e l e v e n

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"Doch Leyla! Gesteh es dir endlich ein, dass du ärztliche Hilfe brauchst! Du wirst eine Blutvergiftung bekommen! Keiner hier will dich verlieren",redete er auf sie ein.
Er wusste das die meisten wahrscheinlich froh wären,wenn Leyla nicht mehr da wäre, dann könnten sie ihr altes Leben wieder leben. Aber er, er allein brauchte sie und wollte sie nie verlieren, niemals...
Danilo wusste, dass er Leyla niemals einfach so ins Krankenhaus bringen könnte. Die Polizei wäre sofort da, es musste irgendwie anders gehen...



"Leyla komm jetzt",sagte Danilo, als sie sich weigerte mit ihm zukommen und demonstrativ die Arme vor der Brust verschränkte. Er sah ihr aber an das ihr jede Bewegung schmerzte. "Sie werden kommen, uns fassen und ins Gefängnis oder die Psychiatrie bringen!",schrie sie ihn an. Ihre stimme klang aufgebracht und fast schon böse.
"Leyla bitte komm mit",sagte er ruhig zu ihr,"ich habe einen Plan." Er sah ihren misstrauischen Blick der auf ihm klebte. Doch dann nickte sie. "Aber wehe du versagst, dann werde ich dich persönlich umbringen, das kannst du mir glauben",zischte sie ihm zu und drückte ihre Pistole feste in seinen Bauch. Mit einer Kopfbewegung signalisierte er Andreas, dass dieser ihnen folgen sollte.
Den ganzen Weg zum Auto musterten Andreas und Danilo Leyla besorgt.
"Sagt mal?!",fuhr sie die beiden an,"könnt ihr mal aufhören mich so an zugucken als wäre ich ein Krüppel!" Beschämt sahen beide zu Boden. Auch wenn es Leyla schlecht ging, ihr Mundwerk war so scharf wie eh und je.



Als die drei im Auto saßen zog sich Leyla ihre Mütze tief ins Gesicht und beugte sich komisch nach vorne das auch ja nicht ihr Rücken den Sitz berührte.
Hoffentlich ist nicht allzu viel im Krankenhaus los, dachte Danilo sich.
Nach einer 25 Minütigen fahrt kam dann endlich das große Krankenhausgebäude zum Vorschein.....

"Willst du mir vielleicht mal deinen Plan verraten?",murrte Leyla als sie auf den großen Parkplatz fuhren. "Vertrau mir einfach",sagte er,"es wird klappen versprochen. Du wirst versorgt und keiner bekommt was davon mit." Er war selbst überrascht wie fest und sicher seine Stimme klang, obwohl er sich ganz und gar nicht sicher war ob es überhaupt klappte. Es musste einfach. Mit geübten Bewegungen befestigte er den Schalldämpfer an seiner Pistole, er steckte sie zurück unter den Mantel, dann stieg er aus. Als er zu Leyla kam zog sich diese die Mütze noch tiefer ins Gesicht. Er öffnete die Tür und sie stieg langsam auf. Er lief zielstrebig am Eingang vorbei zu den Fenstern die alle hinter einer hohen Hecke hervorragten. Leise gingen sie zu einem offen stehendem Fenster. Danilo stellte sich auf die Zehenspitzen und lugte vorsichtig hinein. Es war ein gut ausgestattetes Behandlungszimmer. Wo in der Ecke ein Arzt stand und in ein paar Akten herumblätterte. Perfekt dachte er sich. Andreas gab ihm eine Räuberleiter und leichtfüßig landete Danilo in dem Zimmer. Er richtete seine Waffe auf den Arzt. Dieser drehte sich kurz danach um und sah mit vor Schock geweiteten Augen auf Danilo, dieser legte seine Finger auf die Lippen und deutete ihm leise zu sein...
Hinter ihm hiefte sich Leyla in den Raum. "Sie",sagte Danilo und zeigte dabei auf den Arzt,"schließen Sie sofort die Tür ab." Er tat was man ihm sagte. Als auch Andreas es irgendwie geschafft hatte durchs Fenster zu kommen sagte Danilo:"Behandeln Sie sie auf der Stelle sonst..."Er musste nicht mehr sagen, denn der Arzt verstand sofort. "Setzten sie sich",sagte er zu Leyla, die sich unsicher auf die Behandlungsliege setzte. "Was ist denn?",fragte der Arzt. "Ihre genähte Wunde hat sich entzündet",antwortete Andreas anstelle von Leyla. Widerwillig zog Leyla auch ihr Oberteil aus wobei ihr jede Bewegung höllisch schmerzte und die Wunde pochte wie verrückt. Andreas schlug sich die Hand vor den Mund, er hatte so etwas noch nie gesehen.

"Wir müssen als erstes die Fäden ziehen",sagte der Arzt und holte eine Pinzette und begann. Danach stand er auf und füllte irgendeine Flüssigkeit in eine Spritze. Danilo runzelte fragend die Stirn. "Was ist das?",fragte er den Arzt. "Eine Kochsalzlösung",antwortete dieser knapp,"zum ausspülen der Wunde." Als er langsam die Flüssigkeit in die Wunde träufelte sah er wie viele Schmerzen das Leyla zufügte. "Sie hat noch Glück",sagte er,"es ist nicht so schlimm, dass man die Wunde ausschaben müsste." Das Wort ausschaben ließ Danilo die Haare zu Berge stehen, das hörte sich echt gemein an, er wusste vielleicht nicht genau was es war aber es klang nicht besonders angenehm.
Als er auch dieses zuende gebracht hatte begann er mit einem kleinen Tupfer die Wunde saber zu wischen.



Wenn sie ehrlich war hatte sie es sich schlimmer vorgestellt. Klar tat es weh aber es hatte endlich das Pochen aufgehört. Es war ihr irgendwie unangenehm nur im BH vor Danilo und Andreas zu sitzen, aber vor allem vor Danilo, warum wusste sie auch nicht.
Sie spürte eine kalte Salbe auf ihrem Rücken, durch welche ihr eine Gänsehaut über den Körper lief.



"Eigentlich müsste noch etwas anderes in die Wunde, aber ich bezweifle das sie jeden Tag hier hin wollen",sagte der Arzt und damit hatte er vollkommen recht. Er legte noch eine Kompresse über die Wunde und klebte ein großes Pflaster darüber.
"Jeden Tag wechseln und die Wunde mit Wasser ausspülen",sagte er,"das muss reichen."

my life as a russian killerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt