Kapitel 17

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Das.. konnte doch nicht wahr sein! 

"Kann ich kurz reinkommen?" Seine Stimme war immernoch so tief und rau, wie ich sie in Erinnerung hatte. "..Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.." Meine Stimme zitterte und ich wusste nicht, was ich machen sollte. "Bitte, Holly. Nur ganz kurz", bettelte seine Stimme und ich konnte mir seinen Hundeblick förmlich vor mir vorstellen. Ich atmete tief ein und drückte auf den Knopf, der die Tür öffnete. Sekunden später stand er vor mir. Chris. Mein Ex Freund. Der Junge, der mich so verletzt hat. 

Er sah aus wie immer, nur seine Haare waren etwas länger geworden. Und ich glaube, er ist auch ein bisschen gewachsen. "Schön dich zu sehen", sagte er und lächelte mich schüchtern an. "Chris, was willst du hier? Und woher wusstest du, wo ich wohne?" 

Seine tief blauen Augen blickten in meine. "Ich muss mit dir reden. Können wir nicht rein und was essen?" Er sah mich freundlich an. Er wusste noch nichts von meiner Bulimie. 

"Ähm, ja klar..", stotterte ich und führte ihn in die Küche, wo er sich auf einen der vielen Stühle setzte. "Schönes Haus", sagte er nur und sah sich weiter um. "Also..was willst du?" - "Als erstes hätte ich gerne ein Glas Wasser und vielleicht ein Stück Kuchen, falls du was da hast", schmunzelte er. Er war eindeutig noch derselbe wie früher. Ich lächelte und reichte ihm eine Wasserflasche und ein Stück Kuchen. Ich wunderte mich, warum der Kuchen überhaupt noch da war. Sonst war Niall immer der erste, der den Kuchen weg aß. 

"Ich will nicht lang drum herum reden, Holly. Mein Verhalten war falsch, das weiß ich. Ich habe mich verhalten wie der letzte Idiot. Ich kann mir selbst nicht mal erklären, wieso ich so war. Ich wollte mich von ganzem Herzen bei dir entschuldigen.." Seine Stimme verschwand. "Ich..ich hab so einen riesen Fehler gemacht, dich so zu verletzen."

Ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, wie er zu dieser Erkenntniss gekommen war und wieso er erst jetzt damit ankam. Aber es war mir herzlich egal. Ich war mit Louis zusammen, ich war glücklich und ich würde nie wieder auf Chris herein fallen. 

"Holly, ich meine es ernst. Ich weiß, dass du immernoch denkst, dass ich noch so ein Arschloch bin, aber das stimmt nicht. Ich habe mich verändert. Ich habe mein ganzes Leben umgekrempelt, verstehst du? Ich will..dass wir versuchen, wieder Freunde zu werden.."

"Ist das dein Ernst, Chris? Du tauchst nach einem halben Jahr hier auf, um dich zu entschuldigen und dann zu meinen, dass wir wieder Freunde werden können, nach All dem, was du abgezogen hast? Tut mir Leid, aber das ist das Letzte!" Meine Stimme wurde lauter und mich überkam Wut. Was dachte er sich eigentlich dabei?

"Ich kann verstehen, dass du sauer bist, aber glaub mir bitte, wenn ich sage, dass es mir unendlich leid tut. Verdient nicht jeder eine zweite Chance?" - "Ja. Und ich habe dir weitaus mehr als nur 2 Chancen gegeben!" Sein Kopf senkte sich und ich sah, wie eine Träne sein Gesicht verließ. Meinte er es diesmal wirklich ernst?

"Hör zu, Holly. Du warst meine erster große Liebe und du bedeutest mir immernoch unheimlich viel. Ich will dich zurück!" Seine tief blauen Augen starrten in meine und zeigten so viel Reue und gleichzeitig so viel Ehrlichkeit. "Ich bin in einer Beziehung, Chris. Hör auf damit!"

"Ich werde um dich kämpfen.." Das war das letzte was er sagte, bevor er seine Jacke nahm und aus der Tür ging. Ich sah ihm noch nach, bis er das Tor hinter sich zuzog und die Straße entlang verschwand. 

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"Louis? Ich versuche schon seit 3 Tagen dich zu erreichen. Wo steckst du nur? Ich dachte wir wollten jeden Tag telefonieren. Na ja,.. ich wollte einfach nur mal deine Stimme hören. Und dir sagen, wie sehr ich dich vermisse. Ich..ich liebe dich, Louis. Meld dich." 

Louis hatte sich schon seit Tagen nicht mehr gemeldet. Ich machte mir langsam Sorgen, aber das machte ich mir ja immer. Es war so komisch, allein hier zu sein. Immer wenn ich nach Hause kam, war es so leer, so leise. Ich sah sie jeden Tag. Im Fernsehen, im Radio, in der Zeitung, auf Werbeplakaten, einfach überall. Wie sollte ich da auch nur eine Sekunde an etwas anderes denken? 

Chris meldete sich nach einer Woche wieder. Er rief mich an und fragte ob ich Lust hätte mit ihm essen zu gehen. Und ich hatte doch tatsächlich ja gesagt. Vielleicht war ich einfach nur zu gutherzig. Ich war schon immer ein Mensch, der anderen die Fehler verzeiht. Aber es machte den Anschein, als hätte sich Chris wirklich verändert. Und wenn das wirklich so sein sollte, war ich froh, denn dann hatte ich ihn endlich wieder. Nur als Freund. Morgen wollte er sich mit mir treffen. Ich wusste nicht, wieso, aber ich war unglaublich aufgeregt. Ich war gespannt, wie der Tag mit ihm verlaufen würde. Wenn Louis wüsste, dass ich mich wieder mit Chris treffe, wäre er sauer. Und enttäuscht. Er würde mir einen Vortrag halten, wie falsch das doch ist. dass Chris mich früher so sehr verletzt hatte und er sich sicher nicht verändert hat. Aber glücklicherweise wusste er nichts davon.

In 2 Wochen würde ich Louis und die anderen wieder sehen. Ich konnte es kaum noch erwarten und ich freute mich wahnsinnig darauf. Auch auf das erste Konzert von ihnen. So komisch es auch klingt, ich war noch nie auf eines der Konzerte von ihnen. Auch wenn ich sie schon lange kannte. 

Trust is a lie (Louis Tomlinson Fan Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt