Nachdem wir uns einen wirklich teuren Kaffee bestellt haben, setzten wir uns an einen Tisch und fingen an zu reden.
"Also, was machst du so außer Frauen vor idiotischen Fahrradfahrern zu retten?", frage ich ihn und nippe an meinem Kaffeebecher.
"Ich reise", antwortet er und fährt sich derweil mit der Hand durch sein pechschwarzes Haar.
"Beruflich oder privat?", frage ich weiter.
"Privat", antwortet er kurz und knapp.
Er macht es einem nicht gerade leicht etwas über ihn heraus zu kriegen.
"Hast du auch vor in ganzen Sätzen zu antworten oder bleibst du bei einzelnen Wörtern?", frage ich leicht grinsend. Auf Lokis Lippen schleicht sich ebenfalls ein winziges Lächeln.
"Ich bin nicht der Typ, der gerne etwas von sich preis gibt", sagt er und bemüht sich sichtlich es nicht unhöflich klingen zu lassen.
"Gut, dann kannst du mir ja die Stadt zeigen und darüber reden, wenn dir das mehr zusagt", sage ich und stehe mit meinem Becher in der Hand auf. Ich nehme meine Tasche und verlasse den Coffeeshop. Kurz nachdem ich draußen bin, taucht Loki neben mir auf.
"Wo willst du als erstes hin?", fragt er und bleibt einfach nur still neben mir stehen.
"Such du aus", antworte ich und trinke den letzten Schluck meines Kaffees.
"Wie währe es mit dem Central Park?", schlägt er vor.
"Klingt gut", sage ich und folge ihm.
Der Central Park ist wirklich riesig. Wir sind an zich tausend Bäumen und Büschen vorbei gegangen, haben ein paar Tiere gesehen und haben uns unterhalten. Ich konnte zwar nicht viel über ihn heraus kriegen, dafür aber er über mich. Ich weiß nicht wieso aber aus irgendeinem Grund kann ich meinen Mund nicht halten. Es geht mir selbst schon auf die Nerven aber was soll ich machen, ich kann mich einfach nicht stoppen. Loki hört mir bei jedem Wort aufmerksam zu, doch sobald ich ihn etwas frage blickt er auf den Weg und antwortet nicht. Das macht mich noch wahnsinnig!
"Willst du mir wenigstens sagen wo du her kommst?", frage ich und sehe weiter auf die Menschen, die mit ihren Kindern spielen.
"Warum willst du unbedingt etwas über mich erfahren?", stellt er als Gegenfrage.
"Ich denke es ist normal, das nennt man kennen lernen. Schon mal etwas davon gehört?", antworte ich ihm sarkastisch und bleibe stehen.
"Jetzt mal im Ernst, warum willst du mir nichts über dich erzählen?", frage ich.
"Ich will dich nicht belügen müssen", gibt er mir als Antwort.
Was?
"Dann sag mir doch einfach die Wahrheit", sage ich und sehe ihn leicht verwirrt an.
"Du würdest mir weder glauben noch mich verstehen", sagt er und geht weiter. Dieser Mann ist mir wirklich ein Rätsel.
"Das weißt du doch gar nicht", antworte ich und gehe wieder neben ihm her.
"Dein Verstand könnte es jetzt noch nicht verarbeiten", sagt er und blick weiter gerade aus.
Was heißt denn bitte noch nicht?
"Also werde ich es irgendwann verstehen?", frage ich verwirrt.
"Ja, irgendwann mal", sagt er vollkommen entspannt.
"Was meinst du damit?", bohre ich nach. Loki bleibt stehen und dreht sich zu mir um. Er steht nun dicht vor mir und sieht mir durch meine Sonnenbrille in die Augen. Wortlos und ein klein wenig verängstigt sehe ich ihn ebenfalls an. Loki legt seine beiden Hände auf meine Wangen und verharrt so.
Kann er etwa meine Augen erkennen? Nein, das ist unmöglich, meine Sonnenbrille ist extra stark verdunkelt.
Seine Hände wandern nach hinten zu meinem Kopf und wollen mir die Sonnenbrille nehmen. Schnell reagiere ich und stoppe seine Hände.
"Nicht", sage ich kaum hörbar. Loki lässt sich nicht abhalten und nimmt mir, ohne dass ich schnell genug reagieren kann, die Sonnenbrille ab.
Mein Blick wandert blitzschnell nach unten damit er meine Augen nicht sieht.
"Versteck sie nicht vor mir", befiehlt er mir sanft und legt eine Hand unter mein Kinn, damit ich ihn ansehe. Langsam bewege ich meinen Kopf nach oben und sehe ihm dann direkt in seine grünen Augen.
"Du bist wahrlich eine Schönheit", sagt er ohne seinen Blick von mir ab zu wenden. Peinlich berührt erröte ich.
"Wieso versteckst du sie?", fragt er und streicht mir sanft über die Wange.
"M-M-Menschen v-verstehen es n-nicht", stottere ich. Ich bin auf einmal total nervös und kann kaum einen klaren Gendanken fassen. Was macht er nur mit mir?
"Du bist etwas besonderes, du stehst über ihnen. Du solltest dich nicht vor ihnen verstecken, sondern sie sich vor dir", sagt er immer noch so sanft und ruhig. Es ist als hätte er mich in seinen Bann gezogen. Das ist verrückt, ich kenne ihn erst ein paar Stunden und schon bin ich ihm komplett verfallen!
Warte mal, wie viel Uhr ist es eigentlich?
Ich löse mich kurz von Lokis Augen und sehe zum Himmel. Oh verdammt, die Sonne geht unter!
"Ich muss gehen!", sage ich in Panik und sehe in jede Richtung, doch irgendwie sieht alles gleich aus.
"Ich zeige dir den Weg", sagt Loki als hätte er meine Gedanken gelesen.
"Danke", sage ich bloß und folge ihm nach...wo hin auch immer.
Komischerweise hat der Weg nach draußen nicht einmal halb so lange gedauert wie nach drinnen.
"Ich könnte dir morgen den rest der Stadt zeigen", schlägt Loki unerwartet vor, als wir bei meinem Auto angekommen sind.
"Gerne", antworte ich vollkommen von seiner Ausstrahlung eingeschüchtert. Was macht er nur mit mir?
"Dann gute Nacht" sagt er und dreht sich um.
Komm schon Zoe, reiß dich zusammen.
"Warte!", sage ich und gehe ein paar Schritte auf ihn zu. Loki dreht sich wieder zu mir und sieht mich voller Erwartung an. Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und stelle mich auf die Zehenspitzen. Ich lege meine Lippen auf die seinen und meine Hände auf seine Brust. Fragt mich nicht woher der Mut auf einmal kommt, er war plötzlich einfach da. Loki schlingt seine Arme um meine Taille und erwiedert den Kuss. Es fühlt sich an als würde gerade alles in meinem Mund explodieren, immer wieder und wieder. Ich habe weder Macht noch Kontrolle über mich, denn die hat Loki vollkommen an sich gerissen. Es ist unglaublich wie stark er sich innerhalb eines Tages in mich geschlichen und alles übernommen hat. Obwohl ich nicht einmal wissen sollte wie sich das anfühlt, verzehrt sich jeder Funke meines Körpers nach ihm.
Loki stoppt kurz und sieht mich an.
"Du bist stärker als ich dachte", sagt er und sieht mir weiter in die Augen.
Was? Wovon spricht er da?
"Du solltest fahren, sonst merkt Nick noch das du weg bist", sagt er und geht seinen Weg.
Woher weiß er von Nick, ich habe ihn nie erwähnt?Hat euch das zweite Kapitel gefallen? ;) lasst Sternis und Kommis da, würde mich sehr freuen♡
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Die letzte Sirene - The Avengers
FanfictionEiskalt und doch so einnehmend, dass einem beinahe die Luft im Halse stecken bleibt, leuchtet ihre Iris. Man kann sich ihnen nicht entziehen, es lediglich zulassen. Es wütete ein Krieg, eine Hetzjagd, die sie auslöschte. Alle bis auf eine. Eine einz...