Lichtstrahl hatte nicht gewagt sich zu bewegen, trotz Flussschweifs Worte. Gerade kam Distelstern auf sie zu und stupste sie an. Sie zuckte nicht. Dann ging er plötzlich einige Schritte rückwärts. 'Jetzt oder nie!' Lichtstrahl stützte sich mühsam hoch. Distelstern zog erschrocken die Luft ein. Lichtstrahl sah ihm direkt in die vor Schreck geweiteten Augen. Er wich noch ein paar Schritte zurück, dann schaute er mit wütend zusammengekniffenen Augen zu Flussschweif. Lichtstrahl warf ihr einen schnellen Seitenblick zu, bevor sie sich entgültig erhob und einen Schritt auf den Anführer des DämmerClans zuging. Dieser fiel zu Boden. "Nein... Nein! Woher weiß sie..." Die StrahlenClan-Kätzin ging langsam auf ihn zu. Die Luft schien zu knistern. Lichtstrahl stand schon fast über dem zusammen gekauerten Kater, da fing der plötzlich an zu lachen und baute sich vor der jetzt sehr klein wirkenden Lichtstrahl auf. Sie zuckte zusammen, weil sie gedacht hatte, sie hätte Distelstern besiegt. Er miaute mehr an Flussschweif als an Lichtstrahl gerichtet: " Ach wie ich es liebe Theater zu spielen! Katzen können sich ändern... Und vergessen! Genau das habe ich getan. Ich habe vergessen und mich dadurch verändert, bin stärker geworden, bin besser geworden." Von der Seite hörte man Rufe: "Und kälter und machtgierig, das bist du auch geworden!" Das war Silberfleck und Blattwind ergänzte: "Und kein Anführer bist du geworden, du bist ein Tyrann!" Die beiden und Schattenbein hatten Rattennarbe, der bei ihnen Wache gehalten hatte, überlistet und waren aus ihrem Bau getreten. Flussschweif war verschwunden, aber kurz nach Blattwinds Worten hörte man wildes Jaulen und Pfotengetrampel. Tüpfelstern, gefolgt von ihren Kriegern stürmte in das Lager. Flussschweif unter ihnen. Lichtstrahl schaute den Neuankömmlingen erstaunt entgegen. Es waren nicht sehr viele Katzen des DämmerClans im Lager, aber dennoch waren es mindestens so viel wie die StrahlenClanKatzen. Lichtstrahl stürzte sich in das Kampfgetümmel. Sie Griff eine braungescheckte Kätzin an, wurde aber von Efeuzweig beiseite geschickt. "Du hast schon genug getan! Du ruhst dich aus. Vor dem Lager wartet Federfall." Lichtstrahl schaute sich noch einmal um und lief dann aus dem Lager, wobei sie mehr humpelte als lief. Am Rand der Lichtung rollte sich ein buntes Fellknäuel aus Tüpfelstern und Rattennarbe auf dem Boden. Gerade hatte Rattennarbe sie festgenagelt und knurrte: "Was jetzt? Wie willst du jetzt wieder entk... " Sein Satz wurde unterbrochen, weil ein kleiner roter Fellball ihn traf und ihn von Tüpfelstern wegschleuderte. Sie stand schnell auf und maunzte überrascht: "Fuchspfote!? Was machst du hier?" Der Schüler drehte sich zu ihr um und entgegnete: "Ich helfe." Tüpfelsterns Blick war besorgt. "Ich habe ALLE Schüler im Lager gelassen und du musst dich erst recht ausruhen!" Fuchspfote schaute seine Anführerin trotzig an. "Das ist gerade egal. Leopardenpfote ist..." "Ist sie auch hier? Wieso hast du sie mitgebracht?" Tüpfelsterns Stimme wurde scharf. Der Schüler senkte schuldbewusst den Kopf und für einen kurzen Moment schaute die Kätzin etwas erstaunt. "Ich konnte sie nicht zum Bleiben überreden und... Sie ist verschwunden. Gerade eben war sie noch neben mir..." Fuchspfote senkte den Kopf noch weiter und erwartete eine strenge Antwort, aber Tüpfelstern sagte erst nichts und schaute sich um. Dann warf sie dem Kater einen viel bedeutenden Blick zu. "Ich sehe Distelstern nirgendwo" Fuchspfote schaute erschrocken auf "Nein! Nein, das wagt er nicht! Das kann er nicht tun! Wir müssen sie suchen!" Tüpfelstern hielt ihn auf. "Leopardenpfote ist schlau und stark" "Distelstern auch!" Die beide wurden von Rattennarbe und Rotfell unterbrochen. Fuchspfote wehrte Rotfells Attacke ab und sprang ihm auf den Rücken. Rotfell schnappte nach ihm, erwischte ihn aber nicht.Fuchspfote fuhr mit seinen Krallen über den Rücken des Krieger, der ihn jaulend wegstieß und sich einen anderen Gegner suchte. Der rote Kater schaute sich um. Frostauge sprang auf ihn und drückte ihn zu Boden. Auch wenn Fuchspfote mit aller Kraft versuchte aufzustehen, hielt sie ihn fest. Er versuchte sich herum zu rollen, aber Frostauges Pfoten blieben wo sie waren. Fuchspfote gab auf. Frostauge ließ ihn aufstehen, aber behielt ihn genau im Blick und spannte ihre Muskeln weiterhin an. Die anderen Katzen hatten auch aufgehört zu kämpfen. Fuchspfote sah sich um. Sie hatten verloren! Die DämmerClan-Katzen umringten den StrahlenClan. Distelstern war wieder aufgetaucht und sah zufrieden aus. Er suchte den Augenkontakt mit Tüpfelstern. "Wie so denn nicht gleich so? Wir hätten nicht so viel Blut vergießen müssen, oder? Ach ja und dann noch die Geschichte mit der treuen Flussschweif..." Distelstern verengte seine Augen zu Schlitzen. "Dunkelherz war schon schlimm genug gewesen!" 'Wo ist sie eigentlich?' Fuchspfote suchte mit den Augen das Lager ab und sah sie schließlich zusammengekauert in einem Bau hocken. 'Wir müssen doch etwas tun können! Ich kann nicht schon wieder gefangen sein!' Fuchspfote entdeckte Silberfleck neben sich. "Bleib genau hier stehen", flüsterte er und stürmte nach vorne, in den Ring der DämmerClan-Katzen. Krebsauge und Dachskralle, die an der Stelle standen, stürzten auf ihn zu. Er drehte sich um und sprang auf Silberfleck, stieß sich ab und flog elegant aus dem Kreis. Er fuhr seine Krallen aus, um schneller rennen zu können und preschte aus dem Lager. Hinter sich hörte er Stimmen, die er aber schnell abhängte.
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Dunkle Zeit
FanficIn dieser Warrior-Cats-FF geht es um die Kätzin Silberfleck und ihre Clankameraden aus dem StrahlenClan, die vom DämmerClan gefangen gehalten werden und verzweifelt versuchen auszubrechen, als auch noch die Anführerin gefangen wird, wissen die Katze...