"Marc!" Ich wollte aufspringen, doch mein Körper gehorchte mir nicht mehr. Besorgt eilte Marc zu mir und half mir, mich aufzusetzen. "Alles ok bei dir? Was haben sie mit dir gemacht? Steffan hat nur gesagt, dass sie dich befragen mussten!" Entsetzt betrachtete er meinen Oberkörper der netterweise verbunden war. Es hätte mir nichts ausgemacht, vor Marc nackt zu sein, aber vor Simon wäre es mir schon unangenehm gewesen. "Ich fürchte, Steffan ist nicht so nett, wie er vorgibt zu sein. Er hat mich und Jason gefoltert um an Informationen zu Ryans Hauptquartier zu kommen...", erklärte ich. Meine Stimme versagte und ich fing an, zu husten. "Ich hol dir etwas Wasser", rief Marc und stürmte wieder aus dem Zimmer. Erschöpft lehnte ich mich zurück. Woher nahm er nur diese ganze Energie? Ich wandte den Blick zur Seite und sah, wie auch Simon mich besorgt musterte. "Du hast gar keinen Grund so zu schauen! Du bist viel schwerer verletzt als ich!", echauffierte ich mich. "Ich fühle mich aber schon viel besser", gab Simon zu, "vielleicht kann ich bald ohne Verbände herumlaufen." Ich sah ihn skeptisch an. "Lauf erst mal wieder so herum!" Die Tür ging wieder auf und Marc kam mit zwei großen Flaschen Wasser herein. Die eine reichte er Simon, der sich aufrecht hinsetzte und die Flasche aufschraubte. Mit der anderen setzte er sich auf mein Bett, schraubte sie auf und half mir, zu trinken. Ich wollte vor Glück aufseufzen, als das kühle Nass meine ausgetrocknete Kehle hinunter lief. Nach einer Weile fühlte ich mich kräftig genug, selbst zu trinken und nahm die Flasche in beide Hände. Marc Hand stützte mich weiterhin im Rücken und half mir, aufrecht sitzen zu bleiben. Als ich die Flasche absetzte machte sich ein anderes Bedürfnis bemerktbar. "Boah, habe ich einen Hunger!" Ich konnte mich nicht dran erinnern, wann ich das letzte Mal etwas gegessen hatte. "Ich hol dir was!", sagte Marc und wollte schon aufspringen, als ich ihn zurück hielt. "Nein, ich will selber aufstehen und essen gehen", jammerte ich. Marc zögerte. "Denkst du, das ist eine gute Idee?" Ich nickte entschlossen. Marc seufzte. "Also gut, aber erst ziehen wir dich an." Und er stand auf und nahm von einem Stuhl am Fußende meines Bettes, den ich bisher noch gar nicht bemerkt hatte, ein paar Kleider. Zuerst zog er mir ein schlichtes schwarzes Männert-shirt über den Kopf, das mir zwar viel zu groß war, aber das Nötigste verdeckte. Dann schlug er die Decke zur Seite und half mir, meine Beine auf den Boden zu stellen. Auf meine Beine waren verbunden, ich trug lediglich eine schwarze Unterhose. Leicht beschämt sah ich zu Simon herüber, doch der hatte sich aus Respekt im Bett um gedreht und starrte die Wand an. Dankbar musste ich lächeln. Meine Beine verhüllte Marc mit einer schwarzen Jogginghose, die mir ebenfalls viel zu groß war. Männer, ey! Zuletzt verstaute Marc meine Füße in schwarzen Springerstiefeln die einen witzigen Kontrast zu der gemütlichen Jogginghose bildeten. Vorsichtig stand ich auf und bekam promt einen Schwindelanfall, doch bevor ich das Gleichgewicht verlieren konnte, hatte Marc mich umarmt und hielt mich so fest. Als es wieder besser ging, streifte ich mir noch die graue Sweatshirtjacke über, die noch dalag. Ich muss einen komischen Anblick geboten haben. Ein Mädchen mit offenen Zeichen der Misshandlung im Gesicht, komplett in Männerklamotten gekleidet und mit Springerstiefeln. Kurz musste ich über den Gedanken kichern. "Könntet ihr vor der Tür warten? Ich möchte mirkommen", bat uns Marc. Ich nickte und wollte losgehen, doch Marc ließ mich nicht los. "Soll ich dir nicht auch lieber helfen?" Simon verzog sein Gesicht. "Nein, Alter, ich schaff das schon!" Seufzend legte Marc seinen Arm um mich und langsam humpelten wir aus dem Raum. Draußen sah ich, dass wir uns in einer Art Wohnung befanden. Alles war in Weiß oder Hellgrau gestrichen, was dem ganzen einen leicht sterilen Eindruck gab. Es dauerte nicht lange, da hörten wir aus dem Raum ein Fluchen und dann das dumpfe Geräusch, das ein Körper, der auf dem Boden auftritt. Marc fluchte, lehnte sich vorsichtig an die Wand und stürmte dann wieder ins Zimmer. Ich hörte die beiden durch die angelehnte Tür leise fluchen und miteinander diskutieren. Von einem plötzlichen Schwächeanfall überrascht, knickten meine Beine auf einmal ein und ich fand mich unversehens auf dem Boden wieder. Ich zog meine Beine in eine bequemere Pose und lehnte mich an die Wand. Ich dieser Stellung wartete ich, bis meine beiden Chaoten wieder aus dem Raum kamen. Als Marc mich am Boden sitzen sah, rang er halb ernst seine Hände. "Warum denkt ihr eigentlich alle, dass ihr schon mehr könnt, als ich wirklich könnt?" Gespielt betreten entschuldigte ich mich. Marc lachte nur und half mir hoch. Wir gingen einen Stock weiter runter (die Stufen waren furchtbar anstrengend) und betraten die Wohnung. Diese war nun ein großer Raum, es war ebenfall alles weiß gestrichen. An der einen Wand war ein großes Buffet aufgebaut mit kalten und warmen Speisen. Ich hätte vor Glück geheult, hätte nicht mein Magen so sehr geknurrt. Schnell humpelte ich mit Marcs Hilfe zu dem Buffet und füllte mir so viel auf einen Teller, wie ich tragen konnte. Dann sah ich mich nach einem Platz um, während Simon und Marc noch am Buffet standen. Erleichtert fand ich einen freien Tisch und ließ mich nieder. Dann erst bemerkte ich, dass von den ganzen Männern offenbar keiner von meiner Anwesenheit erstaunt war. Sie aßen weiterhin ruhig vor sich hin. Leise Gespräche füllten den Raum. Simon und Marc setzten sich zu mir. Ich fing an zu essen, doch ich wurde dieses irgendwie bedrohliche Gefühl nicht los, das irgendetwas nicht stimmte. Vorsichtig begann ich die Männer in meiner Nähe zu beobachten. Auf den ersten Blick sahen sie nicht besonders aus, doch als ich genauer hinsah, zog ich scharf die Luft ein. Alle Männer, oder zumindest alle Männer, die ich sehen konnte, hatten eine Prothese oder verbundene Arme und Oberkörper. Wo waren wir hier bloß gelandet? "Marc?", ich beugte mich vor. Erstaunt sah Marc mich an. "Warum flüsterst du?", flüsterte er zurück. "Wo sind wir hier eigentlich?" Er runzelte die Stirn. "Ich...", er stockte. "Ich erinnere mich nicht!"
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Danger (wird überarbeitet)
AdventureMila ist ein neugieriges Mädchen. Als ihr Freund Marc unvermutet mit ihr Schluss macht, folgt sie ihm eines Tages nach der Schule in ein verlassenes Viertel. Dort stößt sie auf eine Geheimorganisation. Sie gibt alles, um aufgenommen zu werden und be...