Kapitel 3

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Sengoku wusste, dass sein Plan funktionieren würde. Er konnte die Whitebeardpiraten gut genug einschätzen, um zu wissen, dass sie sich auf die Suche nach der jungen Diebin begeben würden. 
Es war also nicht nötig Marinesoldaten auf sie anzusetzen. Das einzige, was sie jetzt noch tun mussten war, das Kopfgeld von ihr zu erhöhen, damit die Piraten den Artikel nicht als schlechten Scherz ansehen würden. 
Die Summe, die auf den Kopf eines Gesetzlosen ausgesetzt wird, muss jedoch begründet sein. Sengoku konnte nicht einfach das Kopfgeld erhöhen, wie ihm das grade in den Kram passte. Doch er war ja nicht dumm. 
Das die Diebin ein äußerst wertvolles Dokument einfach aus einer Marinebasis stehlen konnte, war Grund genug ihr Kopfgeld drastisch zu erhöhen. Die Informationen durften unter keinen Umständen an die Außenwelt gelangen, sie würden einen Sturm der Entrüstung auslösen. Deshalb konnte Sengoku auch erreichen, dass ihr Kopfgeld dem des Kommandanten der zweiten Division übertraf. 
Und das würde die Whitebeardpiraten unruhig machen und sie dazu Zwingen einzugreifen. Das Blut einer unbedeutenden Person, die niemals ein Kopfgeld über hundert Millionen Berry bekommen hätte, wenn es um ihre Kampfkraft ging, klebte somit an ihren Händen.

Xara starrte immer noch gebannt auf den Artikel, der vor ihr lag. Erst, als Dean ihn ihr aus der Hand riss richtete sie ihre Aufmerksamkeit erneut auf ihn. "Wir müssen sofort von dieser Insel runter." machte er ihr klar. Die Schwarzhaarige war in dem Moment lediglich dazu in der Lage zu nicken. Kein Wort verließ ihren Mund, sie war zu aufgewühlt. Dean, der sich sofort an das Zusammenpacken ihrer Habseligkeiten machte, wusste, dass jede Sekunde zählte. "Mach schon Xara! Zieh dich an und dann lass uns endlich verschwinden!" rief er der Frau zu, die sich augenblicklich in Bewegung setzte. Schnell nahm sie sich eine Hose und ein Oberteil von dem winzigem Kleiderhaufen, entledigte sich ihrer Schlafklamotten und schlüpfte in ihre Sachen. Ihr war es egal, dass Dean noch in dem Raum stand, es gab wichtigeres als ihr Schamgefühl.

Es dauerte nicht lange, da erreichten die beiden die Stadt. Passanten sahen ihnen kopfschüttelnd hinterher, wussten sie doch wer da vor ihnen stand und was sie angerichtet hatte. Einige wichen sogar erschrocken zurück, doch es sollte Beiden vollkommen egal sein.
Sie kauften noch Proviant, dann liefen sie zu ihrem Boot. Der Rothaarige setzte die Segel und steuerte die nächste Insel an. 

Hätten sie gewusst, dass diese unter Whitebeards Schutz stand, hätten sie einen großen Bogen um Blue Island gemacht.

Sechs Tage nachdem der Zeitungsartikel veröffentlicht wurde, näherte sich ein großes Schiff dem Hafen Little Mountains. Die Flagge war jedem nur allzu bekannt und der Grund, warum die Piraten hier waren, ebenfalls. Eine kleinere Version der Moby Dick, dem Hauptschiff der Whitebeardpiraten, war noch weit entfernt, als sich ein Beiboot mit rasanter Geschwindigkeit der Insel näherte.
Orange Flammen peitschten über das Wasser und brachten das Boot innerhalb von wenigen Minuten an den Hafen. Die Menge, die sich mittlerweile an Land versammelt hatte, staunte nicht schlecht, als ein Mann aus dem Boot sprang, dass bei genauerem Blick eher wie ein umfunktioniertes Surfbrett aussah. Seine Haut war vereinzelnd mit Flammen überzogen, von denen eine gewaltige Hitze ausging, auf seinem muskulösem Rücken war das Zeichen Whitebeards tätowiert. Sommersprossen zierten das Gesicht des jungen Mannes, dessen Seelenspiegel so schwarz wie sein Haar waren. "Wo finde ich die Meisterdiebin Xara?!" erhob er plötzlich seine Stimme, die von Wut gezeichnet war. Seine Augen wanderten durch die Menge und suchten nach einer Person, die etwas wissen könnte. Er war darauf vorbereitet, dass keiner ihm Informationen geben wollte und würde im Notfall auch zu härteren Methoden greifen. In keinem Fall hatte er damit gerechnet, dass ein kleiner, älterer Mann mit schütterem Haar aus der Menge hervortreten würde und ihm einfach eine Antwort auf die Frage geben würde. Darauf war er nicht gefasst gewesen, den Grund dafür wusste er selber nicht. "Tu den Bewohnern nichts. Wir werden dir deine Frage beantworten, nur zügle dich junger Mann. Es gibt keinen Grund wütend zu sein." Der alte Mann blieb völlig entspannt, es ließ ihn kalt, dass ein gefürchteter Pirat vor ihm stand. Er hatte schon schlimmere gesehen.
Nickend setzte der Kommandant seinen orangen Cowboyhut auf den Kopf und zwang sich zur Ruhe. Es dauerte einige Sekunden, dann erstarben die Flammen auf seinem Körper. "Ich denke nicht, dass ich meine Frage wiederholen muss?" fragte er in die Runde. Es dauerte nicht lange, da erhob die erste ihre Stimme. "Ich habe sie gestern noch gesehen, wie sie stürmisch durch die Stadt gelaufen ist. In Begleitung eines Mannes." Der Schwarzhaarige ging auf die Frau zu, welche erschrocken einen Schritt zurückging. "Wohin ist sie gelaufen?" wollte er von der verängstigten Frau wissen, die kaum älter als dreißig zu sein schien. "Richtung Hafen." sagte sie ohne ihm dabei in die Augen zu sehen.
Der Hutträger wandte sich von der Frau ab und schritt auf sein kleines Schiffchen zu, welches den Namen Striker trug. Erneut drehte er sich zu der Frau um, damit er ihr eine letzte Frage stellen konnte. "Wie sah ihr Begleiter aus?" Die Frau zuckte kurz zusammen, antwortete ihm aber schnell. "Er war ungefähr so groß wie sie, Sir, hatte etwas längere, rote Haare, trug eine Augenklappe über seinem rechten Auge und hatte ebenfalls die gleiche Statur wie sie." "Danke." sagte er lediglich, bevor er sein Feuer entzündete und somit den Striker antrieb, damit er zurück zum Schiff kam.

"Was hast du rausgefunden Ace?" war das erste, was er von seinen Kameraden hörte, als er das Deck betrat. "Sie scheint seit gestern nicht mehr auf der Insel zu sein. War in Begleitung eines rothaarigen Mannes mit Augenklappe." brummte er der kleinen braunhaarigen Frau entgegen. "Sie könnte gelogen haben." stellte sie nüchtern fest und griff unbewusst an den Griff ihres Säbels. "Das weiß ich auch Haruta. Ich gebe Marco bescheid. Der soll sich auf den umliegenden Inseln umgucken." Ace griff nach der Teleschnecke, die ihm von einem Mann aus seiner Division gereicht wurde. "Leider gibt es davon einige." brummte sie missmutig. 
Lange musste der Kommandant nicht warten, da meldete sich die bekannte Stimme des ersten Kommandanten von der anderen Seite der Leitung. "Ace, hast du was rausgefunden?" fragte er und klang vergleichsweise desinteressiert.
Nachdem Ace seinen Kameraden auf den neusten Stand gebracht hatte legten sie ihre Vorgehensweise fest. Marco  würde sich auf den Weg nach Green Island begeben, da er bereits in der Nähe von ihr war. Da die Insel ebenfalls unter Whitebeards Schutz stand müsste es leicht sein an Informationen zu kommen. Ace begab sich zusammen mit Haruta nach Blue Island. Die Insel war im vergleich zu Little Mountain ziemlich groß, da war es von Vorteil zu zweit zu bleiben. Jozu, der ebenfalls an Bord der kleinen Moby war, würde auf Little Mountain bleiben, falls das Mädchen dorthin zurück kam. 
Als Ace auflegte teilte er den anderen den Plan mit.
Die Jagt war eröffnet.



Die Schwachen können sich nicht aussuchen wie sie sterben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt