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Der Inspektor betrat den Raum und lehnte sich mit einem resignierten Seufzer gegen die Tür, die hinter ihm ins Schloss gefallen war.

"Halber, bitte sag mir, dass du gute Neuigkeiten für mich hast.". Seine Stimme klang matt und ausgelaugt. Noch matter und ausgelaugter als bei ihrem vorherigen Treffen.

Halber hörte, wie sein alter Freund mit zittrigen Fingern in der Manteltasche kramte und kurz daurauf war das unverkennbare Zischen vom Entzünden von Feuer zu hören.

"Es würde dir besser gehen, würdest du mit dem Rauchen aufhören.".

"Da hast du recht, alter Mann, da hast du recht.". Der Inspektor schleppte sich zu dem gigantischen, weinroten Sofa in der Mitte des Raumes und ließ sich in die Polster sinken. Seine alten Knochen knackten. Er schnaufte zwischen zwei kräftige Zügen.
"Uns rennt die Zeit davon und langsam habe ich Angst, dass ich sie gänzlich aus den Augen verliere. Sie erwarten von mir, dass ich mich äußere zu den Morden. Sie haben Verdächtige und wollen Antworten, aber wie kann ich die Unschuld der Angeklagten beweisen, ohne die ganze Wahrheit zu sagen?".

"Siehst du, deshalb bist du von uns beiden der Inspektor.". Halber drehte sich in seinem großen Lehnsessel von dem Fenster weg und dem Raum zu, sodass er dem Inspektor endlich in die Augen schauen konnte. Er sah tiefe Besorgnis. Das verwunderte ihn nicht. Er hatte damit gerechnet. Aber es bereitete ihm trotzdem Kopfschmerzen.
"Bald ist mein Team wieder komplett. Wir werden tun, was wir können.".

"Du hast sie erreichen können?". Der Inspektor verbarg seine Hoffnung hinter dichtem Zigarettenqualm.

"Sie sind fast alle hier. Der Rest ist hoffentlich schon unterwegs. Die Berebler Brüder, wobei Forsake ziemlich große Stücke auf den Jüngeren setzt und unsere zweite Medizinierin, Julie. Billiam ist gestern angekommen und Emil ebenfalls. Selbst Amos habe ich mobilisieren können. Er schaut allerdings gerade nach den Thampsons. Sie scheinen in Schwierigkeiten zu stecken.".

"Amanda?".

"Sie hat bis jetzt noch nicht geantwortet.".

Der Inspektor schaute besorgt zu Samedie hinauf, doch nach nur wenigen Sekunden konnte er dem hellen Funkeln in dessen weisen Augen nicht mehr Stand halten und senkte den Blick wieder gen Boden.

"Die alte Truppe also wieder. Nur ohne ihn.".

"Ja, ohne ihn.".

Betretenes Schweigen.
Die Stille legte sich über die beiden alten Männer
So schwer und erdrückend. So still und doch voller unausgesprochener Worte, voller Anschuldigungen, voller Fragen, voller grausamer Antworten, die keiner der beiden so wirklich wahr haben wollte.

"Ich halt das nicht mehr aus.". Der Inspektor erhob sich. "Wir sehen uns, Halber.".

"Machs gut, alter Freund.". Und die Zigarette verglühte vor Samedies Augen. Der letzte Funke erlosch und es war so verdammt theatralisch, dass Halber nicht wusste, ob er lachen, oder doch schreien sollte.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 26, 2016 ⏰

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After Death, Das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt