Kapitel 18

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Achtung: Bei dem Kapitel wechselt die Katze aus deren Sicht erzählt wird.

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Kastanienfell hielt gerade Wache vor dem Lager, als sie etwas knistern hörte. Ihr Ohr zuckte unwillkürlich und sie prüfte angestrengt die Luft. Da war ein Geruch... Aber die rotbraune Kätzin erkannte ihn nicht, weil sie den Geruch nicht kannte. Ohne zittern in der Stimme fragte sie laut: "Wer ist da?" Niemand erschien. Sie sah ein Farnbüschel wedel und schlich darauf zu. Zu ihrem Erstaunen fand sie Fuchspfote, der dahinter zusammengebrochen war. Im ersten Moment war sie sich gar nicht sicher, ob die Katze da Fuchspfote war, weil er so anders roch, aber tatsächlich war es der freche, rotbraune Schüler. Sie stupste ihn an. "Hey! Fuchspfote!" Dieser bewegte sich nicht. ' wie er nur hier her gekommen ist und vor allem, warum er so seltsam riecht?' Die Kriegerin, versuchte  nochmals, ihn zu wecken, doch auch diesmal funktionierte es nicht. Also packte  sie ihn im Nackenfell und schleppte ihn ins Lager. Dort ließ sie ihn auf der Lichtung sanft auf den Boden gleiten, was Fleckensprung sofort bemerkte und aufhörte, an ihrer Maus zu nagen und zu ihrem Sohn sprang. Auch einige andere Katzen kamen auf die Lichtung und umringten den Schüler. Kastanienfell kümmerte sich nicht darum sondern ging sofort zum Heilerbau. Hinten sah sie ein graues Fellknäuel Kräuter sortieren. "Federfall!", begrüßte sie die Kätzin knapp, "Fuchspfote ist bewusstlos!" Federfall drehte sich um, nickte und suchte schnell drei Kräuter zusammen, dann folgte sie Kastanienfell ins Lager, wo sich mittlerweile schon fast der halbe Clan versammelt hatte. Alle Katzen redeten durcheinander. Tüpfelstern sah sich nach Kastanienfell um. Endlich hatte sie sie bei Federfall entdeckt. Schnell drängte sie sich durch die Katzen und kam bei Der Kriegerin an. Diese neigte vor ihr den Kopf. "Kastanienfell! Weißt du etwas darüber wie Fuchspfote hierhergekommen ist?" Kastanienfell wollte gerade etwas sagen, als man Fleckensprung über die Lichtung rufen hörte: "Fuchspfote! Du bist wach!" Kastanienfell brach ab und Tüpfelstern drehte sich um und tappte zu Fuchspfote, wo sich Federfall schon Platz gemacht hatte, um ihn versorgen zu können. Nur Fleckensprung hatte sie zu ihren Sohn gelassen. Tüpfelstern trat dazu und fragte: "Wie bist du hier hergekommen? Hat der DämmerClan dich nicht erwischt?" Der Schüler schaute sich verwirrt um und wusste erst gar nicht wo er war, bis er realisierte, dass er im Lager in Sicherheit war. Dann schaute er zu Tüpfelstern, die anscheinend gerade etwas gefragt hatte. Fuchspfote schaute sie verwirrt an, woraufhin sie die Frage wiederholte. Er dachte angestrengt nach, dann fiel es ihm wieder ein, wobei er gerade überhaupt keine Lust hatte das alles zu erklären, also entgegnete er einfach: "Ziemlich kompliziert" und stand auf. Das heißt er versuchte aufzustehen, wobei seine Beine aber gleich nachgaben und er zu Boden fiel. Seine Mutter schmiegte sich an ihn und dann wurde alles wieder schwarz vor seinen Augen. Fuchspfote konnte Federfall hören. Er blinzelte und sah ziemlich verschwommene Umrisse einer Katze, die aber  sehr schnell klarer wurden. Bis er die Heilerin genau erkennen konnte. Sie brachte ihm gerade ein Stück in Wasser getunktes Moos. Er leckte eine male daran, dann fragte sie: "Was ist denn passiert? Kastanienfell hat dich bewusstlos vor dem Lager gefunden. Und gerade eben ist Lichstrahl mit Flussschweif..." Fuchspfote unterbrach sie erschrocken: "Hat sie sie entführt?" "Nein. Sie hat behauptet, dass sie uns helfen würde..." Fuchspfote sah sie ungläubig an. "Sie hatte uns in eine Falle gelockt! Das ist bestimmt auch eine! Bei ihr weiß man nie, ob das wirklich so ist, was sie sagt. Wir müssen ihr helfen!" Federfall nickte ruhig. "Tüpfelstern ist schon mit ihrer Kampfpatrouille los, ich wollte noch warten, bis du aufgewacht bist. Ich werde jetzt auch gehen." Sie drehte sich zu ihren Kräutern und nahm ein paar Blätterpäckchen auf. Dann tappte sie eilig aus dem Bau. Fuchspfote konnte noch gar nicht glauben, dass er wirklich wieder zu Hause war. Wenn sie nicht gewinnen würden, wäre das hier aber nicht länger, das zu Hause was er kannte. Er stand auf und taumelte aus dem Bau. Er hatte auf dem Weg hierher nichts gegessen und war immer nur gerannt, sodass er nur eine Nacht brauchte. Vorm Lager war er dann am Ende seiner Kräfte gewesen, aber jetzt wollte er sich nur schnell etwas vom Frischbeutehaufen holen und dann den anderen Katzen hinterher. Als Fuchspfote aus dem Bau kam sah er die Schüler aufgeregt auf und ab gehen, als würden sie auch gleich kämpfen. Leopardenpfote kam auf ihn zu, sie hatte ein Eichhörnchen im Maul. "Hier! Du siehst hungrig aus." Sie setzte sich hin und sah zu, wie ihr Bruder gierig einige Bissen nahm, dann fragte sie: "Wie bist du denn jetzt vom DämmerClan geflohen? Sie haben dich doch bestimmt nicht gehen lassen." Sie legte ihren Kopf schief. Fuchspfote schaute sich um. Dann traf er ihren fragenden Blick und antwortete abwesend:  "Kann ich dir gerade nicht erklären, ich muss los!" Leopardenpfote versperrte ihm mit dem Schwanz den Weg. "Tüpfelstern hat keine Schüler mitgenommen." Fuchspfote schob sich an ihr vorbei. "Aber wie sollen sie gewinnen?" - "Wie willst du ihnen helfen?", konterte seine Schwester. Er schüttelte seinen Kopf und tappte Richtung Ausgang. Leopardenpfote schaute ihm hinterher, dann folgte sie ihm. "Ich komme aber mit dir!"
So gingen Fuchspfote und Leopardenpfote aus dem Lager und preschten durch den Wald. Dabei mussten sie das Stück Territorium durchqueren, wo sie damals auf Dunkelherz getroffen waren. Fuchspfote erinnerte sich daran und an die lange Zeit im DämmerClan danach. Der intensive Geruch nach Katzen der beiden Clans und das Jaulen und Kreischen weckten ihn aus seinen Gedanken. Sie standen jetzt vor dem Lager des DämmerClans. Von drinnen hörte man lautes Jaulen. Fuchspfote schaute zu Leopardenpfote, die sehr entschlossen blickte. Dann tappte er voran in das Lager.

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