ich aufhören?" , fragte sie und schaute sich in der Klasse um, ob jemand weiterlesen wollte.
"Äh... wie?" , fragte Lystergio leicht verwirrt. "Ach so! Ja, natürlich." Er schaute sich im Raum um, als müsste er danach suchen, wie es weitergeht. Legolas, der immer noch neben Lystergio stand, ging los um sich auf seinen Platz zu setzen. Vor Halya war noch ein Platz frei.
"Was steht in dem Text?" Lystergio hatte den Faden wiedergefunden und schaute sich um. Abermals meldete sich niemand.
"Halya?"
Sie schaute auf die Seite die sie gerade gelesen hatte und auf die Worte, die sie vorgelesen hatte, und die für sie keinen Sinn ergaben. Halya wollte gerade "Ich weiß es nicht" sagen, als sie merkte wie weicher Stoff über ihren Arm strich und eine weiche Stimme ihr ins Ohr flüsterte: "Die Erschaffung der Sonne und des Mondes. Und die Liebe Tilion's, des Mondfahrers, zu Arien, der Lenkerin der Sonne."
Halya's Muskeln spannten sich an, und reflexartig sprang sie vom Stuhl auf. Lystergio sah sie leicht erschrocken von ihrer Reaktion an.
Stockend sagte sie: "Es... Es geht um die Erschaffung der Sonne und des Mondes. Und... Und die Liebe Tilion's, des Mondfahrers, zu Arien, der Lenkerin der Sonne."
Während warme Schauer ihren Rücken hinabjagten setzte sie wieder.
"Sehr gut." , lobte Lystergio, der die Mogelei anscheinend nicht mitbekommen hatte.
Halya stieß langsam die Luft aus, die sie angehalten hatte. Sagte leise "Danke" und schaute Legolas, der jetzt neben ihr saß, unendlich dankbar an. Der lächelte verständnisvoll und nickte verstehend. Halya entspannte ihre Muskeln und ließ den Kopf hängen. Doch als Lystergio ihnen nun die nächste Aufgabe erklärte hörte sie aufmerksam zu.
Sie sollten schreiben, wie Arien sich gefühlt haben könnte. Ob sie Tilion's Liebe erwiderte oder nur auf ihre Pflicht achtete.
Halya hatte fast eine halbe Seite geschrieben, als sie aufblickte und Lystergio vor ihr stand. "Darf ich deine Ansicht mal lesen?" , fragte er. Halya seufzte und mit einem Seitenblick zu Legolas gab sie ihm ihr Blatt. Während Lystergio ihr Blatt durchging merkte sie wie sie beobachtet wurde. Sie ließ ihren Blick schweifen und begegnete dem von Giron.
Wenn Blicke töten könnten...
Dann gab ihr Lystergio ihr Blatt wieder und wollte nun das von Legolas lesen. Als er fertig war sagte er: "Ihr habt Sinngemäß fast dasselbe geschrieben. Habt ihr euch abgesprochen?"
Halya runzelte die Stirn und schaute auf ihr Blatt. Dann auf das von Legolas, welches Lystergio neben ihres gelegt hatte. "Wir haben uns nicht abgesprochen." , sagte Legolas. "Und abgeschrieben habe ich auch nicht." , fügte Halya hinzu. "Denn..." , sie stockte und sah sich Legolas' Blatt genauer an. "Denn ich verstehe kein einziges Wort." Sie schaute Lystergio mit großen Augen an. "Aber du hast doch perfekt vorgelesen." , sagte Lystergio und sah sie fragend an. Halya seufzte und erklärte: "Wenn man etwas lesen kann, heißt das noch lange nicht, dass man weiß was dort geschrieben steht." Lystergio nickte verstehend. Anschließend fragte er: "Und woher wusstest du was in dem Text stand?" Sie schaute Legolas an und sagte leise: "Legolas hat es mir gesagt."
"Nun gut. Ich werde dir die Bücher die auf Elbisch sind in der Übersetzung geben - was eigentlich nur das Geschichtsbuch ist." , schmunzelte er leise und sagte dann an Legolas gewandt: "Du wirst ihr Nachhilfe geben." Dann ging weiter herum und redete mit den anderen Schülern, als hätte dieses Gespräch nie stattgefunden.
"Verstehst du wirklich garkein Wort?" , fragte Legolas und sah Halya in die Waldgrünen Augen. "Nein. So ist das nicht. Ein paar Worte und sätze verstehe ich schon. Es sind aber nur Fetzen." , erklärte sie und schaute Legolas schüchtern an. "Was kannst du denn" , hakte er nach und legte lächelnd den Kopf schief. Seine blauen Augen funkelten.

Eine der Gaurwaith (Legolas ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt