Kapitel 8 ~ überarbeitet

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Vollkommen überrumpelt vergeudete ich wertvolle Sekunden und blieb erstarrt stehen. Als ich eine Kugel direkt neben meinem Gesicht vorbeizischen hörte, riss ich mich endlich zusammen. Ich rannte los und schlitterte hinter einen Metallblock. Kurz verschnaufte ich, dann wuchtete ich das MG auf den Block und riskierte einen kurzen Blick. Die Männer näherten sich langsam dem Metallblock. Sorgfältig zielte ich (ich wollte ja niemanden töten!) und schoss dem ersten in den rechten Arm. Er schrie auf und ließ fluchend seine Waffe fallen. Die Anderen kamen jedoch immer näher. Als ich notgedrungen noch einem in den Arm und einem dritten ins Bein geschossen hatte, zogen sich die Männer hinter einen anderen Metallblock zurück. Fieberhaft überlegte ich, wie ich die Männer außer Gefecht setzen konnte, ohne sie zu töten. Nahkampf kam nicht in Frage. Sie waren zu viele und zu stark. Von drüben war alles ruhig. Nur ab und zu fiel ein Schuss. Mein Blick fiel auf die Wand mit den Waffen und ich musste unwillkürlich grinsen. Außer diverse Schusswaffen und Messern waren dort nämlich noch Bomben befestigt. Vielleicht war ja eine Rauchbombe oder Giftgasbombe dabei, von der die anderen ohnmächtig würden. Ich bräuchte allerdings eine Gasmaske, sonst wäre das Ganze ja sinnlos. Aber an der Wand sah ich nichts dergleichen. Dann würde ich mir eben erst mal ein paar Bomben holen. Ich wartete einen weiteren Kontrollschuss ab, dann sprintete ich los. Innerhalb weniger Sekunden war ich an der Wand. Wahllos riss ich einige kleine leichte Bomben herunter. Die Männer hatten schon wieder begonnen, wie blöd auf mich zu schießen. Schnell drehte ich mich um und wollte zurückrennen, als ich plötzlich einen brennenden Schmerz an meiner linken Schulter spürte. Ich verzog das Gesicht vor Schmerz und stolperte zurück hinter meinen Metallblock. Stöhnend fasste ich mir an die Schulter. Der Pulli war in Fetzen geschossen und als ich die Hand zurückzog war sie voller Blut. Soweit ich das einschätzen konnte, war es jedoch nur ein Streifschuss. Ich hatte nichts, um die Schulter zu verbinden, also ließ ich es einfach und guckte mir stattdessen die Bomben an. Ich hatte vier erwischt, doch eine war mir auf dem Rückweg runtergefallen. Zwei waren ganz normale Bomben, die eine mit etwas weniger Durchschlagskraft als die andere, falls ich die kryptische Schrift auf ihnen richtig gedeutet hatte. Die andere identifizierte ich als Rauchbombe. Ich dachte nach. Vielleicht konnte ich zuerst die eine Bombe mit der geringeren Durchschlagskraft nehmen, um Verwirrung zu stiften, und dann die Rauchbombe, in deren Schutz ich mich dann an die einzelnen Männer anschleichen könnte, und sie kampfunfähig machen könnte. Ich beschloss, es einfach zu versuchen. Viel zu verlieren hatte ich ja nicht. Ängstlich vor der Wirkung machte ich die eine Bombe scharf und warf sie rüber. Wenn ich doch bloß besser werfen könnte... So blieb die Bombe auf dem halben Weg zwischen mir und den Männern liegen. Ich kauerte mich hinter meinen Block, kniff die Augen zusammen und hielt mir die Ohren zu. Ewig lang passierte nichts. Ich dachte schon, ich hätte irgendwas falsch gemacht, da ging die Bombe mit einem so gewaltigen Krachen los, dass ich dachte, mir würden die Trommelfelle platzen. Ich schaute kurz über den Metallblock und sah, dass die Bombe einen tiefen Krater in den Boden gerissen hatte. Ich zögerte nicht lange und zündete die Rauchbombe. Diesmal warf ich mit aller Kraft, die ich aufbringen, denn sie musste direkt bei den Männern landen. Ich hatte Glück. Die Rauchbombe schlug auf dem Metallblock auf und rollte dann langsam runter. Sekunden später sah ich dichten grauen Rauch hinter dem Block hervorquellen und hörte das Geschrei der verwirrten Männer. Entschlossen stand ich auf. Leise schlich ich den langen Weg entlang in den dichten Rauch hinein. Ich hätte davor nicht gedacht, dass ich es so furchtbar finden würde, nichts zu sehen, doch so war es. Ich war mindestens so hilflos wie die Männer, die ich eigentlich überraschen sollte.

Plötzlich tauchte direkt vor mir ein orientierungsloser Mann auf. Er riss seine Augen auf, doch da schlug ich ihn schon das Gewehr mit dem Schaft ins Gesicht und er brach lautlos zusammen. "Eins", flüsterte ich lautlos. Vier weitere musste ich noch erwischen. Vorsichtig schlich ich weiter. Ich musste mich beeilen, der Rauch schien schon dünner zu werden. Ich schaffte es, noch zwei andere Männer bewusstlos zu schlagen, bis es anfing, schief zu laufen. Der letzte, dem ich eine kostenlose Fahrkarte ins Land der Träume gab, schaffte es nämlich noch, einen letzten undefinierbaren Laut von sich zu geben, bevor er zusammensackte. Plötzlich hörte ich zwei verschiedene Stimmen aus zwei verschiedenen Richtungen. Unentschlossen drehte ich mich im Kreis. Sie schienen näher zu kommen und ich konnte mich immer noch nicht entscheiden, welchen ich mir zuerst vornehmen sollte. Plötzlich tauchte vor mir ein Mann aus dem Rauch und der andere kam von der Seite auf mich. Leise fluchte ich. Der Mann direkt vor mir hob grinsed seine Pistole. Ergeben schloss ich meine Augen. Es hatte halt doch nicht gereicht.

Das letzte was ich hörte war ein Knall und ich spürte einen mich überwältigenden Schmerz in meiner Brust. Dann gaben meine Knie nach und ich brach zusammen. Ich merkte wie mein Geist langsam abdriftete und ließ mich wie von einem riesigen Sog wegziehen an einen Ort, an dem alles besser war. Hoffentlich...

Danger (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt