Kapitel: 39 Hoch hinaus

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"Oh mein Gott! Das ist ja so unglaublich!"

"Warte erstmal bis wir oben sind!"

"Es ist jetzt schon atemberaubend!"

"Ja, vor allem weil das Wetter so schön ist!"

"Endlich wird ein Traum war! Ein Traum den ich schon seid Ewigkeiten träume!"

"Ein Traum den wir wohl beide teilen!"

"Und jetzt steh ich hier und habe die Chance gleich von da oben auf Paris zu kucken! Es ist echt unglaublich!"

"Ja das ist es!"

"Ich habe gedacht, als das mit meinem Unfall war, das ich mir den Traum abschminken kann, aber jetzt stehe ich hier!"

"Ich weiß ich zerstöre mit meiner Frage diesen Moment, aber darf ich fragen, wie es dazu kommt dass du im Rollstuhl sitzt?"

"Fragen darfst du alles."

"Bekomm ich auch eine Antwort?"

"Ja, du hast schon so unglaublich viel für mich getan, da bin ich dir diese Antwort auf jeden Fall schuldig."

"Danke"

"Ich war auf dem Weg zum Balletttraining und da hat mir ein Auto die Vorfahrt genommen und ich bin mit dem Auto zusammengeknallt. Ja und dann bin ich irgendwann im Krankenhaus aufgewacht und musste feststellen dass ich meine Beine nicht mehr bewegen kann. Und dann hat mir der Arzt gesagt, dass ich gelämt bin und es keine große Chance gibt dass ich irgendwann wieder laufen kann."

"Oh mein Gott! Und sowas muss ausgerechnet so einem tollen Menschen wie dir passieren!"

"Na ja, ich wäre jetzt nicht ich wenn ich diesen Unfall nicht gehabt hätte. Aber einem anderen Menschen hätte ich das auf gar keinen Fall gewünscht, egal wie schlimm dieser Mensch ist und was er alles angestellt hat. Sowas kann man keinem Menschen wünschen, das hat keiner verdient!"

"Wie warst du denn vorher?"

"Ich war ein bisschen Arrogant und selbstverliebt. Das ist mir aber erst im Nachhinein richtig klar geworden. Und mir ist ziemlich viel in den Schoß gefallen. Das einzige wo ich drum kämpfen musste um was zu erreichen war mein Ballett. Wäre das Ballett nicht gewesen, dann weiß ich es nicht, aber ich glaube dann wäre ich jetzt nicht so selbstsicher und zufrieden mit mir, ich wäre ein typisches verwöhntes Mädchen aus wohlhabenden Hause."

"Deine Eltern sind reich?"

"Sagen wir es so, ihnen fehlt es nicht an Geld. Aber ich bin froh dass sie relativ bodenständig sind. Zumindest was das Haus angeht. Aber nach meinem Unfall haben sie einiges Geld für mich ausgegeben. Ich war in hunderten Therapien, hunderte Psychologen oder wie die heißen etc. haben Tag für Tag auf mich eingeredet. Und das alles hätte ich nicht geglaubt. Ja der Anfang war schwer und ich habe mich am Anfang selbst aufgegeben. Aber für mich war es wichtig, dass mir selbst klar wird dass ich nie wieder  laufen kann, dass ich nie wieder tanzen kann. Das war echt hart, aber da konnte mir echt keiner helfen. Das war eine Phase die ich selbst für mich alleine durchqueren musste."

"Wow!"

"Was wow?"

"Du bist echt ein unglaubliches Mädchen. Auch wie du darüber redest. Wie selbstbewusst das klingt! Du weißt dass du dein Leben lang im Rollstuhl sitzen musst und lächelst während du das erzählst. Das ist echt bewundernswert. Jeder andere wäre in Tränen ausgebrochen oder hätte gar nicht erst darüber reden können. "


"So, alles geklärt, wir können uns jetzt auf den Weg nach oben machen."

"Na dann leben wir mal unseren Traum!"

"Ja, lass uns unseren Traum wahr werden lassen!"

Jake packt wieder meinen Rollstuhl und bugsiert mich vom Bus direkt vor den Eiffelturm. Dann machen wir noch ein paar Fotos und schon beginnt der Weg nach oben.



"Es ist wunderwunderschön! So unglaublich! Ich kann es gar nicht fassen!"

Freudetränen laufen mir die Wangen hinunter und ich fühle mich so frei. Ich breite die Arme aus und schließe die Augen.

"Ich bin auf dem Eiffelturm! Ich bin mitten in Paris! Mein Traum ist wahr geworden!"

Jake legt seine Hand auf meine Schulter und umarmt mich darauf kurz.

"Ich bin so froh mit dir hier oben zu sein!"

"Ich bin auch sehr froh mit dir hier zu sein!"

"Du Katy, ich glaub ich bin dir noch ne Erklärung schuldig wieso ich so anders bin als all die anderen Jungs. "

"Du meinst, dass du so hilfsbereit und so unkompliziert und nett bist?"

"Ja genau das."

"Na da bin ich ja mal gespannt."

Er beugt sich runter zu mir und flüstert in mein Ohr:

"Ich bin schwul."

"Wirklich? "

ich schaue hoch zu ihm. DAS hätte ich jetzt echt nicht erwartet! Jake, schwul??

"Ja wirklich. Ich hoffe du bist mir nicht böse, weil ich es dir vorenthalten habe."

"Wieso sollte ich dir böse sein? Da hätte ich gar kein Recht zu. Aber du weißt schon dass mindestens die hälfte von den Mädchen auf dich steht?"

"Ja das musste ich auch schon feststellen, aber da kann man leider nichts machen, ich stehe nur auf Jungs."

"Ich finde das echt toll dass du dazu stehst."

"Echt?"

"Ja echt!"

"So, aber jetzt wo wir beide soviel über uns geredet haben, müssen wir endlich mal die Aussicht genießen und ein paar Fotos machen. Uns bleibt nicht unendlich viel Zeit."

"Ja du hast recht."

Und so genießen wir die Minuten auf dem Eiffelturm und leben unseren Traum, der endlich wahr werden konnte!"

So, mein erstes Kapitel im Jahr 2016! ich hoffe euch gefällt es. Ich habe zwar keine Ahnung, ob der Eiffelturm barrierefrei ist, aber das ist ja nur eine Geschichte die ich mir selbst ausgedacht habe und da muss ja nicht immer alles Realitätsgetreu sein;)

Ich würde mich über ein Feedback von euch sehr freuen;) Viel Spaß weiterhin beim lesen.





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