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Happy Birthday Norman ❤︎ *0*

I love you sexy men :* ^-^ ❤︎

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,,Ich weis nicht wo Carl ist. Er ist einfach verschwunden, ich konnte ihn nirgends finden."

Ich merke deutlich, dass es ihm nicht leicht fällt, dass er Carl nirgends finden konnte. Aber es ist nicht seine Schuld, denke ich zumindest. Wenn Carl wirklich einfach urplötzlich verschwunden ist, dann konnte Dad einerseits nichts für, anderseits hätte er besser auf seinen Sohn aufpassen können.

Aber, jetzt wo Carl allein da draußen ist, mit den Untoten und wahrscheinlich noch unfähig sich gegen sie zu verteidigen, gibt es keine große Hoffnungen, dass er es schafft. Er ist noch so jung und unschuldig, er hat keine Chancen.

,,Es tut mir leid, Kate."

Ohne irgendein Wort zu sagen, drehe ich mich um und quetsche mich an Maggie, Glenn und Daryl vorbei, die noch immer vor der Tür stehen, nur um dann die Tür aufzureißen und sie hinter mir wieder zu zuschmeißen.

Sofort weht mir der kalte Wind der Nacht entgegen, zerzaust mein Haar ein wenig, aber das ignoriere ich, da es mich auch nicht sonderlich interessiert, wie meine Haare aussehen. Es liegt nicht an ihm, dass ich rausgerannt bin, es ist nur, dass ich jetzt niemanden um mich herum haben möchte. Auch, wenn ich dafür nicht garantieren konnte und mir bewusst war, dass es schwer werden kann, hätte ich mir so sehr gewünscht, dass Mum und Carl noch am Leben wären. Meine ganze Hoffnung hatte ich in Dad und seine ausgezeichnete Erfahrung mit Waffen gelegt, leider war das ein Fehler. Wäre ich nur eine einzige Sekunde in der Lage gewesen, einen vernünftigen Verstand zu besitzen, wäre mir klar gewesen, dass Dad, egal wie stark er und sein Wille sein mögen, es nicht hätte schaffen können, Mum's, Carl's und gleichzeitig noch sein eigenes Leben zu bewahren.

Wie dumm ich doch war zu denken, meine Familie würde diese Welt zusammen durchstehen, ohne, dass wir jemanden verloren würden. Dumm und naiv, dass beschreibt mich momentan am besten! Keine Familie würde es schaffen, zusammen zu bleiben, ohne Verluste zu machen. Es ist einfach unmöglich und verdammt leichtsinnig zu denken, dass es doch einen Weg gäbe, es zu schaffen.

Die Tränen in meinen Augen wirken als wären sie in meinen Augen gefangen, als würde sich ein riesiges Tor vor meinen Augen befinden, dass den salzigen Tränen ihren Weg versperrt, dies ist auch gut so. Ich will nicht weinen, nicht schwach wirken obwohl ich es gar nicht bin.
Mit meinen Händen fasse ich mir durch meine braunen Haare, welche sich etwas komisch anfühlen, wahrscheinlich durch den Dreck und den Regen, der meine Haare stark strapaziert. Um nicht allzu sehr aufzufallen, falls ein oder mehrere Beißer durch Zufall hier vorbei kommen, setze ich mich auf die unterste Stufe der Treppe und lehne meinen Kopf gegen das Holzgeländer.

Erst spät, als die Straßen mit vollkommener Dunkelheit geprägt sind und der Mond sowie einzelne Sterne am schwarzen Himmel vor sich hin scheinen, rappele ich mich mühsam auf und öffne die Tür. Zumindest versuche ich genau das, aber sie lässt sich nicht öffnen, bleibt fest verschlossen.
Verwirrt versuche ich es ein weiteres Mal, da wahrscheinlich nur das Schloss ein wenig gerostet ist und somit manchmal spinnt. Aber auch diesmal rührt sich die Tür keinen Zentimeter.

,,Hallo?!", ich drehe meinen Oberkörper ein wenig zur Seite, um zu sehen ob sich irgendwo einer dieser Dinger befindet.

Erst dann klopfe ich etwas lauter gegen die Tür, sodass sie es von drinnen auch hören. Mein Ohr lege ich gegen die Tür und versuche etwas zu hören. Tatsächlich tut sich irgendetwas am Türknauf, kurz darauf springt die Tür auf und ein blondes Mädchen, nicht älter als 17, lächelt mich erleichtert an.

,,Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du bist weggelaufen", leicht lächelt sie, während sie die Tür wieder schließt und ein paar Kabel fest wieder um den Türknauf wickelt.

,,Ja ich-ich brauchte nur ein wenig Zeit für mich."

Mehr oder wenig abwesend sehe ich ihr dabei zu, wie sie die Kabel verschnürt. Als sie fertig ist, dreht sie sich zu mir um und zieht ihr dunkelgrünes Top etwas nach unten.

,,Ich heiße Beth", nett lächelt sie mir entgegen, streckt mir unsicher ihre Hand hin.

Selbstverständlicherweise will ich mir nicht sofort am Anfang Feinde in meiner neuen Gruppe machen, weshalb ich ihr Lächeln, so gut es denn in der momentanen Situation geht, erwidere und ihre Hand annehme.

,,Kate."

,,Ich weiß", kichert sie ganz knapp, während sie an mir vorbeigeht, ,,Ein paar sind oben und schlafen schon, die anderen sind noch in der Küche."

Nickend folge ich der gutmütigen Beth in die Küche, in der sich wie sie sagte, noch ein Teil der Gruppe befindet. Shane, der Mann der vorhin seine Augen so weit aufriss, die dunkelhäutige Frau, Daryl und mein Vater sitzen gemeinsam an einem weißen runden Tisch und unterhalten sich. Als sie Beth und mich bemerken, verstummen sie sofort, die unangenehme Situation gefällt mir gerade überhaupt nicht.

,,Du bist wieder da", Dad lächelt mich beruhigt an und winkt mich zu sich rüber, weshalb ich zu ihm gehe.

Er will gerade aufstehen und mir seinen Platz anbieten, doch ich lege meine Hand schnell auf seine Schulter und drücke ihn somit sanft zurück auf den Stuhl. Lächelnd zeigt er auf den alten Mann, der schweigend seine Augen auf mich wirft.

,,Das ist Dale. Vorhin hatten wir nicht die Chance dazu, dir alle vorzustellen."

Mit einem mehr oder weniger aufgezwungenen Lächeln nicke ich Dale zu, dieser erwidert. Sofort deutet Dad auch schon auf die dunkelhäutige Frau.

,,Das ist Michonne", auch ihr schenke ich diese Geste, sie bleibt aber vollkommen ernst, starrt mich mit ihren dunklen Augen nur an.

Jetzt weiß ich wie Maggie sich fühlte, als sie nett sein wollte und ich sie wie eine emotionslose Puppe anstarrte, es ist ein verdammt unangenehmes Gefühl! Zögernd schaue ich weg und beende somit unseren lieblosen Augenkontakt, den ich nun mit Sahne habe.

Dieser hat seine ineinander gefalteten Hände auf dem Tisch platziert und durchbohrt mich auf eine komische Art mit seinen Augen. Die Art wie er mich ansieht, seine Art im Gesamtpaket, macht mir Angst und lässt es mir kalt den Rücken runter laufen.

,,Das ist Shane."

Trotzdem schenke ich auch ihm ein Nicken, begleitet von einem Lächeln, welches ich aber nur zögernd herausbringe.

,,Ich habe vorhin mit allen gesprochen, du darfst selbstverständlich bleiben."

Lächelnd sehe ich auf meinen Vater herab, dieser zieht mich an meiner Hüfte zu sich und lehnt seinen Kopf gegen mich. Als ich einen flüchtigen Blick zu Beth erhasche, sehe ich, dass auch sie sich kein Lächeln unterdrücken kann.

Dann heißt das jetzt wohl, dass ich eine Gruppe habe.

The Walking Dead - Fight or dieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt