Kapitel 18

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"Willst du garnichts essen?", fragte Chris, der sich ein weiteres Stück Pizza in den Mund schob. Ich schüttelte nur den Kopf. "Ich habe keinen Hunger." Ich wusste, dass er langsam dabei war, zu durschauen, was wirklich in mir vorging. Ich hatte Angst, dass er es rausfand. Dass er von meiner Essstörung mitbekam. 

Es war eine Weile still geworden. Ich wollte gerade etwas sagen, als ein Räuspern von Chris mich aufschauen ließ. Seine strahlend blaune Augen hielten meinen Blick gefangen, während er sich erneut räuspert und beginnt: "Ähm, also..Holly. Ich weiß, dass das etwas plötzlich und unerwartet kommt, aber..Ich denke, dass du einen Psychiater aufsuchen solltest!"

Ich verschlucke mich an meiner eigenen Spucke und meine Gabel klappert laut, als sie mir aus meiner Hand fällt. "Wie bitte?" Er räuspert sich wieder, als wisse er nicht, welche Worte er wählen soll. "Holly, du brauchst Hilfe. Sieh dich an. Du isst nicht. Genau wie jetzt. Du hast noch keinen Bissen zu dir genommen. Holly, du ritzt dich. Du zerstörst dich selbst, ich mache mir ernsthaft Sorgen. Ich - " - "Das reicht! Wie kannst du es wagen?", fauche ich. Ich habe mich halb von meinem Stuhl erhoben, meine Hände sind zu Fäusten geballt.

"Beruhige dich, Holly", meint Chris und drückt mich sanft wieder auf meinen Platz. Ich schüttele seinen Arm ab. "Nein, ich werde mich nicht beruhigen. Erst verschwindest du, nachdem du mich auf das Letzte verletzt hast und jetzt tauchst du wieder auf und glaubst, das Recht zu haben, dich in mein Leben einzumischen. Dir Sorgen zu machen. Dich hat es die letzten Monate doch auch nicht interessiert, wie es mir geht, Chris."

Ich versuche die Wuttränen herunter zu schlucken. Ich weiß, dass ich übertreibe. "Hör zu, Holly. Es tut mir - " - "Nein, Chris. Ich will keine Erklärungen oder Entschuldigungen hören. Ich will, dass du wieder verschwindest. Du hast nicht das geringste Recht dich in mein Leben einzumischen. Und ich war auch noch so blöd und denke, dass du dich geändert hast. Keine Ahnung was durch mei Kopf gegangen ist."

"Ich will dir doch nur helfen, verdammt." Auch er hat jetzt seine Stimme erhoben. "Ich brauche keine Hilfe. Von niemandem. Und von dir erst recht nicht!", schreie ich ihn an und springe auf. Mein Stuhl kippt um, aber ich reagiere nicht. Nur vage nehme ich war, wie sich Chris bückt, um ihn wieder aufzuheben. "Ich will nicht, dass du mir hilfst. Ich will, dass du verschwindest. Geh wieder zu einer deiner vielen Schlampen." - "Was? Holly, was redest du da? Willst du mich jetzt deswegen hassen? Weil ich dich betrogen habe, und das vor Monaten? Es tut mir Leid und ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe aber wieso flippst du jetzt so aus?" 

Ich unterbreche ihn, mit eine, kalten, humorlosen Lachen, von dem ich nie wusste, dass ich dazu fähig bin. "Nein, Chris. Ich hasse dich nicht deswegen, ich hasse dich, weil du mich allein gelassen hast. Du weißt nicht, wie es mir ging. Du weißt nicht, was ich in den letzten Monaten alles erleben musste. Deine Hilfe kommt zu spät."

Ein unterdrücktes Schluchzen lässt mich zusammen fahren. Ich schlucke. Mein Blick wandert erneut über sein Gesicht. In seine blauen Augen. Ich sehe Sorg in ihnen. Plötzlich habe ich das Gefühl, die Wände würden immer näher zusammen rücken. Der Fluchtinstinkt überkommt mich völlig unerwartet und ich stolpere aus dem Café.

"Hol. Wohin gehst du?", Chris kommt mir hinterher. "Weg", ich beschleunge meine Schritte, während ich die Straße überquere. Bloß weg hier. "Was machst du da?" Ich ignoriere ihn, obwohl die Panik in seiner Stimme kaum zu überhören ist. "Du kannst nicht einfach wieder davonlaufen. Bitte, lass mich mit dir reden. Du kannst nicht einfach wieder vor dieser Situation, in der wir uns gerade befinden, flüchten." - "Ach, meinst du? dann schau genau hin!", fauche ich ihn an und werfe mir die Jacke über.

"Hör mir zu, wir können reden. Wir können reden, wir können das alles wieder hinbiegen. ich werde dir helfen, bei allem. Lass uns nur etwas Zeit." Das hört sich an, als denke er, ich würde mich jetzt umbringen wollen. Er muss ein vollkommen falsches Bild von mir haben. "Bitte. Holly. Tu das nicht!" Oh, mein Gott.Er glaubt es wirklich. 

Irgendwie macht mich diese Tatsache nur noch wütender. Er packt mich sanft am Arm, um mich in eine Umarmung zu ziehen, aber ich entreiße mich ihm sofort wieder. "Glaub mir, Chris. Du bist es nicht wert, sich wegen dir umzubringen."

Keine Sekunde bereue ich meine Worte. Meine Augen weiten sich und ich schlage mir mit der Hand vor den Mund. Was habe ich getan? Eine eizelne Träne rinnt mir die Wange herunter, als ich begreife, was ich da gerade gesagt habe. Ich kann Chris unmöglich ins Gesicht schauen. Ich will nicht wissen, was ich mit meinen Worten in ihm ausgelöst habe. "Es tut mir leid", flüstere ich gebrochen. 

Ich verschwinde in der nächsten Straße und sofort erwartet mich der erste reporter. Das ist genau das, was ich jetzt am wenigsten gebrauchen kann. Von einem aufdringlichen Paparazzo abgelichtet zu werden. Schnell verdecke ich mein Gesicht mit einer hand und versuche an ihm vorbei zu kommen, um zu meinem Auto zu gehen. Unglücklicherweise sind Paparazzi aber für ihre Hartnäckigkeit bekannt.

"Ihren Standpunkt zu dem Gerücht, dass Louis Tomlinson Eleanor Calder mit Ihnen betrügt, Miss O'Neill?" Ich bleibe wie erstarrt stehen. Was hat er mich gerade gefragt?

"Äh, wie bitte?". Ich begehe den Fehler, mich von seiner Frage fangen zu lassen. Er wiederholt sich bereitwillig. "Louis würde seine Freundin niemals betrügen", murmele ich mit ausdruckslosem Gesicht. Wie kommt er darauf, dass Louis Eleanor Calder mit mir betrügen solle?

"In welcher Beziehung stehen sie dann zu ihm?", hakt er nach. da ich schon zu viel gesagt habe, ignoriere ich ihn und laufe schnell zu meinem Wagen.

"Holly!" Ich werfe einen Blick über die Schulter und beschleunige meine Schritte, als ich ihn in der Straße stehen sehe. "Hol, warte!" Ich reiße die Fahrertür auf und steige in den Wagen, während ich ihn starte. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie Chris in meine Richtung rennt. Aber bevor er mich erreicht, trete ich auf das Gaspedal und rase davon.

Trust is a lie (Louis Tomlinson Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt