4.Kapitel

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John

Clarissa fühlte sich sichtlich unwohl und ich bereute schon beinahe mit ihr her gegangen zu sein. Doch plötzlich sagte Clarissa etwas, was mich wieder zuversichtlicher stimmte. "Es ist wunderschön" hauchte sie beinahe ehrfürchtig, als ein freundlicher Kellner uns zu unserem Tisch geleitete und uns zum Anstoßen ein Glas Sekt einschenkte.
Wir stießen an und dabei schaute ich ihr Tief in die Augen, so wie ich es gelernt hatte.

"Auf uns" sagte ich und lächelte Clarissa zu.
Kurz darauf wurde uns die Speisekarte gereicht. Das Essen war das Beste an diesem Restaurant. Es gab dutzende erlesene Gerichte, von denen jedes absolut perfekt schmeckte.

Als Clarissa einen Blick auf die Preise warf, weiteten sich ihre Augen vor schreck.
"Sicher, dass du dir das leisten kannst?"
Ich konnte nicht umhin ein wenig anzugeben: "es gibt nichts, was ich mir nicht leisten kann..."
Verlegen lächelte Clarissa und blätterte die Karte weiter durch.

Nachdem wir bestellt hatten warf Clarissa mir einen kurzen Blick zu, "also Karten auf den Tisch. Als was arbeitest du?"

Ich seufzte, "ich bin der Leiter der Bank of England..."

Clarissa sah aus, als hätte sie eben ein Gespenst gesehen. "Ist das dein Ernst?" Ziemlich verlegen schüttelte ich den Kopf und versuchte überall hinzusehen außer zu Clarissa.

"Das ist ja krass" sagte sie mehr zu sich selbst als zu mir. Ihr schien die ganze Situation peinlicher zu sein als mir. "Sicher dass du mit einer einfachen Kellnerin wie mir ausgehen willst?"

Ich warf ihr einen liebevollen Blick zu, "du bist mehr als eine Kellnerin" flüsterte ich, "du bist mein ganz persönlicher Engel..."
Das Lächeln was Clarissa mir nun zuwarf, brannte sich in mein Herz ein und ich war so glücklich wie noch nie zuvor in meinem Leben.

***

"Was hast du eigentlich gelernt oder studiert?" Fragte ich Clarissa, während wir aßen. "Ich habe ein paar Semester Literatur studiert. Doch gearbeitet habe ich bis vor kurzem als Übersetzerin..." erzählte sie.

"Du musst ja ein richtiges Sprachtalent sein" sagte ich. Und dieses Kompliment verfehlte seine Wirkung nicht. Denn Clarissa wurde rot wie eine Tomate und stotterte: "ich habe einfach nur ein gutes Gedächtnis für Vokabeln und Grammatik." Ihr Anblick brachte mich zum Schmunzeln, denn vor mir saß das wunderschönste und klügste Mädchen, das ich kannte. Das grüne Kleid was sie trug betonte nicht nur ihre tolle Figur sondern ließ ihre blasse Haut und die roten Haare strahlen. Sie lächelte ohne Pause, sodass sich kleine Lachfältchen um ihren Mund bildeten und ihre Augen funkelten wie ein Paar Diamanten...

Weihnachtskuss (John und Clarissa II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt