Kapitel 3

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Ryders P.O.V.

Sofort gehe ich von Cara runter, will keinen falschen Eindruck bei ihren Eltern erwecken. Aber ich bin zu langsam.
Erst kommt ihre Mutter bei uns an, da sie als erster die Treppe runter gekommen ist, gefolgt von meiner Mutter und Dan, und zieht Cara, die noch halb unter mir liegt, in ihre Arme.
Während sie sie besorgt einige Meter von mir weg trägt, kichert sie wie verrückt und streckt mir die Zunge heraus, was aber nur ich sehe, da jedermanns Aufmerksamkeit bei mir liegt, nicht bei Cara.
Keine zwei Sekunden später kommt Dan bei mir an und setzt sofort an, mich zu schlagen. Den ersten Schlag kann ich noch abwehren, aber als meine Mutter sich zu uns gesellt, bin ich so abgelenkt, dass ich den zweiten Schlag nicht kommen sehe.
Diese trifft mich gezielt, auf die Nase, woraufhin man ein lautes knacken hören kann. Sofort spüre ich eine Flüssigkeit auf meinen Mund tropfen.
Er hat meine Nase gebrochen!
Sofort werde ich wütend und will mich auf ihn stürzen, da höre ich Cara laut aufschreien.
Abrupt schnellt mein Kopf zu Cara, die sich in Alices Armen hin und her windet. Dabei weint sie aber herzzerreißend, sodass ich sofort aufspringe und zu ihr gehen will. Leider habe ich da Dan vergessen, dem dieser Gedanke wohl nicht so gut gefällt.
Sofort stürzt er sich auf mich und schlägt immer wieder auf mich ein, wobei ich zwar einige Schläge abwenden kann, aber nicht zurück schlagen will.
Ich möchte nicht, dass Cara mich so erlebt. Wie sähe es für sie aus, wenn ich ihren Vater zusammen schlage?
Meine Mutter versucht Dan mit Worten zu beruhigen und immer wieder rufe ich auch, dass er es falsch verstanden hat, doch seine Antwort bleibt die selbe "Da gibt es nichts falsch zu verstehen! Es war alles eindeutig! "
Alice hat Cara mittlerweile aus dem Wohnzimmer getragen, wohl damit sie keine Gewalt mit erlebt.
Ein zwei Mal trifft er mich dann doch im Gesicht. Und von dem Schmerz kann ich sagen, dass sich erst blaue Flecken bilden werden, bevor sie schon kurze Zeit später heilen.
Plötzlich passiert etwas, womit wohl niemand gerechnet hat. Wie aus dem nichts taucht Cara auf und bleibt neben uns stehen.
"Daddy, hör auf! ", ruft sie unter Tränen. Doch Dan stockt kein einziges Mal in seinen Bewegungen. Ohne auch nur eine einzige Miene zu verziehen, antwortet er ihr harsch, dass sie gehen soll und Daddy hier etwas zu klären hat.
Während dessen kommt Alice wieder in den Raum gehetzt, will Cara wieder weg bringen, doch ich sehe aus den Augenwinkeln, wie sie sich los reißt und auf mich zu läuft.
Nein, will ich schreien. Doch dann ist es schon zu spät. Bei mir angekommen, schmeißt sie sich auf mich drauf, ist somit zwischen mir und Dan, der gerade zu schlagen will. Er kann nicht mehr rechtzeitig reagieren, sodass seine Faust ihr Schulterblatt trifft. Sofort schreit sie schmerzerfüllt auf, während Dan und alle anderen Personen in dem Raum erstarren. Alle außer mir. Das einzige an das ich denken kann, ist meine verletzte Cara und dass ich sie beschützen muss. So schlinge ich meine Arme um ihren kleinen fragilen Körper und springe auf die Beine. Ohne lange zu zögern, bin nun ich derjenige, der Cara etwas abseits trägt.
Sofort fange ich an ihr kleine süße Dinge ins Ohr zu flüstern, ihr beruhigend über den Rücken zu streichen, doch sie will nicht aufhören zu weinen. Stattdessen umklammert sie meine Hüfte mit ihren Beinen und schlingt ihreArme um meinen Hals. Ihren Kopf vergräbt sie in meiner Halsbeuge.
Als der erste Schock verdaut ist, kommen ihre Eltern mit ausgestreckten Armen auf mich zu und wollen sie mir weg nehmen, doch jeden Schritt den sie auf mich zu machen, mache ich einen von ihnen weg und schaue sie warnend an. Als sie aber nach mehreren Schritten noch immer ihre Absicht verfolgen, knurre ich laut und gefährlich auf.
Bei diesem Laut nimmt Cara ihren Kopf aus meiner Halsbeuge und schaut mir ins Gesicht. Sie folgt meinem Blick und bemerkt ihren Vater, der knapp drei Meter vor uns steht. Sofort wimmert sie auf und drängt sich weiter an mich, presst ihren Kopf seitlich an meine Brust, will ihren Vater aber nicht aus den Augen lassen.
Bei diesem Anblick bleibt Dan letzten Endes doch geschockt stehen und taumelt sogar einige Schritte zurück. Alice aber kommt weiterhin auf mich zu gelaufen, wobei ich einmal auf knurre, sie dann aber doch kommen lasse, sobald Cara einen Hand nach ihr ausstreckt. Meine Mutter geht mittlerweile auf Dan zu und flüstert ihm kurz etwas ins Ohr. Dann setzen sie sich zusammen auf die Couch und schauen zu uns.
