14.Kapitel

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John

Ich liebte es Clarissa in den Armen zu halten. Sie war so perfekt und ich war so glücklich mit ihr, dass ich Sahra fast vergessen hatte.
Mein Handy klingelte. Verdammt warum hatte ich dieses dämliche Ding nicht ausgeschaltet. Denn es ruinierte wirklich jeden schönen Moment. Ich konnte es sowieso nicht ab, wenn die Leute ständig am Handy hingen. Und mein Handy nervte mich, weil die Leute von der Arbeit immer in den ungünstigsten Momenten anriefen.

Doch dieses Mal war es meine Mutter. "Sorry ich muss da kurz rangehen" entschuldigte ich mich.

"Hallo Mom" sagte ich, während ich zum Fenster ging.
"Seit wann rufst du uns nicht mal mehr zu Weihnachten an?"
Ich seufzte: "tut mir leid Mom, ich hatte einfach ziemlich viel zu tun..."
Ich hörte wie meine Mom im Hintergrund einem ihrer Hausmädchen Anweisungen gab. "Ich hoffe du hast wenigstens noch Zeit für Sahra..."

Einen Moment zögerte ich, dann antwortete ich stammelnd: "da muss ich dir noch was erzählen. Sahra und ich sind nicht mehr zusammen..."

Natürlich nahm sie es schlecht auf, sie tobte und schrie so laut, dass ich Angst hatte, dass Clarissa es hören könnte. "Was hast du denn wieder falsch gemacht?!"
"

Ich habe gar nichts falsch gemacht" versuchte ich meiner Mutter zu erklären, "Sahra hat mich betrogen."

Clarissa warf mir vom Sofa einen mitleidigen Blick zu...
"Das tut mir aber Leid" sagte meine Mutter, obwohl es gar nicht danach klang.

"Also bist du jetzt Single?" Fragte meine Mutter, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie mich mit einer Tussi aus dem Countryclub verkuppeln könnte. Frustriert schüttlete ich den Kopf, denn sie Schnitt mir immer wieder das Wort ab, als ich ihr von Clarissa erzählen wollte. Sie schwärmte mir von Susann, Chloe und was weiß ich wem vor, ohne dass ich mich auch nur die Bohne für das interessierte, was sie versuchte mir zu sagen.

"Mom hör zu" begann ich, als es mir zu viel wurde, "ich bin nicht mehr Single."
"Ach nicht?"
"Nein Mom, ich habe neulich ein Mädchen kennen gelernt. Und bin bis über beide Ohren verliebt..."

Schweigend lauschte meine Mutter um dann noch aufgeregter fortzufahren: "wann lernen wir sie kennen? Ist sie aus einer anständigen Familie und gehört sie auch zu unserem Stand?"

Vor Aufregung überschlug sich ihre Stimme. Und mir wurde ein wenig bange, da sie viel zu viele Pikante Fragen stellte. Sie konnte doch nicht ernsthaft erwarten, dass jedes Mädchen, in das ich mich verliebte Adlig oder zumindest reich ist... Oder doch?
"Mom" stammelte ich und hoffte, dass ich sie auf andere Gedanken bringen könnte, "ich muss jetzt Schluss machen... Können wir Da ein andermal drüber reden?"

Doch meine Mutter ließ sich nicht so schnell abwimmeln, "ich habe dir ja noch gar nicht gesagt, warum ich angerufen habe..."
"Ich dachte du rufst an, um deinem Sohn ein frohes Weihnachtsfest zu wünschen" antwortete ich ein wenig spitz.

"Nein, nein, ich hab angerufen um dich für morgen zum Essen einzuladen. Natürlich darfst du deine neue Freundin gerne mitbringen..." als sie dies sagte, war mir bereits bewusst, dass sie so neugierig war, Clarissa zu sehen, dass sie fast platzte. Doch ich war mir nicht sicher, ob es klug wäre sie schon so früh mit Clarissa zu konfrontieren.

***

Martha war über Weihnachten zu ihrer Familie gefahren. Was für mich eine mittlere Katastrophe war, denn sie hatte mich mit dem Weihnachtsessen komplett im Regen stehen lassen. Und weder Joanna noch Clarissa hatten Lust den ganzen Tag in der Küche zu verbringen...

Deshalb waren wir statt Truthahn auf Pizza umgestiegen. Was wie ich gestehen muss gar keine so schlechte Idee war. Wir hatten es uns mit den großen Pappkartons vor dem Fernseher gemütlich gemacht, als abermals ein Handy klingelte. Automatisch griff ich zu meiner Hosentasche. Doch es war Clarissas Handy.

Als sie auf das Display starrte, versteinerte sich ihr Blick plötzlich.

Weihnachtskuss (John und Clarissa II)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt