Kapitel 4

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Haare, Schminke und Kleidung sitzen perfekt.
Mein langes, weiß-blondes Haar habe ich gut durch gekämmt und offen gelassen. Als Schminke habe ich einfach nur ein wenig Wimperntusche und Lipgloss augetragen. Mein Outfit besteht aus einem weißen Spitzenkleid und weißen Ballerinas. Es betont zwar unglaublich meinen porzellanfarbenen Haut Ton, doch mir gefällt das Kleid, also ist es mir egal.
Wie gestern packe ich mir eine eine Tasche mit Geld, Sonnenbrille, Schlüssel und einer Wasserflasche. Ich lege alles ins Auto und checke nochmal ob ich alles aus gemacht habe. Danach steige ich ins Auto und fahre los.
Ich kann meine Vorfreude auf Loki kaum verbergen, weil ich die ganze Zeit über pausenlos lächeln muss. Es ist verrückt! Ich benehme mich wie ein verknallter Teenie.

Zwei Stunden später, bin ich angekommen. Wie gestern parke ich auf dem selben Parkplatz. Im Auto habe ich mir überlegt einfach bei dem Starbucks von gestern zu warten, da ich sonst keine andere Idee habe. Kaum aus dem Auto gesteigen, knalle ich auch schon gegen jemanden. Ich mutiere schön langsam zu einem richtigen Tollpatsch.
"Entschuldigung", sage ich schnell und sehe zu der Person hoch.
"Dafür gibt es keinen Grund", höre ich eine bezaubernde Stimme sagen. Es ist Loki. Ich trete einen kleinen Schritt zurück, um ihn besser betrachten zu können.
"Hast du dich mir absichtlich in den Weg gestellt?", frage ich und sehe ihn bereits breit grinsen.
"Währe möglich", antwortet er und streicht sanft über meine Wange.
"Du hättest auch einfach 'Hallo' sagen können." Ich verschränke meine Armen und sehe ihn an.
"Das währe aber nicht so lustig gewesen", antwortet er immer noch breit grinsend.
"Ha ha", gebe ich darauf und sehe ihn beleidigt an. Loki zieht mich an sich heran und streicht mir eine Strähne hinter mein Ohr.
"Du versteckst dich erneut." Wie gestern sieht er mich an. Er ist wohl der einzige, der meine Augen durch die Sonnenbrille sehen kann.
"Ich will nicht, dass die Menschen mich ansehen, als währe ich ein Freak oder etwas in der Art", erkläre ich ihm und versuche seinen Blicken stand zu halten.
"Du bist kein Freak Liebes, du bist etwas besonderes." Erneut versucht er mir meine Sonnenbrille abzunehmen, doch diesmal bin ich schneller.
"Egal was ich bin, ihre Blicke werden sich nicht ändern", sage ich und richte meine Brille. Loki verzieht sein Gesicht, scheint es aber zu akzeptieren. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie gern ich die Brille abnehmen würde, aber wenn mich die Menschen sehen... ich will einfach normal behandelt werden.
"Dort wo wir hingehen wirst du sie nicht brauchen", sagt er und nimmt meine Hand. Er geht wieder auf den Gehweg und zieht mich hinter sich her.
"Wohin gehen wir?", frage ich. Es kommt keine Antwort, er zieht mich einfach weiter.

Fünf Minuten später stehen wir vor einem riesigen Gebäude. Ich glaube es ist ein Hotel, aber sicher bin ich mir nicht. Loki geht hinein und zieht mich weiter hinter sich her. Wir betreten eine gigantische Eingangshalle mit mindestens acht Aufzügen und vier Treppen. Es gibt dort Sitzmöglichkeiten und passende Glastische dazu.
"Wo sind wir?", frage ich, doch er gibt mir erneut keine Antwort. Loki zieht mich in einen der Aufzüge und tippt auf einen Knopf mit der Zahl 34. Es ist die letzte und gleichzeitig höchste Etage.
"Wohnst du hier?", frage ich in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen.
"Das wirst du gleich sehen", sagt er. Toll, klasse Antwort.
Während der Fahrt nach oben steigen immer wieder Personen ein und aus. Es dauert eine gefühlte Stunde, bis wir endlich den 34. Stock erreicht haben und aussteigen. Loki holt eine Schlüsselkarte aus seiner Jacke und sperrt die einzige Tür in dieser Etage auf. Er öffnet sie und lässt mir den Vortritt. Ich trete in einen riesen großen Raum, in dem ich mich plötzlich winzig klein fühle. Es muss eine Penthousesuit sein, den sie ist wahrlich gigantisch.
"Bist du Millionär oder sowas?", frage ich lachend und gehe auf die Terrasse zu.
"Würdest du mir glauben, wenn ich nein sage?", fragt er und kramt  in der Küche herum. Ich gehe an das gläserne Geländer, das rund um die Terrasse geht und sehe mir New York aus dem 34. Stock an. Die Aussicht ist atemberaubend. Von hier oben aus kann man  jeden noch so kleine Winkel von New York erkennen.
"Willst du sie nicht abnehmen?", fragt Loki plötzlich hinter mir. Ich drehe mich zu ihm um und sehe ihn stumm an, bevor ich seine Frage realisiere. Langsam nähere ich mich meiner Sonnenbrille und nehme sie ab. Loki nimmt sie mir direkt aus der Hand und schmeißt sie auf ein weißes Sofa.
"Wie kannst sich eine solche Schönheit nur verstecken?", fragt er und kommt mir einige Schritte näher. Er streicht mir durch mein Haar und sieht es sich an, als währe es etwas besonderes.
"Wieso hast du keine Angst?" Sofort bekomme ich seine gesamte Aufmerkamkeit.
"Wieso sollte ich mich vor dir fürchten?", fragt er zurück und blickt mich verwirrt an.
"Weil du zu wissen scheinst, dass ich kein Mensch bin", antworte ich sehe mit zusammen gepressten Lippen zu ihm.
"Du bist kein Mensch, dass ist wahr. Aber ich bin genauso wenig einer", sagt er lächelnd. Meine Augen weiten sich.
"W-was b-bist du?", frage ich stotternd.
"Das kann ich dir jetzt noch nicht sagen", antwortet er.
"Und was bin ich?", frage ich mit zitternden Knien. Diese Frage brennt mir schon mein ganzes Leben lang auf den Lippen. Keiner wusste bis jetzt eine Antwort, doch Loki scheint sie zu kennen.
"Ich werde nicht derjenige sein, der es dir sagt", gibt er mir als Antwort und legt seinen Arm um meine Taille, damit er auch den letzten Zentimeter zwischen uns auslöscht.
"Aber ich will es jetzt wissen", sage ich ein wenig wütend. Er kann es doch nicht vor mir geheim halten!
"Tut mir leid, Liebes", sagt er und verschließt seine Lippen mit den meinen. Ich hatte wirklich vor Widerstand zu leisten, aber ich kann nicht. Wie gestern schon fühle ich mich als hätte er mich in seinem Bann.

Wirklich fies wenn einem sowas verheimlicht wird, nicht wahr? xD
Hoffe es hat euch gefallen ♥

Die letzte Sirene - The AvengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt