Kapitel 10

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Ryders P.O.V.

"Du bist Barbie!"

Schon fliegt eine Barbie an meinen Kopf. Und das nicht wirklich sanft. 

"Cara! Du sollst mich nicht abwerfen!", versuche ich sie an zu meckern, doch sie achtet nicht auf mich. Stattdessen kichert sie vor sich hin und kramt in einer Kiste herum. 

Kurz frage ich mich, auf was ich mich hier eingelassen habe und bereue es ihr versprochen zu haben, nach dem Essen noch mal mit ihr zu spielen. Das aber auch nur, damit sie vergisst, dass wir gleich zum Arzt müssen. Die Kleine hat heute morgen ein riesen Theater gemacht, sodass sie den Termin verpasst haben. Glücklicherweise haben sie noch einen kurzfristigen Termin um 17 Uhr abends bekommen. Das ist aber auch schon in weniger als einer Stunde. Also haben wir noch ungefähr 20 Minuten Zeit zum Spielen. 

Aber wie auch schon heute moren, kann ich ihr einfach nicht lange böse sein. Erst recht nicht, wenn sie strahlend auf mich zu kommt und sich in meine Arme fallen lässt. 

Kurz platziert sie einen feuchten Kuss auf meine Wange und dreht sich dann in meinem Schoß um, um mit ihrem Hundespielzeug zu spielen.

Bei jedem anderen feuchten Kuss auf die Wange, egal von wem, wäre ich einfach nur angeekelt. Aber nicht bei meinem kleinen Engel. Ich finde es süß. Also bekommt sie auch einen Kuss in den Nacken und ich schlinge meine Arme um sie, um sie auch auf meinem Schoß zu halten. Es muss ja immerhin mindestens einen guten Grund geben, warum ich hier auf dem Boden sitze.

"RyRy! Du musst reden...", jammert sie, als sie bemerkt, dass ich nichts mache.

"Ok, ok", gebe ich mich leicht lachend geschlagen.

"Na sieh mal einer an. Der Hund ist ja ganz krank", fange ich an. 

"Nein, Hund gesund!", widerspricht sie mir jedoch,

"Doch doch, er ist krank. Und apropos krank, seit wann können Hunde reden?", frage ich Cara direkt.

Diese schaut mich mit großen Augen an und wufft in mein Gesicht.

"Kranke Hunde müssen zum Arzt, damit sie ganz schnell wieder gesund werden können, Sie bekommen einen kleinen Pieks und voilaaaa! Sie sind gesund."

Grisnend küsse ich Cara auf die Wange und stehe mit ihr in meinen Armen auf, während sie aber noch winselt und nein ruft.

"Cara nicht zum Arzt!"

"Süße, das geht ganz schnell und dann kommst du zurück und wir kuscheln ganz viel. Davor ziehst du aber ein Shirt an."

Und schon jammert sie schlimmer, sogar dann noch als ich sie auf ihr Bett setze.

Schnell nehme ich das langärmlige Schirt vom Stuhl, welches Alice für Cara heraus gelegt hat und will es ihr über den Kopf ziehen, da schmeißt sie sich zur Seite.

"Nein."

Laut seufzend setze ich mich mit dem Shirt in der Hand neben sie. Sanft streiche ich ihr über den Rücken, um sie zu Beruhigen. Doch sie ignoriert mich, was etwas gänzlich Neues ist. Denn sonst hätte sie sich schon auf mich geschmissen und an mich geklammert, als hinge ihr Leben von mir ab. 

Sekunden vergehen, da passiert nichts. Einfach gar nichts. Bis mir etwas einfällt, was ihr sogar beim Arzt selbst helfen könnte. 

"Süße, wenn du nicht dein Oberteil anziehen willst, wie wäre es dann mit meinem?", gespannt warte ich auf ihre Antwort. Doch es vergeht kaum eine Sekunde da sitzt sie mit leuchtenden Augen vor mir und strahlt mich an. 

"Wirklich?", fragt sie mich dann auch noch.

"Wirklich."

Schon hebt sie frweiwillig ihre Arme hoch und wartet so auf mich. Lachend ziehe ich meinen Sweater aus und sitze nun nur noch im T-Shirt vor ihr. In null komma nichts habe ich es ihr über den Kopf gezogenen und sie kuschelt sich in den viel zu großen Pullover. Die Ärmel sind so lang, dass sie ihre Hände komplett verdecken und trotzdem noch ein ganzes Stück überflüssig herunter hängen. Aber sie selbst weckt den Anschein in dem Pulli unter zu gehen. 

Kichernd schaut sie mich an und ich erwidere ihr Lächeln.

Unterbrochen wird unser Moment von Alice, die Cara zu sich ruft.

Also stehe ich auf und reiche Cara meine Hand, doch sie schmeißt sich mal wieder auf mich und lässt sich tragen. Aber ich würde mich niemals beschweren. Wieso auch? Ich liebe es.

Im Wohnzimmer angekommen steht schon Alice vollständig angezogen mit Caras Jacke in ihrer Hand und wartet auf uns. Dan ist nicht zu sehen.

Bei Caras Anblick atmet sie erleichtert auf, doch kaum bemerkt sie, was Cara an hat, schaut sie mich verärgert an.

"Mami, ich rieche wie RyRy!", ruft da schon mein kleiner Engel, bevor ich auch nur einen Ton von mir geben kann. 

Sich bei Caras Enthusiasmus geschlagen gebend zieht sie ihr ihre Jacke an.

"Noch mal danke, dass  ich jetzt doch einen Teil des Tages mit Cara verbringen konnte."

Sofort bekomme ich ein Lächeln von Alice geschenkt.

"Ach was. Ich bin diejenige, die sich bedanken sollte. Wärst du heute morgen doch nicht gekommen, hätte sie sich niemals beruhigt und alles wäre einfach viel hecktischer geworden. Auch wenn wir den Termin verpasst haben. Ich bezweifle, dass es überhaupt eine gute Entscheidung war, zu sagen, dass du heute gar nicht kommen solltest."

Nickend nehme ich es zur Kenntnis und wir gehen zusammen zur Tür. Dort gebe ich Cara noch einen Kuss auf die Stirn und verabschiede mich von ihr.

Verwirrt runzelt sie daraufhin die Stirn und hält mich fest. Das sieht so süß aus, dass ich sie nochmal auf die Nase küsse.

"Baby, ich muss jetzt nach Hause."

Sofort werden ihre Augen groß und sie schüttelt vehemt ihren Kopf.

"Nein! RyRy mit Cara zum Arzt.", sagt sie mit unsicherer Stimmer und zitternder Unterlippe. 

Lächelnd schüttle nun ich meinen Kopf.

"Du gehst mit deiner Mom zum Arzt. Und wir sehen uns hoffentlich morgen, ja?"

"Nein!"

Schon laufen die Tränen.

"Baby nein, nicht weinen", versuche ich sie zu trösten, doch sie hört nicht auf mich. Stattdessen werden die Tränen nur noch mehr.

"Cara, Ryder kommt morgen wieder...", beginnt auch Alice, doch sie wird von Cara unterbrochen.

"Nein! Ry und Cara kuscheln!", ruft sie aufgebracht und hält mein T-Shirt in einer Hand zur Faust geballt fest.

Je mehr sie sich aufregt und weint, desto  einfacher werden ihre Sätze bis sie nur noch "Nein!" und "Ry!" ruft. 

Eine Sekunde frage ich mich, wieso jetzt auch ihre Sprachfähigkeit zurück geht, doch dies wird schnell von meinem Schmerz verdrängt, weil sie weint.

Ich weiß aber nicht, wie ich sie beruhigen soll und schaue hilflos zu Alice, die genau so traurig und verletzt aussieht, wie ich mich fühle. Da kommt plötzlich Dan und versucht Cara aus meinen Armen zu nehmen. Augenblicklich schreit sie schrill auf und schlägt wild um sich. 

Intuitiv ziehe ich sie zurück an mich und wispere ihr kleine süße Sachen ins Ohr, sodass sie wieder zum Weinen übergeht, ohne schrilles Geschrei. 

Aus den Augenwinkeln sehe ich wie Alice mit Dan redet, bis sie sich beide zu mir drehen und auch auf Cara einreden.  Nach einer gefühlten Ewigkeit hört sie auch auf zu weinen und hat nur noch einen leichten Schluckauf.

Da ergreift Dan das Wort.

"Ryder, ich denke es wäre besser, wenn du mit zum Arzt kommst."

Es freut mich zum Einen und überrascht mich auch, doch ehrlich gesgat, muss ich dringend wieder in mein Büro. Es warten eine ganze Menge Alpha Aufgaben auf mich und ich kann sie nicht schon wieder aufschieben. 

Also gebe ich Cara an Alice weiter und verneine in Richtung von Dan.

"Nein, egal, was du jetzt sagst, du solltest wirklich mit kommen und bei Cara sein", sagt diesmal Alice in einem dringlichen Ton. 

Entschuldigend verneine ich, küsse Cara ein letztes Mal und gehe dann zu meinem Auto.


Es tut mir so leid, dass so lange nichts mehr kam. Aber ich habe jetzt viel mit Bewerbungen zu tun. Ich weiß nicht, wie oft ich zum Schreiben kommen werde :(

Hoffe das Kapitel gefällt euch als kleine Entschädigung  aber trotzdem...

Alles LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt