Kapitel 4

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Es war kurz nach Sonnenhoch und Distelstern machte sich mit ein paar Kriegern auf den Weg. Silberfleck und ihre Freunde machten gerade eine Pause vor ihrem Bau. Sie warteten bis die Katzen vermutlich bei der Grenze sein mussten und gingen dann zu einer Kriegerin. Sie hieß Frostauge. "Was wollt ihr?", fragte die gestreifte Kätzin. "Wir wollten fragen, ob wir vielleicht jagen gehen könnten." Sie sah die Gefangenen misstrauisch an. "Na gut... Ihr könnt jagen gehen, aber fressen dürft ihr nur die Hälfte der Beute von..." Sie überlegte kurz und peitschte dann mit dem Schwanz in Fuchspfotes Richtung. "...ihm. Und Ihr werdet noch Begleitung bekommen. Nicht dass ihr euch noch verirrt." Frostauge verschwand in einem riesigen Bau und kam mit einer anderen Kriegerin zurück. "Das ist Flussschweif." Sie nickte und ging. Flussschweif lies den Blick kurz über  die Katzen schweifen und stolzierte dann aus dem Lager. Bei einer riesigen Buche blieb sie stehen und drehte sich nach den Gefangenen um. "So. Da wären wir. Also fangt an zu jagen!" Sie beugte sich zu Silberfleck und flüsterte: "Tut mir Leid, dass ich so reden muss, aber sie beobachten und noch." Silberfleck schaue verdutzt drein. "Mir gefallen die Umstände genauso wenig wie euch, also spielt mit, wenn ihr hier weg wollt!" Die Katzen verstanden und Fuchspfote maulte: "Wieso dürfen wir denn nicht essen, was wir jagen? Das ist doch dumm!" - "Weil das so ist und jetzt Versuch doch mal das Eichhörnchen da drüben zu fangen." Fuchspfote nickte, prüfte die Luft und lies sich in ein Jagdkauern fallen. Er setzte zum Sprung an, doch Flussschweif verjagte das Eichhörnchen. "Das soll ein Jagdkauern sein? Das hab ich ja bei einem dreibeinigen Dachs besser gesehen!" Blattwind wirbelte herum und stellte ihr Fell auf. Und er hätte es auch mit diesem Jagdkauern geschafft, wenn du das Eichhörnchen nicht vertrieben hättest!" Sie zwinkerte schnell und Flussschweif erwiderte: "Jetzt ist es auf jeden Fall weg und sämtliche Beute  in Umkreis auch. Ich glaube wir sollten lieber wo anders hin gehen." Damit führte sie die Truppe weiter zur Grenze. "Hier ist es gut. Diesmal versuchst du dein Glück." Flussschweif deutete auf Blattwind und beugte sich wieder zu Silberfleck. "Jetzt dürften sie weg sein, weil sie sich relativ sicher sind, dass ihr nicht abhauen wollt..." Flussschweif verschwand in Richtung Lager. "Viel Glück!", rief sie den Katzen noch zu. Silberfleck schaute sich um und winkte in die Richtung, wo sie langgehen sollten. Sie konnten jetzt schon fast die Grenze sehen, als Silberfleck ein Gewicht auf sich spürte. Es war Frostauge. "Hattet ihr etwa geglaubt, wir wären so dumm? Wir haben euren Plan gehört und einfach mitgespielt. Flussschweif hat euch perfekt in unsre Falle gelockt. Sie ist eine gute Schauspielerin, oder?" - "Ihr..." Doch der Rest der Worte verwandelte sich in ein wütendes Fauchen. Frostauge drückte sie zu Boden und Silberfleck konnte sich nicht mehr wehren. Plötzlich hörte sie Pfotenschritte und vor ihr trat  Distelstern aus dem Farn. Dunkelherz war direkt neben ihrem Anführer. "Gut gemacht... Wirklich gut.", schnurrte der Kater. "Aber was habt ihr nur für eine Anführerin? Territorium ist Tüpfelstern wichtiger als ihre eigenen Krieger. Aber wir werden sie schon zur Vernunft bringen. Keine Sorge." Er stolzierte an den Katzen vorbei und verschwand im Wald. Frostauge packte Silberfleck im Nacken und wollte sie wegtragen. Aber Silberfleck strampelte und biss wild um sich, bis sie mit dem Kopf an etwas Hartes prallte und bewusstlos wurde.



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