Kaum ist Alice bei uns, will sie mir Cara abnehmen, doch ich bin nicht der Einzige, der dies nicht will. Cara umklammert mit einer Hand meinen Nacken noch immer, während sie mit der anderen nach Alices Hand greift. Sie hält nur ihre Hand, während ich ihr weiterhin beruhigende Worte ins Ohr flüstere und ihr sanft über den Rücken streiche. So beruhigt sie sich sichtlich und will dann doch zu Alice.
Sofort reiche ich sie ihr, lasse sie jedoch nicht aus den Augen. Dies ist aber nicht wirklich nötig, da Cara nicht daran denkt mich gänzlich los zulassen. Sie nimmt meine Hand und verschränkt ihre Finger mit meinen, während sie ihre Mutter umarmt. Denn nichts anderes ist der kurze Moment. Keine fünf Sekunden später will Cara nämlich wieder zurück auf meinen Arm. Ich will sie sofort wieder nehmen, aber Alice will sie nicht loslassen. Als dann Cara aber wimmert und ihre Augen sich mit Tränen füllen, habe ich keine Geduld mehr und reiße sie knurrend in meine Arme. Dafür bekomme ich einen empörten Blick von Alice und meiner Mutter und lautes Knurren von Dan, der sofort aufspringt. Dies wird jedoch von Cara zum Schweigen gebracht, als sie sich kichernd an mich schmiegt. Vergessen sind die Tränen der Schmerz und die Wut.
Bei ihrem lachenden Anblick geht mein Herz auf und ich habe das Gefühl zu platzen.
"Lachst du mich etwa aus?", frage ich sie gespielt geschockt, obwohl ich weiß, dass ihr der kleine Flug gefallen hat.
Sie jedoch denkt nicht mal im Entferntesten daran, mit der Wahrheit zu antworten. Stattdessen nickt sie und streckt mir die Zunge heraus. Ich will sie etwas necken, sodass ich sie auf einen Arm nehmen und mit der anderen an mein Herz fasse.
"Autsch, das tut weh. Anstatt mir zu helfen, keine Schmerzen mehr zu spüren, lachst du mich aus!", jammere ich in einer absichtlich übertriebenen Tonlage.
Sofort gibt sie ein "Oh" von sich und hört auf zu kichern. Langsam streichelt sie meine Arme und küsst mich auf die Wange.
"Besser?", fragt sie hoffnungsvoll mit großen Kulleraugen.
"Nein, kein bisschen!", antworte ich ihr gespielt traurig und bekomme prompt eine Reaktion von ihr. Sanft legt sie jeweils eine Hand an meine Wangen und küsst mich mehrmals erst auf die eine Wange, dann auf die andere. Am Schluss bekomme ich dann noch einen federleichten Kuss auf meine Nase, bei der ich aber zusammen zucke und somit an den Nasenbruch erinnert werde.
"Hab ich dir weh getan? ", fragt Cara mich mit zitternder Stimme, was ich sofort verneine und ihr einen Kuss auf den Haaransatz gebe.
"Nicht du, meine Süße. Ich muss nur kurz meine Nase richten, bleibst du solange bei deiner...", noch bevor ich ausreden kann, ruft sie schon laut "Nein!" und umklammert mich fester mit Armen und Beinen.
Leicht lächelnd nicke ich und will ins Bad gehen, als mir auffällt, dass ich nicht weiß, wo es ist.
"Dann kommst du eben mit mir ins Bad. Apropos, wo ist das Bad?", frage ich Letzteres an Alice gerichtet.
Diese schaut mich noch immer überrascht an, bevor sie mir verdeutlicht ihr zu folgen.
Wir verlassen das Wohnzimmer und gehen hinter der Treppe einen kleinen Flur entlang bis wir bei der dritten Tür auf der linken Seite an halten.
Alice will Cara solange nehmen, aber wie vorhin, klammert sie sich an mir fest und will nicht los lassen.
Also nehme ich sie mit rein, wobei Alice ausdrücklich verlangt, dass die Türe offen bleibt. Drinnen setze ich sie auf den Rand der Badewanne und wische zu erst das Blut aus meinem Gesicht. Schnell ist dann die Nase gerichtet und mit Cara auf dem Arm, gehe ich wieder raus.
Vor der Tür steht Alice, die wohl auf uns gewartet hat. Zusammen gehen wir dann in einer angespannten Stille zurück. Die ganze Zeit wirft sie mir Seitenblicke zu, die sich wir stechende Nadeln in meine Haut bohren.
Bis wir beim Wohnzimmer angekommen sind, ist Cara eingeschlafen, aber nichts desto trotz, ist ihr Griff um mich fest.
Innerlich schnurrt mein Wolf auf vor Freude.
Sie vertraut uns und schläft in unseren Armen!
Ich kann dir nur zustimmen. Ich bin auch verdammt froh.
Im Wohnzimmer angekommen, spüre ich alle Blicke auf mir.
Jetzt kommt wohl das Gespräch.
Leise seufzend setze ich mich auf die Couch.

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Hey meine lieben!
Ich konnte nicht schlafen, also gibt es das Kapitel schon jetzt! Jedenfalls für die, die schon wach sind ;)
Hoffe es gefällt euch und ihr lasst mir viele kommis und votes da :)

Alles LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt