Kapitel 3

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3 Tage später rief Louis mich an. Ich hatte ihm nicht einmal meine Nummer gegeben, desto verwunderter war ich, als er mich fragte, ob ich denn mit ihm ausgehen wolle. So lief das über die nächsten Wochen weiter.

Wir sahen uns fast täglich. Und ich tat alles daran ihn zu sehen und er nahm sich so viel Zeit wie er nur konnte.

Es war mir eigentlich ziemlich egal, dass er in der Öffentlichkeit stand, alles was für mich zählte, dass er da war und ihn zu sehen, so oft und so lange es eben ging.

Nichtsdestotrotz versuchten wir das Ganze so privat wie möglich zu halten, denn niemanden ging unsere Freundschaft etwas an.

Bei einer Freundschaft blieb ich es jedoch nicht. Zumindest bei mir. Ich hatte mich in ihn verliebt, ausgerechnet in Louis Tomlinson, einen Jungen, den mehrere Millionen Teenager zu Füßen fallen.

Er könnte jede kriegen und die Chance, dass er dieselben Gefühle für mich hatte, wie ich für ihn war gleich null.

Ich merkte ziemlich schnell, dass da mehr war. Eigentlich hatte ich es von dem Moment an gewusst, als er im Musikladen stand und wir uns unterhalten hatten.

Ich wollte ihn aber auch nicht mit meinen Gefühlen konfrontieren, denn ich wollte ihn als meinen guten Freund nicht verlieren.

Als Freund war er nämlich einfach unglaublich toll. Ich konnte ihm alles erzählen, auch von meiner Essstörung. Ich hatte Angst, dass er, nachdem er es erfahren hatte, nichts mehr mit mir zutun haben wollte.

Aber das Gegenteil war der Fall. Er fing an zu weinen, nahm mich in den Arm und flüsterte mir "Wir werden deine Krankheit besiegen. Zusammen schaffen wir das" ins Ohr.

Dafür liebte ich ihn. Dass er für mich da war, obwohl wir uns garnicht mal so lange kannten. Für mich war er zu einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben geworden, genauso wie die anderen vier, mit denen ich mir seit 1 Woche eine Wg teilte.

Nun gut, eine WG war das nicht. Es war eine Villa, um genau zu sein. Für meinen Geschmack etwas zu groß, aber na ja.

Ich war froh mit den Jungs zusammen zu wohnen, es machte wirklich Spaß und man war nie allein. Na ja, außer wenn sie gerade unterwegs waren bei Terminen oder Konzerten.

In letzter Zeit hielt es sich aber in Grenzen, sie waren kaum weg, sondern bereiteten sich nur auf ihre große Tour vor, die in Kürze starten sollte.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich das alles ohne diese Chaoten aushalten sollte. Sie waren mir alle so sehr ans Herz gewachsen. Sogar Harry, mit dem ich mich am Anfang überhaupt nicht verstanden hatte.

Natürlich würde ich Louis am meisten vermissen.

Es waren noch gut 3 Wochen, bis ihre Tour anffangen würden. Bis dahin wollte ich möglichst viel mit den Jungs unternehmen.

....

"Holly, Holly.. HOLLYYYY" Ich schreckte auf. Wer rief da nach mir? Schnell sprang ich aus dem Bett und zog mir einen langen Pulli über. Keiner von den Jungs sollte meine Narben auf meinen Handgelenken sehen.

Nachdem ich mir den viel zu großen Pulli von Louis schnappte, machte ich mich auf den Weg ins Wohnzimmer, wo ich die Schreie vermutete.

"Was ist los?", fragte ich und entdeckte Niall, der zu meiner Verwunderung nichts zu Essen in der Hand hielt oder im Mund hatte.

Niall ging ein paar Schritte vor und packte meine Hand. Er lief mit mir in die Küche.

"Niall was wird das?", lachte ich. Ich sah ihn von der Seite an und musste lachen. Niall dagegen war todernst, was mich ein wenig zum Nachdenken anregte. Er war sonst immer fröhlich.

"NIAAAAALL. Sag mir was los ist, verdammt?" Ich sah ihn an, er jedoch ging weiter bis wir vor dem Kühlschrank standen. Er öffnete ihn und sprach wütend: "Da ist nichts drin. Kannst du das glauben? WIR HABEN NICHTS MEHR ZU ESSEN!!"

Das war der Moment wo ich in lautes Lachen ausbrach. Er war der verfressendste Junge, ach was, Mensch auf der ganzen Welt. Er war verrückt.

"Holly, du musst mit mir einkaufen gehen" Er flehte mich förmlich an.

"Es ist halb 8, ich hab echt keine Lust mich jetzt nochmal umzuziehen. Lass uns das doch morgen machen, okay?", sagte ich mit der liebsten Stimme und sah ihn dabei immer noch leicht lächelnd an.

"Nein, ich hab aber jetzt Hunger. Bitteeeeee" Er sah mich mit seinem Hundeblick an, der mich immer weich werden ließ.

"Ohman, gib mir 5 Minuten, dann fahren wir!" Er konnte mich irgendwie immer mit seinem Hundeblick überreden.

"Holly, ich liebeee dich, danke!" Niall rannte aus der Küche und schnappte sich sofort Autoschlüssel und Jacke. 

Ich ging hoch in mein Zimmer um mir eine andere Hose anzuziehen. Louis' Pullover lies ich an. Ich liebte es, seine Klamotten zu tragen. Sie rochen immer so gut nach ihm.

Schnell schnappte ich mir Schuhe und Mantel und stürmte nach unten, wo Niall bereits auf mich wartete.

"Niall und ich gehen schnell einkaufen, sollen wir irgendwas bestimmes einkaufen?" Das hätte ich besser nicht fragen sollen. Denn jetzt stürmten Louis, Liam und Harry gefolgt von Zayn in den Flur und schrien alle unterschiedlichste Sachen in den Raum.

Louis wollte Karotten, Liam wollte diese komische Schokolade mit Kokosgeshcmack, die nur er mochte und Harry und Zayn sagten nur, dass wir von Allem etwas kaufen sollten. Toll.

Also machten Niall und ich uns mit seinem Wagen auf den Weg in den nächsten Supermarkt. Da es schon fast 8 Uhr war, war glücklicherweise nicht mehr allzu viel im Laden los.

Ich hatte Niall gesagt, dass ich schnell Brötchen und Brot hole. Er sollte in der Zeit warten. Denn wenn ich zu ihm sagte, er solle schonmal einkaufen, dann hieß das, dass er sich alles krallte, was ihm in den Blick kam.

So war es aber auch diesmal. Als ich nach 3 Minuten wiederkam, war Niall weg. Mit dem Einkaufswagen. Ich machte mich also auf den Weg, ihn zu suchen. Ich fand ihn dann auch bald, umzingelt von knapp 10 Mädchen, die alle etwas anderes von ihm wollten.

"HEEY, darf ich mal bitte durch", rief ich und drängte mich zwischen den Mädchen weg zu Niall. "Bist du Niall's Freundin?" wollte eine der vielen Mädchen wissen und ich schüttelte nur lachend den Kopf.

Nach 5 Minuten waren dann alle Mädchen zufrieden mit ihren Bildern und Autogrammen und Niall und ich konnten uns endlich unserem Einkauf widmen.

Er benahm sich heute ausnahmsweise und es landete wirklich nur das Nötigste im Wagen. Als wir an der Kasse standen, merkte ich, dass ich gar kein Geld dabei hatte. Das hatte Niall noch. Aber der war noch irgendwo in den Gängen und suchte nach Liams Schokolade.

Ich hoffte inständig, dass er wiederkam, denn ich konnte mir nichts peinlicheres vorstellen als an der Kasse zu stehen, ohne Geld dabei zu haben.

Doch bevor ich der Kassierin beichten musste, dass ich kein Geld hatte, kam Niall auch schon um die Ecke. Die Hände bepackt mit Tausend Sachen. Ich bestrafte ihn mit meinem Blick, doch er lachte nur.

"Ich hatte mich schon gewundert!", lachte ich und beförderte die eingekauften Sachen in Tüten. Niall bezahlte derweil und wir machten uns schließlich auf den Weg nach Hause, wo wir beide schon herzlich erwartet wurden.

"Habt ihr an meine Schokolade gedacht?", fragte Liam, der sich vor uns stellte. "Jaaa, die liegt irgendwo in der Tü.." doch weiter kam ich nicht, denn jetzt kamen auch Harry und Zayn angestürmt und rissen mir die Tüten aus der Hand.

"Ich würde uns ja was kochen, aber wie es aussieht wollen die Herren lieber die Tüten auspacken und den gesamten Inhalt in der Wohnung verstreuen", sagte ich gespielt ernst.

Sofort nahmen sie ihre Finger weg und sammelten die paar Einkäufe, die auf dem Boden lagen, ein. "Wo ist denn Louis? Ich hab ihm Karotten mitgebracht!" - "Der is gerade beschäftigt. Er hat Besuch von einer gewissen Elena", rief Zayn sichtlich amüsiert.

Ich spürte einen Stich in meinem Herzen. Louis hatte mir nie von einer Elena erzählt. Ich merkte, wie der Schmerz meinen ganzen Körper angriff und mir schlecht wurde. Mit einem leisen Okay verschwand ich in der Küche.. Wer war nur diese Elena?..

Trust is a lie (Louis Tomlinson Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt