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Fast wäre er mit Leyla zusammengekracht, im fahlen Licht hatte er nur die Silhouetten der beiden gesehen. Sie hatte den Jungen gehebelt und schubste ihn vorwärts. Ihr Blick durchdrang ihn, doch zum ersten mal sah er Verzweiflung in ihrem Blick.
"Bring ihn schon mal rein",murrte sie. Er sah ihr an das etwas nicht stimmte, nahm aber den Jungen ohne nachzufragen und führte ihn in die Halle. Seine Hände waren mit Handschellen zusammen gekettet und er war geknebelt. Sein Hosenbein war rot von Blut, das aus einer sauberen Schusswunde lief. Dalino kettete ihn an einen der Stühle. Er jetzt fiel ihm auf das der Junge kein einziges mal gestöhnt hatte seitdem er ihn übernommen hatte. Das heißt, es musste von Leyla kommen!
Er wollte gerade wieder zum Ausgang stürmen als Leyla um die Kurve kam. Sie stütze sich an der Wand ab und war seltsam nach vorne gebeugt. Er ging langsam auf sie zu. Als er näher kam sah er es. In ihrem Rücken steckte ein Messer das bis zum Schaft in ihre Haut gedrungen war.
"Oh Gott Leyla!",entfuhr es ihm verzweifelt. Er griff ihr unter die Arme und hob sie hoch, zu seiner Verwunderung ließ sie es zu, ohne auch nur den Ansatz von Protest zu machen. Andreas und Alexander sahen genauso schockiert aus wie Danilo. Schnell schoben sie einen Stuhl beiseite wo er Leyla absetzte.
"Es tut mir leid wenn es jetzt Wehtut",flüsterte er leise, bevor er das Messer aus ihrem Rücken zog. Sie ließ einen gequälten Schrei los, der Danilo die Haare zu Berge stehen ließ.
"Der'mo",fluchte sie.{Schei*e}
"Sie muss ins Krankenhaus",sagte Andreas bestimmt.
"Net",schrie Leyla verzweifelt.{Nein}
"Es muss sein",sagte Danilo sanft.
"Pozhaluysta net",ihre Stimme war nur mehr ein wimmern{Bitte nicht}.
So etwas kannte er gar nicht von ihr.
"Welcher 10 Jährige hat Bitte ein Messer dabei ",schrie Danilo Lukas an.
"Einer der davor schon fast von drei Vollpfosten entführt wurde und sich verteidigen will",sagte er und lächelte dabei hinterhältig. Danilo war fassungslos wie frech er war. Eigentlich wollte er noch was sagen doch dann hörte er einen dumpfen Knall. Blitzschnell drehte er sich um Leyla lag Bewusstlos am Boden, um sie herum breitete sich erneut eine Blutlache aus...

"Wir müssen ins Krankenhaus! Jetzt sofort!",rief er.
"Alexander schließ ihn ein! Und Andreas komm du mit mir mit",sagte er noch bevor er mit Leyla auf dem Arm die Halle verließ...

***

"Gib eine Vermisstenanzeige für Lukas Eigrer raus",sagte Kelly zu ihrem Kollegen Yalcin,"er ist nicht von der Schule nach hause gekommen."
"Irgendwelche Verdächtigen?",fragte Yalcin.
"Wir haben vorhin seine Freunde befragt",sagte sie.
"Der eine sagte, dass er Lukas mit einer Frau gesehen habe, die er als die Schwester seiner Mutter vorstellte",sagte sie zögerlich.
"Und? Wo ist das dann das Problem?",fragte er.
"Die Mutter hat keine Schwester. Außerdem hat eine Mutter, die an der Schule stand, bestätigt, dass ihr eine seltsame Frau aufgefallen, ist die sich den Schulhof ganz genau angeschaut hat und scheinbar auf jemanden gewartet hatte",sagte Kelly. Nick kam rein und legte ihnen ein Phantombild vor.
"Das ist die verdächtige Frau, die die Mutter vor der Schule gesehen hat",sagte er und nuschelte dabei gewaltig.
Die drei jagten das Bild durch die Datenbank.
"Wir haben sie",sagte Yalcin,"Leyla Rudijenka."
"Das kann nicht sein",sagte Nick,"sie würde seid 15 Jahren nicht mehr gesehen. Der letzte Eintrag ist von 2000 und das war in..."
"Russland!",beendete Kelly.
"Mit 16 verschleppt",fügte Yalcin hinzu.
"Und jetzt hier aufgetaucht",sagte sie",was hat sie hier zu suchen?"

***

"Wir brauchen einen Arzt",rief Danilo als er ins Krankenhaus gestürmt kam."Er blickte auf Leyla hinab. Ihr Gesicht war ganz bleich und ihre Finger waren eiskalt. Sofort kam ein Arzt auf ihn zu.
"Was ist passiert?", fragte der Arzt ihn.
"Sie hat eine Stichwunde am Rücken....

***

Zwei Stunden später saßen Andreas und Danilo neben dem Krankenbett in dem Leyla lag. Durch einen Zugang tropfte starkes Schmerzmittel, Tropfen für Tropfen lief es durch den Schlauch.
"Alles wird gut",flüsterte er ihr zu und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus den Gesicht. Er wusste nicht das Leyla ihn verstehen konnte und jede seiner Berührungen fühlte. Plötzlich flackerten ihre Augenlider und schwach schlug sie die Augen auf.

"Gde, gde ya nakhozhus?",fragte Leyla schwach.{Wo bin ich?}
"Im Krankenhaus",gab Danilo zögernd zurück. Er wusste das Leyla wahrscheinlich hochgehen würde, doch sie sollte sich schonen. Sie setzte sich kerzengerade auf und Blickte ihn kalt und böse an.
"Vy s uma soshli? Vy naydete nas!",schrie sie die beiden an.{Seid ihr verrückt geworden? Sie werden uns finden!}
"Leyla beruhig dich bitte. Es musste sein",versuchte er ihr einzureden.
"Du musst dich schonen",sagte er leise zu ihr.
"Vy naydete nas!",{sie werden uns finde !}schrie sie wieder, ihre Augenlider schlossen sich wieder und sie fiel zurück ins Bett. Sie war wieder Bewusstlos geworden.

***

"Dr.Steinert?",fragte Danilo den Arzt,"Was können Sie mir über die Wunde sagen?"
"Sie hatte Glück, das Messer hat nur knapp ihre Wirbelsäule verfehlt, sonst hätte es das sein können. Es wurde nichts Lebenswichtiges getroffen, allerdings macht mit die tiefe Sorgen",sagte er Stirn runzelnd,"aber es wird wieder. Welchen Namen darf ich auf die Krankenakte schreiben?" "Leyla Rudijenka", antwortete er ohne zu wissen was das später für Folgen haben könnte.

***

"Was?!",schrie Leyla ihn an,"du hast gesagt wie ich heiße? Eto ne mozhet byt' ser'yeznym i!"
{das kann doch wohl nicht dein ernst sein!}
"Ich musste",sagte er niedergeschlagen."Sie werden kommen!!",schrie sie.

***

"Leyla wurde ins Örtliche Krankenhaus eingeliefert. Kommt schnell",rief Yalcin der gerade vom Krankenhaus benachrichtigt wurde.
"Nick Tschiller hier, vom LKA",sagte Nick ins Telefon",niemand betritt das Zimmer von Leyla Rudijenka, verstanden!"
Sie verließen das Hauptquartier und machten sich schnell auf den Weg zum Krankenhaus...

my life as a russian killerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt