#23 - Verlassen von allen Geistern

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Eigentlich verstößt es doch gegen seine Prinzipien hier zu stehen und wild gegen die Scheibe meines Wagens zu klopfen... mich bei meiner eigenen Verstümmelung zu unterbrechen.

Ich atme tief durch und lasse das Fenster gegen meine  willen hinunter fahren. "Was ist dein Problem?!", zische ich und versuche das Brüchige meiner Stimme in griff zu bekommen, was ich auch recht gut schaffe. Danke.

"Du bist mein Problem.", verdreht er seine Augen. "Was willst du dann von mir?!", zische ich. "Ich will dich jeweils bitten, dein Auto hier weg zu Manövrieren und meine als auch die Augen meiner Nachbarn zu verschonen."

Ich verdrehe meine Augen und stoße meinen Kopf erneut auf das Lenkrad. "Noch was?", frage ich verzweifelt. "Nicht wirklich. Ich hoffe nur du bist so bald wie möglich hier weg. Dein Haus steht keine 100 Meter von hier weg.", Klugscheißert er. Ach eben gerade haben wir uns noch dir Köpfe einschlagen wollen und jetzt rastet er nicht aus? Bewundernswert. Nicht. Ich hasse Leute mit so einer Fähigkeit,  denen kannst du nicht mal ihr Denken glauben.

"Gut. Danke. Vielleicht ist es ja doch nicht so gut wenn die Nachbarn mitbekommen, dass du bei mir stehst. Wieso soll ich also weg und nicht du? Du hast hier so wie so nichts verloren.",knurre ich immer noch an das Lenkrad gelehnt. "Ich bin wenigstens nicht versucht, mir mein Leben zu nehmen um weg zu sein.", spottet er, was mich richtig zur Weißglut bringt. Er hat keinen Schimmer!

"Was weißt du schon? Ich mache es nicht um mich zu Töten."

"Ach also geht es um Aufmerksamkeit?", lacht er.

"Natürlich.", gebe ich gefüllt von Sarkasmus von mir und lasse das Fenster in null Komma nichts wieder hochgleiten. Bevor ich auf jegliche Reaktionen warten kann, befindet sich mein Fuß bereits auf dem Gaspedal und im nächsten Moment stehe ich vor meinem Hau und springe mit einem Lauten knall der Tür aus meinem Wagen.

Mein Herz kocht gerade so aus Verzweiflung, Wut und Enttäuschung. Ist das überhaupt möglich, so viel auf ein mal zu fühlen? Wenn nicht, dann bin ich der Gegenbeweis. Ich ziehe mich in das Haus und die Treppen hinauf in mein Zimmer, woraufhin ich mich in Trance auf mein Bett werfe und meinen Kopf tief in meinem Bett vergrabe. So, als ob mich das vor allen schmerzen befreien würde.

Unfähig mich zu bewegen bleibe ich liegen und versuche mein Herz und meine Gedanken zu beruhigen. Meine Gedanken zu fassen und gemeinsam in eine kleine Box zu sperren, um halbwegs wieder geordnet denken zu können.

Nachdem ich mich gequält habe es erfolglos in Ordnung zu bringen, zerre ich mich von meinem Bett auf und schminke mich ab und ziehe mir etwas Komfortables an. Mittlerweile wird es schon dunkel draußen.

Ich gehe ins Bad und wasche mir mein Gesicht. Nach einem blick in den Spiegel, bemerke ich recht schnell, dass mir Schlaf vielleicht gut tuen würde. Die frage ist nur, wie lange der Schlaf sein sollte. Stunden oder vielleicht für immer? Ich war vorhin schon so nah dran, mir eine weitere Narbe auf dem Arm zu hinterlassen. Unbedingt am Arm müsste ich es jedoch nicht tuen, wenn ich mich Umbringen will. Aber will ich das? Will ich tuen, was Danny gesagt hat? Oder lasse ich meinen stolz raushängen? Dies wiederum macht mich nicht glücklich, nichts macht mich glücklich. Was sollte es jetzt, in meinem Zustand schaffen mich munter zu stimmen?

Ich seufze laut, frustriert auf und kaum habe ich einen Entschluss gefasst, habe ich bereits ein Rasiermesser aus dem Badezimmerschrank ergriffen. Vielleicht, vielleicht ist das tatsächlich dumm... aber es befreit einfach. Es lässt mich vergessen und außerdem, wenn es nicht zu tief geht, werde ich auch nicht sterben. Jeweils eine ecke Blut verlieren. Jedoch kann auch das problematisch werden... aber das -wieso auch immer-, nehme ich gerne in kauf.

Ich atme tief durch und ziehe einmal die Rasierklinge glatt über meine Pulsschlagader, woraufhin mich ein schrecklich unangenehmes ziehen überrennt und ich jegliches schmerz Gefühl der Seele vergesse. Alles was ich in diesem Moment fühle, ist der schnitt in meinem Arm und das warme Blut, welches langsam meinen Arm hinunter läuft und im Waschbecken landet.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 03, 2016 ⏰

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If you annoy me, i will annoy you │#Wattys2015Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt