Kapitel 9

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Ryders P.O.V.

Der Film ist schon lange vergessen und ich beobachte meine kleine Mate. Immer wieder lächelt sie und vergräbt ihr Gesicht weiter in meiner Brust.
Ich kann einfach nicht anders als mich bei diesem Anblick zu fragen, womit ich sie verdient habe.
Ich habe viele Fehler gemacht und weiß Gott war ich nicht immer der Beste.
Aber trotzdem hat man mir einen Engel geschenkt. Meinen persönlicher Engel.
Denn nichts anderes ist sie. Ein Engel. Ein Geschenk des Himmels.
Ich weiß nicht wie viel Zeit vergeht, aber eine zu fallende Tür reißt mich aus meinen Gedanken und ich wende meinen Blick in Richtung Tür.
Da stehen Alice und Dan mit einem überraschten Gesichtsausdruck. Jedenfalls schaut Alice so. Bei Dan im Gegensatz blitzt ein Funken Wut in seinen Augen auf. Aber sofort ballt er auch seine Hände zu Fäusten.
Sein Mund ist nur noch ein gerader Strich, so fest presst er seine Lippen zusammen.
"Ryder, bevor wir uns irgendetwas zusammen reimen, sagst du uns bitte, warum zum Teufel du und meine Tochter halb nackt seid!", fragt mich Alice mit zusammen gebissenen Zähnen, sodass es nicht wirklich wie eine Frage klingt.
Leicht lächelnd verlagere ich mein Gewicht. Zu meiner Verwunderung klammert sich Cara sofort an mir fest und wimmert unerfreut auf. Also ziehe ich sie gänzlich auf meinen Schoß und bette ihren Kopf auf meiner Schulter. Doch Cara hat ihre eigenen Willen und legt ihren Kopf in meine Halsbeuge.
"Tja, deine Tochter meinte sie müsse dem Kuchen helfen und hat ihn aufgegessen. Dabei hat sie sich natürlich dreckig gemacht und als ich sie sauber gemacht habe, habe ich unsere Oberteile auch im Wäschekorb entsorgt, und die liebe Cara wollte weder selber ein neues T-Shirt an ziehen, noch dass ich eins anziehe."
Die Arme weit ausbreitend zeige ich auf unsere jetzige Position.
"Und dann haben wir einen Film geguckt und die Hexe ist eingeschlafen."
Sofort entspannt sich Dan etwas und Alice seufzt auf.
"Sie wird auf keinen Fall etwas zu Mittag essen können", murmelt sie vor sich hin. Ich denke aber nicht, dass ich es hören sollte, also bleibe ich still.
"Gib mir Cara und nimm ein T-Shirt von mir. Ich möchte nicht, dass du halb nackt neben meiner Tochter bist."
Dan. Wer denn sonst? Die Augen verdrehend stehe ich mit Cara in den Armen auf und übergebe sie Dan. Mittlerweile ist Alice schon in die Küche gegangen und kocht das Essen.
Nebeneinander gehen wie die Treppe hoch. Ich gehe in sein Schlafzimmer, während er in Caras geht. Anscheinend bekommt sie doch ein neues T-Shirt.
Schnell ist das Zimmer und auch ein frisches Oberteil gefunden.
Im Wohnzimmer ist niemand zu sehen, deswegen mache ich mich auf den Weg in die Küche.
Dort steht Alice am Herd und Dan, der sie von hinten umarmt. Sofort schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen, das sich nicht hindern lässt.
So etwas wollte ich auch immer. Seit ich klein bin träume ich von mir und meiner Frau, wie wir zusammen kochen, backen, einkaufen. Alles was man so macht. Nicht alleine, sondern immer zu zweit. Und später dann zu dritt, zu viert, zu fünft... zusammen mit unseren Kindern.
Aber immer waren da Zweifel, ob ich es überhaupt verdient habe, eine Frau, meine Mate, zu haben.
Aber umso glücklicher bin ich jetzt, da ich sie endlich habe.
Auch wenn sie etwas anders ist, als wir sie uns anfangs immer vorgestellt haben.
Sie ist viel besser.
Ich räuspere mich leise, um den beiden meine Anwesenheit zu zeigen. Sofort dreht sich Dan um und funkelt mich böse an. Und ehrlich gesagt kann ich nicht anders als ihn zu verstehen. Ich habe seine Zweisamket mit seiner Mate gestört.
Etwas nervös, ehrlich gesagt, kratze ich mich am Nacken, während Alice plötzlich Dan auf den Hinterkopf schlägt und missbilligend mit der Zunge schalzt. Sofort hört er auf mich anzustarren und lächelt sie an.
"Komm setz dich Ryder. Das Essen ist gleich fertig."
Lächelnd bedanke ich mich und setze mich hin. Doch aus den Augenwinkeln sehe ich Tomaten und Gurken auf einem Schneidebrett.
"Machst du Salat?"
"Ja, Cara liebt Salat und isst es mit allem", erzählt Alice mir leise kichernd. Dan steht mittlerweile vor dem Brett und schneidet die Tomaten.
"Brauchst du Hilfe? Muss sonst noch etwas geschnitten werden?", frage ich und will aufstehen als, plötzlich sanfte Schritte aus dem Wohnzimmer erklingen. Sofort weiß ich, das ist Cara, da kommt sie schon in die Küche. Vollständig angezogen und eine Schnute ziehend.
Ich kann nicht anders als bei ihrem Anblick einmal laut auf zulachen.
So schnellt ihr Blick zu mir und sie kommt zu mir.
Vor mir bleibt sie stehen und versucht auf meinen Schoß zu klettern. Mit Betonung auf versucht, da sie es nicht schafft.
Ich schnappe sie mir also kurzerhand und setze sie auf meinen Schoß.
Sofort lächelt sie mich an, doch da fällt ihr Blick auf mein T-Shirt.
"Nein!", jammert sie und zieht das n am Ende in die Länge.
Und schon wieder schmollt sie. Doch gleichzeitig schiebt sie auch mein T-Shirt hoch und fährt mit einer Hand meine Muskeln nach. Die andere Hand schiebt noch immer mein Oberteil höher. Während all dessen, ist es still in der Küche, bis ich mich nicht mehr halten kann und in schallendes Gelächter ausbreche.
Es dauert aber nicht lange, da unterbricht mich Cara, indem sie mich auf die Brust schlägt.
"Sorry, sorry süße. Du bist einfach zu süß."
"Ausziehen!", sagt sie und zerrt noch immer an meinem Oberteil.
Ihre Eltern sind in diesem Moment schon lange vergessen. Und ehrlich gesagt liebe ich es, wie sie mir über die Brust streicht. Also ziehe ich es aus. Im Hintergrund ist zeitgleich ein dunkles Knurren zu hören. Dan. Aber ich ignoriere es.
Sofort kichert Cara und küsst meine Brust einmal. Aber, dass ich oberkörperfrei bin, reicht ihr nicht. Jetzt versucht sie auch ihr eigenes T-Shirt auszuziehen, aber verheddert sich dabei.
Lachend ziehe ich sie wieder an und sie schmollt mich an. Als ihr aber klar wird, dass ich meine Meinung nicht ändere, steht sie von meinem Schoß auf.
Instinktiv will ich sie wieder zurück auf meinen Schoß ziehen, aber sie wackelt so lange mit ihrem gesamten Körper, bis ich sie los lasse.
Mit den Augen folge ich ihr, wie sie zu ihrer Mom geht und versucht sie dazu zu bringen ihr das T-Shirt auszuziehen. Doch sie schüttelt sofort den Kopf, ohne einem Lächeln im Gesicht. Und wendet sich wieder dem Essen zu.
Mit hängendem Kopf und einem traurigen Blick kommt sie wieder zurück zu mir. Diesmal ziehe ich sie auf meinen Schoß, ohne dass sie etwas sagt.
Dabei muss ich wieder leicht lachen. Denn eigentlich wollte ich sie seitlich auf meine Beine setzen, doch die kleine Lady hat anderes im Sinn. Kaum sitzt sie auf meinem Schoß dreht sie sich mit dem Gesicht zu mir und zieht ein Bein mit sich, sodass am Ende ein Bein rechts von mir und einer links von mir ist.
Plötzlich füllen sich ihre Augen mit Tränen und sogar ihre Unterlippe fangt an zu zittern. Sofort ziehe ich sie näher am mich und streiche ihr beruhigend über dem Rücken.
"Hey Maus, was ist denn los?"
"Kein... T-Shirt!", schluchzt sie in meine Brust.
Und das ist der Moment in dem ich schwach werde. Erst küsse ich sie auf die Stirn und ziehe ihr langsam das Oberteil aus. Sofort grinst sie mich an und lacht laut.
Diesmal ist Dan sofort bei mir und will Cara das Oberteil wieder anziehen, aber sie lacht nur und presst sich fester gegen mich.
"Es passiert ja nichts. Außerdem ist das Haus warm genug", versichere ich ihm. Er ist aber nicht überzeugt und fängt eine Diskussion an.
Diese dauert aber vielleicht nicht einmal drei Minuten, bevor sie Alice unterbricht.
"Jetzt lasst es doch einfach mal. Wenn Cara krank wird kümmert er sich einfach um sie. Und lass mich dir sagen. Wenn sie krank ist, ist sie unausstehlich.
Und Dan, wenn du denkst, was ich denke, das passieren könnte, wir sind hier. Und jetzt setzt euch hin, ich habe Hunger."
Dan grumelt noch etwas in seinen nicht vorhandenen Bart und setzt sich an den Tisch. Cara macht ihn plötzlich nach und bringt uns somit alle zum Lachen.
Ab dann ist das Essen relativ angenehm. Wir unterhalten uns ordentlich und streiten uns fast keinmal . Dan und ich haben dann doch noch eine Meinungsverschiedenheit, als es darum geht, ob Cara immer das bekommen sollte, was sie will. Die Frage beantworte icj mit einem eindeutigen Ja, während Dan Nein schon fast schreit.
Cara isst sogar auch etwas, trotz des halben Kuchens, dass sie gegessen hat. Aber das dann auch nur, weil es von meinem Teller kam und ich sie gefüttert habe.
Als sie den ersten Löffel von mir gegessen hat, wollte Alice Cara einen eigenen Teller bereiten und Cara hat sich minutenlang die Ohren zu gehalten und "Nein nein nein nein" gesungen.
Nein, wirklich es war ein toller Tag mit meiner kleinen Mate.

Es tut mir furchtbar leid, dass solange nichts kam :(
Aber ab jetzt versuche ich öfters zu updaten!
Hoffe es hat euch gefallen!

Alles LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt