Kapitel 8

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Der Kommandant der zweiten Division Whitebeards, Feuerfaust Ace. Selbst in dem schwachen Licht war er gut zu erkennen, sein oranger Hut hob sich von der Umgebung ab. Er hatte der Diebin den Rücken zugedreht. Sein Muskulöser Rücken, auf welchem das Whitebeard Zeichen prangerte, sah angespannt aus. Er schien wachsam, als warte er auf ein Unheil. Vor ihm befand sich Dean. Erleichtert stellte Xara fest, dass es ihm soweit an nichts zu fehlen schien.
Ihr Blick wanderte erneut zur Feuerfaust, der keine Regung zeigte. Minuten vergingen, Xara war bereit. Sie würde es wagen. Aus Instinkt griff sie nach ihrem Dolch an ihrer Hüfte und dem anderen Dolch in ihrem Stiefel. Beide waren noch da und gaben ihr eine gewisse Sicherheit. Ein letztes Mal vergewisserte sie sich, dass der Mann auch ja keine Bewegung machte, dann setzte sie vorsichtig einen Fuß aus dem Schatten. Ihr ganzer Körper war angespannt, das Zittern war noch immer nicht verschwunden. Der Strandabschnitt, welcher sich vor ihr erstreckte, bot keinen Schutz. Sie mag zwar eine unglaublich talentierte Diebin sein, doch ohne Schatten war sie aufgeschmissen. Sie war auf die Dunkelheit angewiesen, mit welcher sie zu verschmelzen schien.
Doch hier war keine Dunkelheit, keine Schatten die sie verbargen. Sie konnte zwar ihre Aura verbergen, doch ohne Dunkelheit war sie sichtbar. Und somit auch verwundbar. Der Kommandant, dessen Element das Feuer war, war so etwas wie ihr natürlicher Feind. Er vertrieb die Dunkelheit und konnte sie somit aus der Reserve locken. Doch das war hier gar nicht nötig.
Umso angespannter war die junge Frau, welche ihre schützende Deckung verlassen hatte und schon ein ganzes Stück zurückgelegt hatte. Was hielt die Feuerfaust bloß davon ab sich umzusehen? Ihr war es suspekt, dass er sich nicht einmal nach Dean umsah, doch sie musste es einfach so hinnehmen. Ihre Schritte schienen keinen Laut auf dem Sand zu verursachen. Sie selber war wie ein Schatten. Xara schöpfte mit jedem Schritt mehr Mut, aus dieser Sache lebend rauszukommen.
Nur noch wenige Schritte trennten sie von ihrem Freund, der sein Auge plötzlich Aufriss und die grünäugige ansah. Diese stockte in ihrer Bewegung und sah in das grüne Auge ihres Freundes. Etwas flehendes lag in seinem Blick, was die schwarzhaarige irritiert wahrnahm. Sie überbrückte die letzten Meter, die die beiden trennte, und zog ihren Dolch aus der Scheide. Lautlos machte sie sich daran die Fesseln um Deans Beine zu zerschneiden. Dabei musste sie vorsichtig sein, um lautlos zu bleiben. Sie konzentrierte sich angestrengt darauf und blendete ihre Umgebung vollkommen aus. Die Fesseln fielen kurze Zeit später lautlos zu Boden. Sie wandte sich den Fesseln um seine Handgelenke zu, wobei sie dem nichts ahnenden Hutträger den Rücken zukehrte.
Die Fesseln waren fast durchgeschnitten, als Dean plötzlich anfing seine Stimme zu erheben. "Mmmh!" Brachte er lediglich zustande, da sein Mund mit Klebeband zugeklebt worden war. Xara verstand ihren Freund und warf sich noch im letzten Moment zur Seite, eher sich eine Faust in den Sand bohrte. Erschrocken riss sie die Augen auf und wich weiter zurück. Ihre Mütze rutschte von ihrem Kopf und gab den Blick auf ihr langes, rabenschwarzes Haar frei. "Du!" Zischte der schwarzhaarige voller Hass, die grünäugige blieb jedoch stumm. Sie taxierte ihr Gegenüber und zog ihren Dolch. Jetzt, wo sie dem Kommandanten gegenüberstand, kam der Dolch in ihrer Hand der Diebin wie ein Zahnstocher vor. Adrenalin pumpte durch ihren Körper und vertrieb jeglichen Gedanken aus ihrem Kopf. Es gab nur das hier und jetzt. Sie musste Dean zur Flucht verhelfen. Xara trat noch einen vorsichtigen Schritt zurück. Das schwache Licht warf einen silbernen Schein auf die Szenerie.
Oranges Feuer zügelte von einen Moment auf den anderen auf der Haut des jungen Kommandanten. Das Licht ließ die junge Frau noch einen Schritt zurückweichen, wie sie Feuer hasste! "Hast du Angst?" Fragte der Feuerbändiger verächtlich und nun erhob auch Xara ihre Stimme. "Angst? Ich habe keine Angst."
Eine glatte Lüge. Sie hoffte, dass ihr Gegenüber dies nicht merkte und behielt ihren ausdruckslosen Blick bei. Langsam schritt ihr Gegner auf sie zu. Sie blieb stehen, umklammerte lediglich ihren Dolch. Wind strich durch ihr Haar und gab die Sicht auf ihr linkes Auge frei, welches mit einer Narbe versehen war.
Der Kommandant hatte den auf dem Boden liegenden rothaarigen schon vergessen, sodass dieser sich unbemerkt erheben konnte. Er wusste, dass Xara den Kommandanten grade ablenkte um ihm zur Flucht zur verhelfen, aber er weigerte sich seine Kameradin alleine zu lassen. Das durfte er einfach nicht machen. Was wäre er für ein Mann, wenn er eine Frau für ihn kämpfen ließe? Xara brauchte seine Hilfe mehr denn je, auch wenn es ihn vielleicht das Leben kosten würde.
Solange er noch atmete würde keiner seiner Freundin etwas antun. Und so zog er die Waffe aus seinem Stiefel, welche die Feuerfaust ihm nicht abgenommen hatte und rannte auf ihn zu. Er stach zu doch dort, wo eine klaffende Wunde hätte sein müssen, kamen Flammen aus seinem Körper. Geschockt wich Dean einen Schritt zurück, daran hatte er nicht gedacht. Der Kommandant war so gut wie unverwundbar!
Der genannte drehte sich langsam zu dem eingeschüchterten Dean um und starrte ihm hasserfüllt ins Auge. Seine Körpersprache, seine Mimik, seine Augen.... Alles an ihm strahlte puren Hass aus. Xara spürte, dass seine Aura immer mächtiger wurde. Sie übte immer mehr Druck aus, doch sie hielt dagegen. Jetzt ließ auch sie ihrem Haki freien Lauf, und auch wenn es nichts im Vergleich zu dem des zweiten Kommandanten war, so konnte sie die Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehen. Wut breitete sich in ihr aus, sie würde nicht zulassen, dass Dean noch mehr Schaden zugefügt wird. Die Feuerfaust würde schon noch sehen, dass sie nicht zu unterschätzen war!

Die Schwachen können sich nicht aussuchen wie sie sterben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt