Clarissa
Warum in aller Welt rief mich meine Mutter an? Wollte sie sich vielleicht doch dafür entschuldigen, dass sie mich Wochenlang ignoriert hatte? Oder wollte sie mich nur noch mehr bestrafen?
Mit zittrigen Händen nahm ich den Anruf entgegen. "Mom" fragte ich unsicher und wartete auf eine Antwort.
Lange war es still. Gerade als ich überlegte, ob ich auflegen sollte meldete sich meine Mutter."Clarissa" fragte meine Mutter, die ebenso unsicher klang, wie ich mich fühlte.
"Es tut mir leid" flüsterte sie verlegen ins Telefon. "Ich hätte dich nicht so im Stich lassen sollen, doch ich habe selbst so viel um die Ohren...""Glaubst du ich hatte nicht viel um die Ohren?" Fragte ich empört über ihre lahme Entschuldigung. "Mein Freund hat mit mir Schluss gemacht, ich habe meinen Job verloren und es war Melody mit der Dylan mich betrogen hatte..."
Einige Minuten herrschte peinliche Stille, wahrscheinlich musste meine Mutter erst einmal verkraften was ich gesagt hatte.John legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Dadurch fühlte ich mich beruhigt und mutiger für das Gespräch mit meiner Mutter. Allerdings war es mir ein wenig unangenehm, dass Joanna neben uns auf der Couch hockte und begierig auf jedes meiner Worte lauschte. Sie war so neugierig, dass sie vergaß, so zu tun als würde es sie nicht interessieren. Gebannt starrte sie mich an und sog jedes meiner Worte in sich auf.
"Warum hast du angerufen..."
"Ich wollte mich entschuldigen" sagte meine Mutter, "außerdem wollte ich dich fragen, ob du uns morgen besuchen möchtest. Vielleicht zum Essen?"Ich muss sagen, dass ich ganz schön baff war. Denn ich hatte nicht damit gerechnet, dass sie sich jemals bei mir entschuldigen würde.
"Ok" murmelte ich, "wann soll ich kommen?"
"Wie wärs mit halb eins" schlug meine Mutter vor. "Geht klar" sagte ich meiner Mutter zu und legte auf."Wurdest du auch zum Essen eingeladen?" Fragte John mich grinsend. "Yup" antwortete ich und kuschelte mich an ihn. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass du deinen Job verloren hattest" fragte John und war ein wenig beleidigt.
Ich zuckte mit den Schultern, "ich wollte halt nicht, dass du mich für einen Loser hälst..." flüsterte ich.
John küsste mich auf die Stirn und flüsterte: "ich würde dich nie für einen Loser halten... Allerdings würde ich gerne wissen, was du eigentlich für einen Beruf gelernt hast?""Ich war Übersetzerin. Allerdings habe ich nur Gebrauchsanweisungen übersetzt" gestand ich. John grinste mich an, was für mich total unverständlich war. Schließlich hatte ich den langweiligsten Job der Welt.
"Du musst ein richtiges Sprachtalent sein..." Peinlich berührt schüttelte ich den Kopf, denn ich glaubte nicht dass ich talentiert war...
"Du hast mir auch nicht erzählt, dass du deiner Mutter verschwiegen hast, dass du dich von Sahra getrennt hast..." versuchte ich ihn von dem Thema abzulenken.
"Eigentlich war es eher andersrum" gab er zu und drückte mich noch fester an sich. "Doch jetzt habe ich dich und das ist viel besser...""Ich liebe dich" murmelte er und küsste mich. "Und ich liebe dich" hauchte ich...
"Könnt ihr mal aufhören mit dem Geschnulze?" Fragte Joanna genervt und stellte ihren Teller weg. "Lad doch Joshua ein" grummelte John und bereute es im nächsten Augenblick gleich wieder.
"Super" sagte Joanna und keine zwei Sekunden später hatte sie ihr Handy in der Hand."Joshua kommt her... Er wollte sich sowieso dein gigantisches Haus ansehen..."
"Was ist er ein Taschendieb?"
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Weihnachtskuss (John und Clarissa II)
HumorClarissa und John sind ein Paar. Doch sie könnten nicht verschiedener sein. John ist reich, kennt nur die Sonnenseite des Lebens und muss sich über Geld keine Sorgen machen. Clarissa ist das ganze Gegenteil. Sie arbeitet als Aushilfskraft in einem...