Ich versuchte zu schlafen, doch es gelang mir nicht.Außerdem war mir total langweilig. Irgendwann stand ich auf und stellte mich vor einen großen Spiegel und bemerkte, dass ich eine Slytherinkrawatte trug.
Von wem konnte die sein? Die einzige Person, mit der ich irgendetwas aus diesem Haus zu tun hatte, war Draco Malfoy. Wieso trug ich die Krawatte von Draco Malfoy? Außerdem schien mir der Mantel größer zu sein als gewöhnlich. Wieso roch er so anders? Dieser hier konnte unmöglich meiner sein, denn er roch nach Apfel, Pergament und Eau de Cologne. Das war Malfoys Mantel! Aber er roch total gut...!
Moment, warum dachte ich darüber nach, wie Malfoy roch? Wir hassten uns doch! Aber wieso trug ich seine Kleidung? Wir hatten doch nicht irgendetwas miteinander zu tun gehabt, was uns dazu gebracht hatte, unsere Kleidung zu tauschen?!
Moment, wir hatten doch nicht miteinander geschlafen?!
Nein, das konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen!
Aber andererseits, war es doch nett von ihm gewesen, mich zum Krankenflügel zu bringen...!
Dennoch schwirrte noch eine wichtige Frage in meinem Kopf herum: Wer hat mir den Obliviatezauberspruch verpasst und warum?Irgendwann kam Miss Pomfrey in den Raum und erklärte mir, dass ich den Krankenflügel verlassen durfte.Dennoch sollte ich mich schonen.
Erleichtert darüber, dass ich gehen durfte, ging ich Richtung Gryffindorgemeinschaftsraum.
Ich war gerade vor dem Porträt der fetten Dame, als Harry mir entgegenstürmte."Hermine! Wie geht es dir? Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht!", rief er aufgebracht und umarmte mich plötzlich.
"Äh...alles ok", wollte ich ihm versichern. "ALLES ok", wiederholte ich, denn er ließ mich nicht mehr los.
Ich versuchte mich aus der Umarmung zu befreien, doch irgendwie gelang es mir nicht. Dann löste er sich aus der Umarmung.
"Hermine...ich bin so froh, dass es dir gut geht!", meinte er und ich spürte seine Hand auf meinem Gesicht.
Langsam kam er näher und sein Gesicht war meinem ganz nah.
"Harry..was machst du da?!", stieß ich erschrocken hervor und ging einige Schritte zurück. "Wir sind nur Freunde! Daran kann ich mich schon erinnern!", giftete ich ihn an.
"Ach ja.Kannst du dich auch erinnern, wer dich verzaubert hat? Vielleicht die Person, deren Kleidung du gerade trägst?", erklärte er.
Entsetzt starrte ich ihn an. Malfoy?
"Ja, es war Malfoy!", Er spuckte seinen Namen förmlich heraus.
Was? Wieso? Er hatte mich doch in den Krankenflügel gebracht!?
"Hermine...trau ihm nicht. Man kann ihm nicht trauen!", warnte er und ging davon.
Völlig perplex ging ich in die Mädchenschlafsäle des Gryffindorturmes und ließ mich auf mein Bett nieder.
Als ich bemerkte, dass ich immer noch Malfoys Kleidung trug, zerrte ich sie wütend von mir und zog mir eine frische, eigene Uniform an.
Ich musste mich wirklich beruhigen! Doch das konnte ich nicht! Ich musste wohl oder übel mit ihm sprechen!Also nahm ich seine Sachen und ging in unsere große Schulbibliothek, wo ich hoffte, auf ihn zu treffen.
Ich schnappte mir ein paar Bücher, setzte mich in meine Lieblingsecke und vertiefte mich in ein Buch.
Die Bibliothek war fast ganz leer, was mich eigentlich wunderte, weil die meisten ihre Hausaufgaben hier erledigten. Naja, zumindest würde ich so mit Malfoy reden können. Wenn er käme.
Irgendwann wurde es mir zu blöd und nach einer gefühlten Ewigkeit verließ ich mit seiner Kleidung im Arm den Raum, als ich gegen jemanden lief.
Es war Malfoy.
Verdutzt sah ich zu ihm hinauf, doch schnell fasste ich mich wieder.
"Malfoy, du hast etwas vergessen", versuchte ich möglichst wütend zu sagen und drückte ihm seine Kleidung hin. Da spürte ich für einen Moment seine Muskeln und stockte. Schnell ließ ich von ihm ab und wusste nicht, wohin mit meinen Händen. Komischerweise war die Kleidung, die ich ihm gerade gegeben hatte, verschwunden , und er kam mir näher, näher als es mir lieb war.
"Was soll das?", rief ich und wollte von ihn weg, als er meine Hände packte.
"Genau das habe ich auch gefragt, als es geschah.", erklärte er.
"Als was geschah?", fragte ich nun.
"Als du Harry geküsst hast", rief er.
"Ich hab was?", rief auch ich, doch erschrocken.
"Ja, du hast richtig gehört", sagte er. Er schien es zu genießen, mich so verzweifelt zu sehen. "Leider weiß ich nicht, wer damit angefangen hat", meinte er und grinste schelmisch.
Mir war aber nicht nach Spaßen zumute.
"Ich weiß, dass du es warst, der mich verzaubert hat!", rief ich nun aufgebracht.
"Ach, aber du weißt nicht wieso. Wieso glaubst du wohl, hast du meine Schuluniform angehabt? Denkst du etwa, jemand hat sie umgetauscht , bevor du sie angezogen hast? " Er machte eine theatralische Pause und ich musste mir eingestehen, dass das, worauf ich am Vormittag gestoßen war, tatsächlich wahr war.
"Ganz recht", fuhr er fort. "Stell dir vor: wir hatten was miteinander! Und das nicht nur für einen Tag!"
Entsetzt wirbelte ich herum.
"Ich glaube dir nicht! Warum sollte ich dir trauen? Harry meint, man kann dir nicht trauen!", stieß ich hervor.
"Hat er etwa versucht, dich zu küssen?", wollte er nun wissen, obwohl er die Antwort schon zu kennen schien.
"J..ja", stammelte ich hervor.
"Komm mit! Dann zeige ich dir, dass da was zwischen uns war, das da immer noch etwas ist", forderte er und packte mich am Arm.
"Nein! Lass mich in Ruhe!" ,rief ich wütend, und wollte mich aus seinem Griff befreien,doch er kam noch näher.
"Wir sehen uns.Und zwar schon bald", zischte er ,und für einen Moment roch ich sein Eau de Cologne.
Wie gut das roch...Moment,was dachte ich denn da?
Im nächsten Moment hatte er sich auch schon von mir abgewendet und ließ mich verdutzt und verwirrt zurück.Plötzlich erläuteten die Schulglocken, die uns signalisierten, dass nun das Abendessen stattfand.
Eilig stürmte ich in die große Halle und setzte mich, in der Hoffnung keine Aufmerksamkeit zu erregen, schnell zum Gryffindortisch, wo ich sofort Harry und Ron erblickte.
"Hermine! Du bist ja aus dem Krankenflügel zurück!Wie geht es dir?", fing plötzlich Ron an, mich mit Fragen zu bombardieren.
"Ähmm..ganz gut, denke ich"
Unwirrkürlich blickte ich zum Slytherintisch und sah Malfoy, der mich anzustarren schien. Sofort musste ich an den Moment denken, als ich sein Eau de Cologne gerochen hatte. Ich lächelte in mich selbst hinein und mir überkam das Gefühl, dass ich mich an etwas erinnerte, was passiert war.
Wir hatten uns schon in der Fünften begonnen , uns zu treffen, doch dann war eine große Wissenslücke bis zum Anfang des Schuljahres. Mehr konnte ich anscheinend nicht auf einmal erfahren.
Ich musste unbedingt mit Malfoy sprechen! Allein der Gedanke daran,dass wir uns irgendwann mal geküsst hatten, bereitete mir Schmetterlinge im Bauch.
Mist, was war denn nur mit mir los? Ich hatte mich doch nicht in ihn verliebt?!
"Und? Hab ich irgendetwas Spannendes verpasst?", fragte ich meine Freunde.
"Wir glauben, dass naja, Malfoy ein Todesser ist und dass er etwas im Schilde führt", flüsterte Harry.
Was? Nein?!
Aber wieso sagte mir irgendetwas in meinem Hinterkopf, dass so etwas Ähnliches schon mal passiert war?
Drehte ich langsam völlig durch?Zumindest stand eines fest: Ich musste unbedingt mit Malfoy reden!
Als ich merkte, dass er ging, stand auch ich auf und ging hinaus.
"Malfoy!", rief ich, nachdem ich ihm um die Ecke gefolgt war.
Er drehte sich zu mir um und eilte hastig zu mir hin.
"Granger-was verschafft mir die Ehre?", fragte er.
" Wir müssen reden, allein !" , erklärte ich.
"Ok, dann komm". Er nahm irgendetwas ganz Kleines aus seiner Hosentasche und deutete mir, meine Hand auf seine zu legen.
Ich war zuerst ein wenig verwirrt, doch schließlich tat ich es. Plötzlich begann alles sich zu drehen und dann befanden wir uns in einem Raum, das ein einziges Bett hatte. In einem Raum, von dem ich das Gefühl hatte, dass ich mal darin gewesen bin, obwohl ich es gar nicht kannte.
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Dramione - Gefährliche Liebe
Hayran KurguDas fünfte Jahr in Hogwarts.Eigentlich sollte alles wie immer sein, doch dann verliebt sich Hermine in Draco. Draco, der sich nur mit Reinblütern abgibt,fängt auch an, Gefühle für Granger zu entwickeln. Doch beide wissen, dass daraus nichts werden...