11.Kapitel

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Verwirrt weckte mich jemand unsanft auf. Draco? Wo war ich?
Dann fiel mir wieder alles ein. Der Slytheringemeinschaftsraum. Die Malfoysuite . Die Tatsache, dass ich mit ihm geschlafen habe. ...?! Ich habe mit Draco Malfoy geschlafen!
Was sprach er da von 1 Uhr?

"Was...was hast du gesagt?", fragte ich, immer noch sichtlich verwirrt.
"Es ist schon ein Uhr! Wir müssen zum Mittagessen,sonst bemerkt jemand, dass wir fehlen!", alamierte mich Draco.
"Verdammt!" Schlagartig war ich hellwach.
Ich schnappte mir meine Sachen, zog mich an und betrachtete Draco, wie er dasselbe tat.
"Ok, los, gehen wir!", rief er gehetzt, packte mich am Handgelenk und zog mich aus dem Raum.
Wir sprinteten die Gänge entlang, bis wir schließlich zur großen Halle gelangten. Glücklicherweise war die Tür offen, und ein Strom von Schülern trat hinein.
"Geh schnell vor", sagte Draco mir schnell, "damit keiner was mitbekommt".
Ich drehte mich kurz zu ihm um und tauchte dann in die Schülerschar hinein. Ich versuchte, mir einen Weg zum Gryffindortisch zu bahnen, als ich Harry, Ron und Ginny erblickte.

"Hey", sagte ich nervös und setzte mich neben Ginny.
Diese sah mich erschrocken an.
"Mine!" Sie kam näher, sodass nur ich hören konnte, was sie sagte.
"Du hast eine Slytherinkrawatte an!", alarmierte sie mich.

Verdammt. So viel von niemand kriegt etwas mit.
Hastig versuchte ich, sie mit meinem schwarzen Umhang zu überdecken, als ich bemerkte, dass er gar nicht nach meinem roch. Dieser hier roch nämlich nach Apfel!
Mist, das war auch sein Umhang!
Zumindest konnte man das nicht bemerken...!
Ich hoffte, das man die Krawatte nun nicht mehr sah. Ruckartig drehte ich mich zum Slytherintisch, um Draco zu finden.
Dieser schien sofort bemerkt zu haben, das ich nach ihm Ausschau hielt, denn er fing praktisch meinen Blick auf.
Nervös deutete ich auf meinen Hals und hoffte, dass er auf seinen hinabsah.Er blickte verwirrt nach unten, doch dann verstand er. Blitzschnell versteckte auch er meine Krawatte, die um seinen Hals lag und ich drehte mich wieder um.

"Hermine? Was ist los?Ist irgendetwas mit deinem Hals?", fragte Ron plötzlich.
"Ähh-nein", stammelte ich verwirrt.
"Wieso warst du nicht in Zaubertränke da?",wollte nun Harry wissen.
Na toll. Eine glaubhafte Story hatte ich mir nicht einfallen lassen.
"Ich...äh...mir ging es nicht so gut, deshalb bin ich zu Miss Pomfrey gegangen, und dann bin ich dort eingeschlafen" , log ich.
Ich hoffte, dass sie mir das abkauften, auch wenn sie immer noch verständnislos dreinblickten.
"Geht's dir denn jetzt besser?" , fragte Ron und ich schien mich ein wenig zu beruhigen.
"Ja..ja", sagte ich und legte mir Kartoffelpüree auf den Teller.
"Weißt du was komisch ist?- Draco hat diese zwei Stunden auch gefehlt, ich wette er hat irgendetwas vor!", gab Harry zur Kenntniss.
Ich versuchte so zu tun, als würde es mich nicht interessieren und aß den Kartoffelpüree.
"Hermine, was denkst du darüber?", wollte er nun wissen.
"Äh...keine Ahnung, Harry.Ich war im Krankenflügel und hab geschlafen", erklärte ich.
Naja, ich tat zumindest so, als hätte ich das getan.
Ich widmete mich meinem Essen, doch Ginny sah mich komisch von der Seite an.
Wir hatten nun nach dem Essen eine Stunde Freizeit.

"Hermine. Kommst du kurz? Wir müssen reden", meinte Ginny.
"Ehm...ok", gab ich nur von mir.
"Alleine!", sagte sie, stand auf und deutete mir, ihr zu folgen.

Wir gingen in einen Korridor, der ein großes Fenster hatte.
"Willst du mir irgendetwas sagen?Wie zum Beispiel wieso du eine Slytherinkrawatte trägst und wieso zufällig Draco auch gefehlt hat? Keiner kauft dir nämlich ab, dass du im Krankenflügel geschlafen hast!"
Zornig funkelte sie mich an.
Naja, ich habe anderswo geschlafen.

"Äh..", brachte ich nur heraus.
"Was geht da zwischen dir und Draco?", fragte sie nun sichtlich böse.
"Äh...wir ...haben uns nur getroffen,um-",
"Um Krawatten auszutauschen?Wie lange geht das denn schon mit euch?"
"Dieses Jahr?", antwortete ich, doch es klang eher wie eine Frage.
"Wirhabenmiteinandergeschlafen", stammelte ich schnell hervor.
"Was?!?" Ginnys Stimme schien so laut, dass ich befürchtete, man konnte sie bis in den Essenssaal hören.
"Shh- Ginny, das darf keiner erfahren!", erklärte ich ihr. "Niemand darf das erfahren!"
Vor Panik fing ich an zu weinen, ich hatte keine Ahnung was mit mir los war.
"Ok ,Hermine,beruhig dich", versuchte Ginny, mich zu trösten und legte einen Arm um mich.
"Ich will nicht, dass seine Familie und er wegen mir sterben muss!", brachte ich zwischen Schluchzern hervor.
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Harry irrte an den Gängen herum,als er eine bekannte Stimme hörte. Aber eine traurige.
"Ich will nicht, dass seine Familie und er wegen mir sterben muss", hörte er sie sagen, zwischen einigen Schluchzern.
Er näherte sich der Stimme und vernahm auch eine andere, weiche Stimme.Ginny.

"Hermine?Ginny? Was ist hier los?", sprudelte es aus ihm heraus.
Hermine weinte immer noch, doch sie machte ein Zeichen in seine Richtung.
Ginny stand auf und ging zu ihm hin.
"Harry, das kann ich dir wirklich nicht sagen. Tut mir leid", sagte sie nur und ging wieder zu Hermine zurück.
Er beschloss, näher zu seiner Freundin hinzugehen. Sie trug eine grüne Krawatte. Wieso um Himmels Willen trug sie eine Slytherinkrawatte?
"Wieso trägst du eine Slytherinkrawatte?" , fragte er aufgebracht.
Dann stockte er.Draco. Beide haben gefehlt. Sie haben doch nicht...?
Plötzlich sprang Hermine auf und stellte sich zu ihm.Ein verweintes, aber dennoch hübsches Gesicht starrte ihm entgegen.
"Harry,bitte, das darfst du niemandem sagen! Auch nicht Ron! Erst recht nicht Ron!", rief sie aufgebracht und stürzte sich in seine Arme.
Er umschloss sie fest mit seinen Armen und merkte nicht, dass Ginny ging. Erst jetzt bemerkte er, was für einen schönen Körper sie hatte. Das mit Draco würde er bestimmt nicht weitererzählen, aber vielleicht würde sie sich ja durch ihn trösten lassen.
"Keine Sorge, ich werde es niemandem sagen", schwor er und löste sie aus der Umarmung, sodass ihre Gesichter ganz nah beeinander waren.
Er wischte mit seiner Hand ihre Tränen von der Wange.
Irgendwie wollte er sie küssen. Sie berühren und sie küssen. Er wollte nicht, dass sie unglücklich war wegen Draco. Sie sollte lieber glücklich sein mit ihm.
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und näherte sich ihren Lippen. Hermine sah ihn jedoch verwirrt an. Zaghaft presste er seine Lippen auf ihre. Er dachte, sie würde ihn wegstoßen, doch dies geschah nicht. Sie zögerte nicht und ließ es einfach zu.
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Ich war immer noch erstaunt, doch auch erfreut, über das, was heute geschehen war. Hermine... Er konnte einfach nicht aufhören, an sie zu denken.
Als ich durch die Gänge schlenderte, hörte ich Knutschgeräusche. Ich näherte mich dem Geräusch und konnte nicht glauben, was ich sah; Harry und Hermine eng umschlungen, in einem innigen Kuss!
Ich glaubte, mir wurde schlecht.
In diesem Moment war es mir egal, ob Harry von der Sache mit mir und Hermine wusste, denn ich stürzte einfach mit lauten Schritten hinein.

"Was soll das?", schrie ich sauer.
Die beiden lösten sich voneinander und ich merkte, wie Hermine zusammenzuckte...

Dramione - Gefährliche LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt