Kapitel 2 ~ überarbeitet

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Mit blitzenden Augen kam der Junge aus der Parallelklasse, Simon hieß er, wenn ich mich richtig erinnerte, immer näher. Sein Blick machte mir Angst. Vorsichtig wich ich zurück. Als er schließlich vor mir stand, ignorierte er meine beste Freundin einfach und funkelte mich an.

"Was soll das?", zischte er. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen. "Tu nicht so unschuldig, ich weiß doch, warum du heute so aussiehst..." Leise schluckte ich. Doch er war noch nicht fertig.

"Marc hat momentan wirklich anderes im Kopf, als sich mit kleinen Mädchen wie dir rumzuärgern!" Zack, schon wieder stach das Messer zu. Tränen traten mir in die Augen und schnell senkte ich den Kopf. Hoffentlich hatte er das nicht mitbekommen. Ich wollte nicht, dass er merkte, wie verletzt ich war. Zum Glück drehte er sich einfach wieder um und marschierte aus dem Zimmer. Sofort nahm meine Freundin mich in die Arme und murmelte wütend vor sich hin.

"So ein verdammtes Arschloch! Was glaubt er, wer er ist? Der tut ja grad so, als ob du Schuld wärst, dass ihr nicht mehr zusammen seid." Erstickt atmete ich auf.

Den Rest des Tages passierte nichts Besonderes mehr. Als die Schulglocke uns endlich befreite, sprang meine Freundin auf. Montags hatte sie es immer besonders eilig, da sie direkt nach der Schule zur Fahrschule musste. Lächeld ließ ich mir etwas mehr Zeit. Als ich gerade bei meinem Schließfach ankam, hörte ich eine Stimme hinter mir und mir stockte der Atem.

"Ach trifft man dich auch noch ohne Ciara?" Langsam drehte ich mich um, um mich zu vergewissern, dass mein überspanntes Gehirn nicht gerade einen Aussetzer gehabt hatte. Doch ich hatte die Stimme richtig zugeordnet. Vor mir stand mein Ex und grinste mich spöttisch an. Als er meinen schockierten Blick sah, verschwand sein Grinsen. Seine Augen musterten mich von oben bis unten, während er langsam näher kam. Ich wich zurück, doch hinter mir war eine Wand aus Schließfächern. Schließlich stand er direkt vor mir. Seine Hände platzierte er neben meinem Kopf, sodass ich mich noch mehr an die harten Schließfächer drücken musste. "Du siehst heute echt heiß aus, am liebsten würde ich mich mit dir irgendwohin verziehen..." Erschrocken zuckte ich zusammen. War das sein Ernst? Zögernd blickte ich in seine Augen. Sie waren noch dunkler als sonst.

"Das hättest du dir vorher überlegen sollen", sagte ich und war überrascht, wie fest meine Stimme klang. Er lachte leise.

"Da hast du wohl Recht", murmelte er, mehr an sich als an mich gewand. Verwirrt dachte ich, eine leise Traurigkeit aus seiner Stimme zu hören. Doch bevor ich nachhaken konnte, hörten wir Simons Stimme, die nach Marc rief. Sofort ließ er seine Hände sinken und machte einen Schritt zurück. Er warf mir noch einen letzten Blick zu, dann bog er um die Schließfächer und ich hörte, wie er auf Simon traf. Dieser war offensichtlich sauer, dass Marc ihn hatte warten lassen.

"Wo warst du denn so lange? Wir dürfen auf keinen Fall zu spät kommen, sonst fliegen wir noch raus..." Ich zog meine Augenbrauen zusammen. Montags hatte Marc doch nie was gehabt. Und warum rausfliegen? Auf einmal machte ich mir Sorgen. Waren Marc und Simon in einer Gang? In so einer, in der man stahl und dealte? Mein Bruder war selbst in so einer Gang gewesen, bevor er abgehauen war. Spontan beschloss ich ihnen zu folgen. Ich hatte sowieso nichts besonderes vor und meine Mutter musste noch bis mindestens acht Uhr arbeiten, sie würde also auch nichts mitbekommen... Schnell nahm ich meine Jacke aus meinem Schließfach und schlich leise um die Schließfächer. Niemand war noch auf dem Gang. Ich war die Letzte. Verwirrt sah ich mich um. Die Jungs waren verschwunden. Langsam drehte ich mich um. Ich konnte mich entscheiden zwischen drei Ausgängen. Ratlos stand ich mitten im Gang...

Danger (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt