Dunkle Zeit

Kapitel 13

Flussschweif rannte durch das unbekannte Gebiet. Am Tag zuvor war sie zum StrahlenClan gekommen. Sie verlangsamte ihr Tempo und blieb schließlich hinter einem Gebüsch stehen, als sie Stimmen hörte: "Ich habe ihr gesagt, sie soll zu Sonnenhoch hier sein." Tüpfelstern saß neben Eisblatt auf einer kleinen Lichtung im StrahlenClan-Gebiet.  Lichtstrahl saß ihnen kerzengerade gegenüber. Herbstglanz lief ungeduldig auf und ab, während Efeuzweig nur missmutig mit dem Schwanz peitschte. "Sie kommt nicht." Herbstglanz nickte. "Seh ich auch so, sie hat sich bestimmt schon aus dem Staub gemacht." Eisblatt schüttelte den Kopf und miaute: "Sie wird kommen!" Lichstrahl stand auf, ihre Augen glühten. "Was bringt es ihr oder eher was bringt es Distelstern, wenn sie jetzt zurückgeht?" Flussschweifs Augen hefteten sich auf Lichtstrahl. Tüpfelstern mischte sich wieder mit ein: "Ich weiß nicht, ob sie gegen oder für uns ist, aber ich weiß das wir sie brauchen um Distelstern zu besiegen." Efeuzweig meinte: "Schattenglut hatte recht, wir sollten sie gegen unsere Clankameraden tauschen." Herbstglanz blieb kurz stehen. "Wieso hast du sie eigentlich am Leben gelassen? Vielleicht wäre es besser gewesen, einen unserer Gegner zu töten, als er allein war..." Flussschweif zuckte bei den Worten des roten Kriegers zusammen. Tüpfelstern war jetzt auch aufgestanden. "Das Gesetz der Krieger sagt schließlich, dass ein Krieger nicht tötet, Herbstglanz." Eisblatt legte ihren Schwanz auf den Rücken ihrer Anführerin. "Es tut mir Leid, aber ich glaube sie wird nicht mehr kommen..." Die DämmerClan-Kätzin nahm all ihren Mut zusammen und zwängte sich durch das Gestrüpp. Alle Katzen erschraken, als sie auf die Lichtung trat. Sie tappte bis zu Tüpfelstern, neigte ihren Kopf vor der Anführerin und miaute: "Hier bin ich Tüpfelstern" Alle anderen Katzen wagten es nicht zu reden. "Aber wenn ihr mich lieber tot sehen wollt, dann nur zu." Bei diesen Worten schaute sie Herbstglanz aus schmalen Augen an. Lichtstrahl sah betreten zu Boden. Tüpfelstern bedeutete der DämmerClan-Kätzin sich zu setzen. "Wie dem auch sei, jetzt bist du hier. Also, was ist dein großes Geheimnis?", fragte die edle Kätzin mit funkelnden Augen. Flussschweif neigte ihren Kopf nochmals und miaute: "Das kann ich euch nicht sagen, aber... " Efeuzweig bohrte seine Krallen in den Boden. "Was soll das? Wir nehmen dich auf, weil du etwas, für uns wichtiges weist und dann erzählst du es nicht?" Er war kurz davor die Kätzin anzuspringen, wurde aber von Eisblatt zurückgehalten. Tüpfelsterns Schwanz peitschte hin und her, sie blieb aber sitzen. "Was wolltest du noch sagen?" - "Dass ich euch trotzdem helfen kann." - "Und wie?" - "Das kann ich euch nicht sagen. Ich habe es versprochen und wenn ich es euch verraten würde, würdet ihr nicht mehr mitmachen wollen." Efeuzweigs Augen waren jetzt nur noch Schlitze. Er machte einen Schritt auf Flussschweif zu. "Was hast du vor?" Und noch einen. "Wir werden so tun, als hätte ich eine Katze gefangen, aber den Rest kann ich euch nicht erklären." Efeuzweig fauchte jetzt sogar. "Du willst uns nicht verraten, dass du uns Distelstern übergeben willst?" Er drehte sich zu Tüpfelstern um. "Jetzt können wir sie noch überwältigen." Tüpfelstern zuckte mit einem Ohr. "Genug. Wir werden ihr vertrauen. Wir haben keine andere Wahl." Efeuzweig setzte sich und sie fuhr fort: "Was muss ich tun?" - "Also... ", hob Flussschweif an, doch sie wurde von Lichstrahl unterbrochen. "Nein, ich will gehen." Efeuzweig verdrehte die Augen. "Jetzt streitet ihr euch auch noch darum, wer in die Falle tappen darf. Ich halte das nicht mehr aus!" Damit verschwand er im Unterholz. Herbstglanz folgte ihm schweigend. Tüpfelstern nickte. "Dann gehst du. Ich wünsche dir viel Glück." Lichtstrahl neigte ihren Kopf vor ihrer Anführerin, doch diese erwiderte: "Pass auf dich auf" Sie warf Flussschweif noch einen mißtrauischen Blick zu und verschwand dann mit Eisblatt in Richtung Lager

---------------------------

Was denkt ihr: Hilft Flussschweif dem StrahlenClan oder ist das eine Falle?