Kapitel 26

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Frisch aus dem Urlaub und nicht einmal zuhause angekommen habe ich sofort ein neues Kapitel geschrieben:)
Ich hoffe es gefällt euch, lasst mir was da! Ich Hock dann noch 'n paar Stunden im Bus. Bis zum nächsten mal ;)
LG Gamer-Girl-x3

Marco stand mit Vista am Bug der Moby Dick und schilderte ihm von den Ereignissen der Reise. Das große Schiff schaukelte sanft und der Wind brachte eine kühle Brise mit sich. Dabei ließ der Phönix den Vorfall zwischen Ace und sich geschickt aus. Vista lauschte seinen Worten, während er seinen Schnurrbart zwirbelte.
Marco konnte ja nicht ahnen, das Vista von Ace bereits eingeweiht wurde. Er wollte ihn gerade darauf ansprechen, als ein junger Bursche auf sie zu kam und ihr Gespräch unterbrach. "Kommandant Marco, Vater will mit Ihnen sprechen." Teilte er mit, den ängstlichen Ton in seiner Stimme versuchte er dabei zu unterdrücken. Marco gab lediglich ein genervtes brummen von sich, bevor er sich von der Reling abstieß und mit gleichgültiger Mine in Richtung Vaters Kajüte trottete.
Schwaches Abendlicht beleuchtete die große, spärlich eingerichtete Kajüte Whitebeards, in deren inneren sich lediglich ein Bett und ein großer Schreibtisch befand. An dem massiven Holztisch saß Whitebeard und schrieb Logbuch.
Marco hatte die Kajüte vor einigen Minuten betreten und wartete geduldig, dennoch schlecht gelaunt darauf, dass Whitebeard ihm seine Aufmerksamkeit schenken würde. Marcos schlechte Laune war nicht unbegründet, seit er wieder an Bord war hatte er noch kein Wort mit 'Vater' gesprochen, geschweige denn ihn eines Blickes gewürdigt. Seit dem Vorfall mit Ace zweifelte er an dem Vertrauen, welches er in die Familie hatte. Langsam bröckelte es dahin wie die Fassade eines alten Gebäudes, ließ Marco neue Sichtweisen erblicken und an noch mehr Dingen zweifeln.
Endlich schlug Whitebeard das alte, in braunes, abgenutztes Leder gebundene Logbuch zu und wandte seinen Blick zu Marco. Seine gelben Augen musterten den Kommandanten, welcher seine Gefühle hinter seinem gelangweilten Gesichtsausdruck verbarg. "Mein Sohn, ich habe eine Aufgabe für dich und deine Division," sprach er und musterte Marco, um eine Reaktion seinerseits zu sehen. "Ihr sollt auf den rothaarigen Knirps aufpassen. Was die Crew mit ihm macht ist mir egal, solange er uns nicht wegstirbt." Sprach er und wandte sich direkt wieder ab, um dem Phönix zu zeigen, dass das Gespräch damit beendet war. Doch dieser bewegte sich nicht vom Fleck. Wut breitete sich in seinem inneren aus, seine Hände ballet er empört zu Fäusten. "Das ist alles?" Wollte der blonde Wissen und konnte dabei nicht vermeiden, dass seine Stimme unfreundlich klang. "Ja, das ist alles." Wies Whitebeard ihn an, womit Marco sich nicht zufrieden geben wollte. "Willst du, dass ich einfach über das Geschehene hinwegsehe?" Fragte er nun wütend, hatte er doch genug davon seine Gefühle zu verbergen. Beinahe bedrückt seufzte Whitebeard und drehte sich wieder seinem Sohn zu. "Nein, natürlich nicht. Ich will, dass du es einsiehst Marco. Du bist zu weit gegangen und Ace musste dazwischen gehen." Wütend verschränkte Marco die Arme vor der Brust und reckte seinen Kopf ein Stück in die Höhe. "Anscheinend wusstest du ja vorher schon Bescheid Vater!" Marco redete sich weiter in Rage, brachte das Wort seines sonst so geliebten Vaters verachtend über seine Lippen. "Wenn du mir nicht vertraust, sag es mir sofort. Ich will nicht mein Leben für eine Familie riskieren, die mich ins offene Messer laufen lässt!"setzte er hinten dran, schlug mit seiner Faust gegen die Wand und drehte sich um. Ohne ein weiteres Wort zu verschwenden, öffnete er die Türe und stürmte hinaus. Zurück blieb lediglich ein besorgter Whitebeard, der sich fragte was momentan bloß bei seinem Sohn los war.

Schon länger war Haruta fertig damit Xaras Wunden zu versorgen. Nachdem Xara noch eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken erhalten hatte, wurde sie wieder alleine gelassen. Die junge Frau, welche dank schmerzlindernder Tabletten ein wenig benebelt im Kopf war, richtete sich langsam auf und ging Richtung Zellentüre. Ihre Füße hallten in dem leeren Raum wieder, ihr Herzschlag beschleunigte sich, vermutlich dank der Tabletten, minimal. Xara horchte noch einmal auf, bevor sie ihr Haar aus dem Gesicht strich und sich zum Schloss runterbeugte. Sie fing an es genauestens zu inspizieren und schätzte ihre Chancen, es zu knacken, ziemlich gut ein. Natürlich war sie nicht so dumm es wirklich zu tun, zumindest momentan nicht. Es war so etwas wie eine Absicherung, falls die Verhandlungen gründlich schief gehen sollten.

Haruta schäumte vor Wut. Es war nicht einmal eine Stunde vergangen, seit sie den Befehl, den jungen Dean in Ruhe zu lassen, gegeben hatte, doch dieser wurde bereits missachtet. Die junge Kommandanten konnte von Glück reden, dass sie die Übeltäter auf frischer Tat ertappt hatte. Nun musste sie sich noch eine schöne Strafe ausdenken, dich zunächst gab es wichtigeres zu tun. Mit eiligen Schritten kam sie auf den am Boden liegenden Dean zu, der keine Regung zeigte. Das hatte ihr grade noch gefehlt, dachte Haruta, noch ein verletzter Gefangener. Wenn die beiden starben, bevor ihre Schuld bewiesen wurde, würde sie sich dies nie verzeihen.

Marco wollte mit niemanden reden, niemanden sehen. Die Aufgabe, die Vater ihm und seiner Division zugeteilt hatte, hatte er noch nicht weitergegeben, er hatte es auch nicht vor. Sollte der Junge doch verrecken, es würde keinen Unterschied machen.
Völlig durcheinander lag der blonde Mann auf seinem Bett und starrte aus dem Bullauge zu seiner Linken. Langsam festigte sich ein Gedanke in seinem Kopf, der ihn selber zu tiefst erschütterte. Doch auch Marco musste zugeben, dass es wahrscheinlich die beste Lösung war. Es würde nie wieder so sein, wie es mal war. Das könnte es nicht, nicht nachdem er seinen Vater so angebrüllt hat und sich auch eingestehen muss, dass er den Whitebeardpiraten nicht mehr vertraute.
Wehmütig strich er mit der Hand über seine Brust, auf der das Zeichen seines Vaters prangerte. So viel hatte er mit den Whitbeards erlebt, so viele Schlachten geschlagen. Er wurde aufgenommen, als es ihm so schlecht ging, ohne sie würde er vermutlich nicht mehr leben. Doch jetzt war Schluss, er konnte all das einfach nicht mehr. Sein Entschluss stand fest und er würde ihn bald umsetzen. Vielleicht würde er ihn irgendwann bereuen und ihn rückgängig machen, doch nun empfand er diesen Entschluss als die beste Entscheidung, die er hätte treffen können. Noch nicht sofort würde er ihn umsetzen aber im Laufe der folgenden Wochen.
Marco würde seine Familie verlassen.

Die Schwachen können sich nicht aussuchen wie sie sterben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt